Heinze ArchitekturAWARD 2023

Auf dem Gelände der ehemaligen Kuvertfabrik in Pasing entstehen fünf Neubauten mit 175 Wohnungen, Einzelhandels- und Büroflächen, die sich rund um das historische Gebäude gruppieren. Die denkmalgeschützte Fabrik von 1909 wird saniert und umgebaut. Auf den vier Geschossen entstehen moderne Büroflächen. Im eingeschossigen Anbau des ehemaligen Kesselhauses ist Gastronomie vorgesehen.

Die Freiflächen rund um die Wohngebäude sind offen und einladend gestaltet. Alle Erdgeschosswohnungen haben private Gärten, die um öffentliche Grünflächen, Spielbereiche und Promenadenzonen ergänzt werden. Die Grenzen zwischen den einzelnen Bereichen sind fließend. Es gibt keine Zäune, Mauern oder Blick-schutzhecken. Eine Durchwegung des Quartiers ist in alle Richtungen gegeben und unterstreicht die urbane Atmosphäre des Ortes. Ergänzt werden die ebenerdigen Grünzonen durch Dachgärten, die den Anwohnern Aufenthaltsqualität im Freien und Weitblicke von allen Hausdächern ermöglichen. Großzügige Balkone fördern den lebendigen, nachbarschaftlichen Charakter des Ortes.

Elementarer Bestandteil der Planung, sind von allen nutzbare Bereiche und ‚Sharing-Konzepte‘. Eine Fahrradwerkstatt, eine Gemeinschaftsküche, eine Paketstation und großzügige Fahrradabstellräume gehören ebenso zum Konzept wie leihbare Lastenfahrräder und E-Bikes. Ein „Kümmerer“ wird den Anwohnern für Anliegen aller Art zur Verfügung stehen.

Das Konzept für die Fassadengestaltung unterscheidet zwischen den nach innen orientierten Fassaden des Quartiers und den außenliegenden Stadtfassaden. Im Quartier wird ein ruhiger, sachlicher Eindruck angestrebt, während die städtisch orientierten Fassaden eine mit Erkern gegliederte, reliefartige Gebäudehülle erhalten. Das für die Fassadengestaltung entwickelte Erkermotiv wirkt identitätsstiftend. Die vorspringenden, asymetrischen Bauteile erweitern den Wohnraum von Innen. Für die Bewohner öffnet sich der Ausblick auf drei Himmelsrichtungen.