modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 09/2023

6. A SF Open Call 2023: Hier verweilen wir! Junge Architektur für Karlsruhe

Visualisierung

Visualisierung

Anerkennung

Preisgeld: 500 EUR

SoerenHoeller Architektur

Architektur

Erläuterungstext

Der neue Kiosk auf dem Bernhardusplatz in Karlsruhe präsentiert sich in einer Architektur, die von den Stilelementen der 1950er Jahre inspiriert ist. Die Gestaltung bezieht sich bewusst konträr zu den aktuellen weltweiten Herausforderungen, wie Pandemien, Kriege, zunehmende Abschottung einzelner Nationen sowie die von Menschen verursachten Klima- und Umweltschäden, zusammengefasst der Schwere unserer Zeit. 

Unser Ziel ist es daher, ein Gefühl von Leichtigkeit zu vermitteln und den Besuchern durch das offene Gebäude wieder eine Art Unbeschwertheit und Freiheit im Stadtraum zurückzugeben. 

Der Hauptbau des Kiosks besteht aus robusten Stahlträgern und -Säulen, die miteinander verschraubt sind. Die Stahlrahmen bilden das Gerüst des Kiosks und tragen die Lasten des Dachs sowie der Verglasungen und der Sockelverkleidungen aus recyceltem Blech. Die Konstruktion ermöglicht auch zu einem späteren Zeitpunkt offene, flexible und anpassbare Raumnutzungen. Es wird ein WC- und Versorgungskern als aussteifendes Element in das Gebäude integriert und mit dem Tragsystem verbunden. Im Innenraum des Kiosks werden recycelte Holzwerkstoffplatten eingesetzt. Der Boden wird mit widerstandsfähigem Linoleum ausgelegt. Für die Dämmung des Kiosks schlagen wir den Einsatz von Hanf- oder Zellulosefasern vor. Die Fenster des Kiosks werden mit Sicherheitsglas ausgestaltet, das eine gute Isolierung bietet und den Wärmeverlust minimiert. Generell wird hier ein Entwurf präsentiert, welcher den Prinzipien des Leichtbaus folgt.

Die Farbgestaltung des Kiosks zeichnet sich durch unaufdringliche Pastellfarben aus. Wir empfehlen, dem Kiosk im Stadtbild eine einzigartige Farbpalette zuzuweisen, um Unterscheidungen der einzelnen Gebäude zu ermöglichen, während der Wiedererkennungswert jedoch bewahrt bleibt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Idee, ein ikonisches Bild zu setzen, das mit Leichtigkeit und klassischer Schlichtheit einen Kontrast zu den mitunter bedrückenden Herausforderungen unserer Zeit setzt, wird gekonnt vorgetragen und erreicht die Jury unmittelbar. Die Kubatur inklusive der Dachausbildung ist wohlproportioniert. Wenngleich der Pavillon als überzeugende Ikone für Nachtschwärmer auf dem Bernhardusplatz steht, so ist doch festzustellen, dass der Vorschlag eher eine Bar in exquisiterer Umgebung sein kann. Das in der Auslobung gewünschte Nutzerspektrum wird hier leider nur einseitig bedient. Auch werden kaum die baulichen Anforderungen an eine beanspruchende Umgebung erfüllt. Die großflächigen gebogenen Glasfassaden versprechen wenig Robustheit und Resilienz. Herstellung und Unterhalt stellen eine zu große Herausforderung für das Budget und die beschriebene Bauaufgabe dar. Insbesondere das Angebot an Lagermöglichkeiten, die Beschickung mit Waren und die Bemessung des Innenraumes für das vorgeschlagene Stehcafé werden kritisch gesehen. Dennoch würdigt die Jury die klare gestalterische Idee des wohlproportionierten Entwurfs.
Visualisierung

Visualisierung

Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Modellbild

Modellbild