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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2023

Erweiterung Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven

Erweiterungsbau

Erweiterungsbau

1. Preis

Preisgeld: 14.640 EUR

New Architekten BDA

Architektur

GROW Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäudeensemble greift das Motiv einer historischen Werftanlage auf, das Hinwirken auf eine ortsspezifische Ensemblewirkung ist somit nachvollziehbar dargestellt. Durch die Verortung des neuen langestreckten Gebäudekörpers entlang der Ostkante des Hafens, bildet sich ein gefasster Außenraum, der den Blick auf die Großexponate und die Kaiser-Willhelm-Brücke frei gibt. Allerdings entsteht hier wenig Qualität im Außenraum im Bereich des Anlegers für die Barkasse und des Großseglers Nordwind. Die (aus konservatorischen Gründen) im Bereich der Wechselausstellung vollständig geschlossene Fassade ermöglicht zudem keinen Ausblick auf die Schleuse; hier wird Potential verschenkt. Der eingeschossige Neubau nimmt sich zurück und lässt das Haupthaus und das U-Boot weiterhin als Wahrzeichen wirken. Durch die Erweiterung und Überbauung des jetzigen Eingangsgebäudes sowie des süd-östlichen Ausstellungsraumes mit Ziegelelementen und Satteldach werden die zur Zeit heterogenen Baukörper optisch zusammengeführt. Die geschlossene Fassade aus einer leichten Holzrahmenkonstruktion mit vorgehängten hinterlüfteten Ziegelelementen bietet durch sparsam gesetzte Fenster eine klimatisch gut funktionierenden Hülle.

Die klare räumliche Struktur der Gebäudekörper wird auch auf die Anordnung der Großexponate im Außenraum übertragen, die an eine Marinewerft angelehnt ist und somit ein stimmiges Erscheinungsbild ergibt. Die Freiraumgestaltung nimmt sich dezent zurück, stellt die Exponate in den Vordergrund und betont damit den Charakter einer Werftanlage oder eines Hafens, Sitzstufen mit Blick aufs Wasser laden zum Verweilen ein. Durch die einfachen Bodenbeläge ist er gut zu bewirtschaften. Die Verortung Mölders funktioniert in der vorgeschlagenen Weise nicht.

Der Vorplatz vor dem Museum wird als positiv bewertet, da sich hier zum Einen Besuchergruppen sammeln können und zum Anderen der Einblick auf die Großexponate im Außenraum gewährleistet ist.

In der Strukturierung des Grundrisses und der Besucherlenkung wird die Forderung des Erhalts des Gebäudebestands respektiert, lediglich das Eingangsgebäude wird etwas vergrößert, um auf die Besucherströme zu reagieren. Jedoch bringt die lineare Anordnung des Besucherweges Schwierigkeiten mit sich, da insbesondere die Wechselausstellungsfläche und der Veranstaltungsraum auch direkt erschlossen werden sollten. Bei dem gezeigten Vorschlag ist dies nur über den Dauerausstellungsraum möglich. Die Verortung der Garderobe im Eingangsbereich führt dazu, dass der erste Dauerausstellungsraum permanent von Besucher durchkreuzt wird, die zur Garderobe zurückkehren, um den Außenbereich zu besuchen. Das bestehende Problem in der Eingangssituation erscheint hiermit nicht befriedigend gelöst.

Der Entwurf bietet zwei Möglichkeiten für die Exponatanlieferung an, an der Nordwest- und an der Südostfassade. Die Bestückung und der Aufbau der Wechselausstellung muss in jedem Fall über die Nordwestfassade organisiert werden, um die Kreuzung mit Besucherwegen zu vermeiden. Dafür ist die Exponatanlieferung im Westen räumlich zu erweitern.

Der Entwurf respektiert in seiner Gesamtheit den Ort, die Großexponate im Außenraum sowie das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude und wirkt durch seine Einfachheit der Mittel im besonderen Sinne angemessen.
Luftbild

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Eingang

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Präsentationsplan Seite 1

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Präsentationsplan Seite 2

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