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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2023

Erweiterung Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven

Außenperspektive

Außenperspektive

2. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 10.980 EUR

Ackermann + Renner Architekten GmbH BDA

Architektur

birke · zimmermann landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit wenigen gestalterischen `Handgriffen` gelingt diesem Entwurf die Erweiterung des Deutschen Marinemuseum Wilhelmshaven. Ein Eingangspavillon mit Kasse und Shop wird aus dem bestehenden Komplex herausgelöst und steht selbstbewusst an der Straße. Dadurch wird im Bestand Raum geschaffen für ein vergrößertes Café und neu organisierte Wegebeziehungen. Das eigentliche Raumprogramm wird in einem Baukörper Richtung Wasserschifffahrtsamt platziert. Hier findet sich das Foyer mit Garderobe und der Zugang zur Wechsel- und Dauerausstellung sowie zum Veranstaltungsraum. Ganz selbstverständlich werden durch diese Anordnung das Außengelände, die Bestandsgebäude und der Neubau zu einem Ensemble integriert.

Zur Straße hin wird der heutige Zaun entfernt und die neue Adresse des Museums ausgebildet: eine Abfolge von Attraktionen - dem freigestellten Aufstellungsort des Starfighters, Zugang des Cafés und dem neuen Eingangspavillon - empfängt den Besucher. Die Fläche des Pavillons erscheint jedoch zu gering und der unmittelbare Vorbereich zu klein bemessen.

Die Gestaltung des Freiraums ist zurückhaltend und schafft eine hohe Flexibilität in der Nutzung. Die Flächen werden überwiegend gepflastert, nur die zu den Schiffen zum Wasser hingerichtet Freitreppe erhält Sitzgelegenheiten und punktuelle Bepflanzung. Der Neubau wird vom Becken am Wasserschifffahrtsamt für den Anleger der Nordwind abgerückt, sodass auf einfache Art und Weise auch diese Blickrichtung für den Besucher aktiviert wird. Denkmal und Starfighter werden versetzt, könnten aber ohne wesentliche konzeptionelle Abstriche an ihrem Standort verbleiben.

Der Neubau erhält ein durchgestecktes Foyer mit guter Orientierung und schöner Wendeltreppe. Die eigentlichen Ausstellungsräume sind aus konservatorischen Gründen geschlossen, haben aber nach Osten hin einen verglasten Gang mit Blick nach draußen. Gleichzeitig ermöglicht diese Struktur, dass der Raum für kleinere Ausstellung getrennt erschlossen werden kann. Im Obergeschoss ist diese Struktur gespiegelt, dass der Blick auf die Großexponate und Richtung Kaiser Wilhelm Brücke gerichtet wird. Auch hier ist es möglich, den Veranstaltungsraum zu teilen. Von der anschließenden Terrasse sind das U-Boot und die Mölders erreichbar. Durch die relativ großen Erschließungsflächen ergibt sich eine sehr hohe BGF.

Der Entwurf schafft es mit einfachen Mittel Neubau und Bestand zu integrieren. Gleichzeitig begreift er das große Potenzial der Lage des Museums im Hafen und inszeniert dies in eindrucksvoller Weise als den Hintergrund für die Ausstellungstätigkeit im Freigelände und im Innenraum.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss mit Umgriff

Erdgeschoss mit Umgriff

Ansicht Nordost

Ansicht Nordost