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Award / Auszeichnung | 06/2023

Deutscher Architekturpreis 2023

Kornversuchsspeicher

DE-10557 Berlin, Hedwig-Porschütz-Straße 9-5

Auszeichnung

AFF Architekten

Architektur

ISKP Planungsgesellschaft für Brücken und Ingenieurbauwerke mbH

Tragwerksplanung

pi Passau Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Andreas Wilke - Ingenieurbüro für Bauphysik und Baukonstruktion GmbH

Bauphysik

capattistaubach urbane landschaften

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2018
    Fertigstellung: 01/2023

Beurteilung durch das Preisgericht

Wir brauchen die Wertschätzung des Bestandes als Ressource und eine nachhaltige Umbaukultur. Ein positives Beispiel hierfür ist die Sanierung und Aufstockung des ehemaligen Kornversuchsspeichers. Die vorhandenen Qualitäten des Industriedenk-mals wurden vorbildlich erhalten und gut in Szene gesetzt. Auf diese Weise konnten der spröde Charakter und der Charme des Versuchsspeichers bewahrt werden. Die voluminösen Kornschütten sind weiterhin sichtbare Bestandteile der Decken. Als Zeugnisse der früheren Nutzung sind auch die Kornrutsche aus Metall und die außen liegende Krananlage erhalten worden. Eingriffe in die Bausubstanz wurden auf ein Minimum reduziert, vorhandene Baumaterialien soweit wie möglich genutzt. Einge-zogene Galerieebenen ergänzen den Bestand und schaffen mit ihren integrierten Sitzbänken aus Holz nicht nur zusätzlichen Raum für Kommunikation, sondern auch neue interessante Raumeindrücke. Die vormalige Eisenbetonskelett-Konstruktion des Erweiterungsbaus von 1915 stellte sich im Laufe der Umbauarbeiten als nicht trag-fähig heraus, da sich die glatten Bewehrungseisen komplett vom Beton gelöst hatten. Die Stützen mussten daher ersetzt werden. Einige Felder zwischen den Betonstützen erhielten als neue Elemente vollflächige Fensterausschnitte mit vorgelagerten Stahl-balkonen in Schwarz, die in einem interessanten farblichen Kontrast zu den roten Ziegelausfachungen stehen. Das aufgestockte lichtdurchflutete Dachgeschoss mit seinen beiden jeweils längsseitig vorgelagerten Terrassen weist eine große räumliche Qualität auf. Die raumhohen Schiebetüren auf beiden Seiten haben den Farbton der verwendeten Ziegel und sollen auch eine Restaurantnutzung ermöglichen. Die durchlässige Ziegelstruktur der Aufstockung ist nicht nur äußerlich eine adäquate Ergänzung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles, sondern schafft auch im Inneren eine schöne Atmosphäre mit unterschiedlichen Belichtungssituationen je nach Tageszeit und ausschnittsweise sich ändernden Ausblicken.