modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Verhandlungsverfahren | 08/2023

Neubau Grenzkontrollstelle (GKS) am Flughafen Köln/Bonn

Veterinärstation Airport Köln - Bonn

Veterinärstation Airport Köln - Bonn

Zuschlag

sgp Hachtel I Bauer GmbH architekten BDA

Tragwerksplanung, TGA-Fachplanung, Architektur

Erläuterungstext

Architektur- und Städtebauidee:
Der geplante Frachtausbau am Flughafen Köln Bonn erfordert einen Neubau für die große Veterinärstation als Grenzkontrollstelle (nachfolgend GKS) auf dem westlichen Flughafen-Betriebsgelände. Der innere Grundriss der GKS mit Eingängen und Anlieferbereichen ist funktional und übersichtlich auf diese Zusammenhänge ausgerichtet.
Der Entwurf bildet ein kompaktes 2- geschossiges Bauvolumen mit 2 innenliegenden Atriumhöfen für die neue Grenzkontrollstelle und Veterinärstation.
Im Erdgeschoss liegen auf der Westseite dabei 5 Anliefertore nebeneinander, die regensicher unter dem auskragenden Obergeschoss angeordnet sind.
Hier liefern sogen. "dollys" das zu kontrollierende Frachtgut aus den Flugzeugen an. Dann werden die Waren nach 4 Bereichen, Tieren, Food, Non-Food und Pflanzen getrennt angeliefert und in 4 parallelen Untersuchungssträngen mit den gut proportionierten Untersuchungsräumen aufgereiht und geprüft.
Die Flure sind - in beiden Geschossen- mit Aufweitungen in funktional sinnvollen Breiten so übersichtlich geplant, dass für die dort arbeitenden Spezialisten überall angenehme und übersichtliche Arbeitsbereiche mit kurzen Wegen entstehen werden.
Die beiden Atrienhöfe gliedern das Gebäude intelligent und ermöglichen, dass alle Arbeitsräume Tageslicht und Fensterlüftung erhalten.
Im 1. Obergeschoss liegen die Büros und Sozialbereiche, sowie ein am Gebäudeeck positionierte Aufenthaltsbereiche mit Dachterrasse mit weitem Blick zu den Terminals des Airport Köln Bonn
Die funktionale Gliederung des Gebäudes mit Untersuchungsräumen im Erdgeschoß und Verwaltungsräumen im Obergeschoss ist auch nach außen klar ablesbar, indem das Erdgeschoss robust und widerstandsfähig gegen Anprall und Nässe massiv in Stahlbeton (Recyclingbeton) mit begrünten Wänden errichtet wird, wird dagegen das Obergeschoss bewusst als leichter Holzbau mit vorgesetztem starrem Sonnen- und Wetterschutz darauf aufgesetzt wird.

Kommunikation:
Obwohl alle Funktionsbereiche funktional und hygienisch sicher strikt voneinander getrennt sind, verbinden die Atrienhöfe die Bereiche vertikal und horizontal über Blickbeziehungen mit-einander. Das dreidimensionale Erleben des Raumes verschafft Überblick und Sicherheitsgefühl.

Natürliche Lüftung / Lüftungsanlage:
Alle Arbeitsräume haben außenliegende Fenster. Die Fenster können geöffnet werden. Die Fensteröffnung ist ein natürliches Bedürfnis von Menschen in geschlossenen Räumen und stärkt damit das Wohlbefinden.
Die zusätzliche Lüftungsanlage wird zur energetischen Optimierung über Sensoren gesteuert. Die übrigen Bereiche werden mit minimalem hygienischen geforderten Luftmenge versorgt. Die Steuerung erfolgt Temperatur und zeitabhängig. Werden Fenster durch Nutzer geöffnet, schaltet die Lüftungsanlage raumweise dort ab.
Dem hohen Schallpegel der Flughafenumgebung wird durch eine schalldämmende Außenwand und mehrschichtige sinnvolle Fensterverglasung entgegengewirkt.

Raumklima:
Der nachhaltige Baustoff Holz wird weitestgehend von innen sichtbar belassen. Die warmen Holztöne unterstützen eine angenehme Raumatmosphäre und die Möglichkeit Feuchtigkeit aufzunehmen. Um die Speichermasse für Temperatur und Raumfeuchte zu nutzen, wird auf Abhangdecken weitestgehend verzichtet. Der dadurch entstehende Nachteil für die Raumakustik wird durch akustische Elemente wie Deckensegel kompensiert.

Nachhaltige robuste und recyclingfähige Baumaterialen:
Das Gebäude wird in nachhaltigen und der industriellen Nutzung angemessenen robusten und langlebigen Baumaterialien, Recyclingbeton-Bodenplatten, monolithischen Holztafelelementen, Holzfenstern und robusten verzinkten Stahlzargen, unter Verzicht auf Kunststoff-Wärmedämmungen oder WDVS realisiert. Die Fügeprinzipien der Bauelemente sind dabei so modular gewählt, so dass sie später auch wieder für Erweiterungen oder Umbauten gut getrennt auseinander gebaut werden könnten.
Eine besonders nachhaltige und energieoptimierte Bauweise entsteht durch einfache, modulare Baukonstruktionen aus vorfabrizierten Fertigteilen.
Im Erdgeschoss werden Fertigteile aus Recyclingbeton und im Obergeschoss modulare Holzstützen und -träger mit Fassadenelementen aus Holzrahmen verwendet. Die besonders nachhaltige TGA Konzeption und Planung wird intelligent gesteuert sinnvoll darauf abgestimmt. PV Anlagen auf dem Dach werden über der Dachbegrünung errichtet. Die Freianlagenplanung erfolgt der robusten Nutzung angemessen begrünt und hochwertig.
Alle Oberflächenwässer werden vor Ort versickert.