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Award / Auszeichnung | 09/2023

WohnbauPreis Hamburg 2023 | IdeenPreis Wohnbau Hamburg 2023

Lindwurmareal

Lindwurmareal

Lindwurmareal

DE-21031 Hamburg, Röpraredder

Ideenpreis Wohnbau

Stefan Forster GmbH

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    18.800m² (geschätzt)

  • Status:

    In Vorbereitung

  • Termine:

Projektbeschreibung

Im Südosten Hamburgs liegt die in den 1960er-Jahren geplante Großsiedlung Lohbrügge-Ost. Als typische Trabantenstadt war sie einst dem Ideal einer modernen Gartenstadt verpflichtet: bis zu 17-geschossige Hochhäuser, Zeilenbauten und Reihen, sowie freistehende Einfamilienhäuser sind hier in Grünräumen anzutreffen. So auch der „Lindwurm“, der sich zwischen zwei Flügelbauten im Norden und Süden 400 Meter lang in einer Wellenform entlang der Straße Röpraredder aufspannt (und damit zu den längsten Wohnhäusern Deutschlands zählt). In 3- bis 9-geschossigen Einzelhäusern beherbergt er insgesamt 258 Wohnungen. Im Auftrag der d.i.i. Gruppe wird das Lindwurmareal umfangreich revitalisiert, der Bestand und die Freiflächen saniert sowie nachverdichtet.

Die bestehende Großwohnsiedlung soll durch einen Weiterbau zu einem neuen Raum für die Nachbarschaft, die Bewohnenden und diejenigen, die neu hinzuziehen. Durch eine Nachverdichtung des bestehenden Lindwurms wird dem Wohnungsmangel in Städten begegnet. Durch eine bessere Ausnutzung des vorhandenen Wohnraums wird nicht zusätzlich Fläche versiegelt und urbane Zersiedelung vermieden.

Der Neuplanung sieht den Weiterbau des Bestands vor, um mehr Wohnraum zu schaffen. Dabei wurde auf eine gelungene Kombination von Alt und Neu geachtet, um ein harmonisches Stadtbild zu schaffen. Die Idee beinhaltet zudem, dass Förderwohnungen und freifinanzierte Wohnungen nicht unterschiedlich gestaltet werden sollen - auch ein Abgrenzen vom Neubau soll vermieden werden, um ein Zusammenwachsen von Alt und Neu zu fördern. Das neue Gebäude wird die bestehende identitätsstiftende Struktur des Lindwurms aufgreifen und durch eine Neuinterpretation der horizontalen Fassadengestaltung weiterbauen. Dabei wird die Breite der schwarz-weißen Streifen des Bestandes spielerisch interpretiert. Straßenseitig ist eine hochwertige und langlebige Bekleidung mit Ziegel vorgesehen.

Ein wichtiger Aspekt des Konzepts war die Schaffung von Freiräumen, die sich zwischen Alt und Neu aufspannen und von beiden gleichermaßen zugänglich sind. Die bestehenden Parkplätze, bisher als versiegelte Fläche vor dem Lindwurm, wandern unter die Erde und darauf entstehen abwechslungsreiche Grünräume. Durch eine ausreichende Erdüberdeckung stärken sanft modellierte Hügel und weiträumige Liegewiesenbereiche mit lokalen Pflanzen, Stauden und Obstbäumen das Gemeinschaftsgefühl. Die Grünfläche im Westen bleibt unberührt und fungiert so als zusätzliches Biotop für Mensch, Natur und Tier. Ein Quartiersplatz soll als zentraler Treffpunkt und Aufwertung für Lohbrügge und die Nachbarschaft dienen und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Im Inneren des Hofes entsteht so eine facettenreiche Abfolge von Grünräumen mit einer gemeinschaftlichen Mitte.

Der durch viele Stufenanlagen gegliederte Außenraum im Bestand verwandelt sich in ein barrierefreies Wegenetz mit zusätzlichen Durchgängen zum grünen Park im Westen. Als zusätzliche Aufwertung des Quartiers dient das Mobilitätskonzept mit zahlreichen Sharing-Angeboten, Lastenradverleih und eine Bank für Mitfahrende. Dieses Konzept soll dazu beitragen, den Individualverkehr zu reduzieren und die Umweltbelastung zu verringern.

Der neue Lindwurm, eine Wohnstruktur im Grünen als nachhaltige Wohnform umspült von differenzierten Außenräumen.
Lindwurmareal

Lindwurmareal