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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2023

Neubau Schulcampus ESS & HKS in Hameln

Lageplan

Lageplan

ein 3. Preis

Preisgeld: 42.000 EUR

löhle neubauer architekten BDA pmbb

Architektur

Planstatt Senner

Landschaftsarchitektur

Marx Krontal Partner MKP GmbH

Tragwerksplanung

Bohne Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Die Neubauten der Elisabeth-Selbert-Schule und der Heinrich-Kielhorn-Schule reihen sich spielerisch entlang der Magistrale auf und vervollständigen gemeinsam mit der neuen Multifunktionshalle den Schulkomplex zu einem zu einem funktionalen und zukunftsorientierten Campus.
Das Gefüge aus versetzten, unterschiedlich Hohen Baukörpern, orientiert sich an den orthogonalen Strukturen der unmittelbaren Umgebung. Die verspringenden Baukörper spannen differenzierte und spannende Pausenflächen sowie angemessen dimensionierte Platzsituationen zur Magistrale auf.

ENTWURF
Elisabeth-Selbert-Schule _ Die Haupterschließung der Berufsschule erfolgt von Nordwesten über die Magistrale und den angemessen dimensionierten Vorplatz. Eine großzügig, überdachter Eingangsbereich markiert den Haupteingang und leitet die Schüler*Innen in das helle und einladende Foyer mit Sitzstufentreppe, welche das Herzstück der Schule darstellen und durch die Schulgemeinschaft individuell bespielt und für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden können.

Vom Foyer aus erschließt man die Fachräume der Cluster Pflege, Körperpflege, Sozialpädagogik, Ernährung und Hauswirtschaft. Für die einfache Auffindbarkeit befindet sich die Verwaltung der Berufsschule ebenfalls im Erdgeschoss.

Ins Obergeschoss gelangt man über die großzügige Sitzstufentreppe oder über eine der drei im Foyer liegenden Treppenhäuser. Dort gliedern sich die allgemeinen Unterrichtsbereiche der darunterliegenden Cluster. An den großzügigen grünen Lichthöfen liegen jeweils die Lernlandschaften, welche individuell durch die Schüler*innen aneigenbar sind. Die Nebennutzungen der Cluster reihen sich im mittleren Baukörper auf und schaffen es so, die Cluster einheitlich zu ordnen.

Im zweiten Obergeschoss befinden sich das Cluster des Gymnasiums/ der Fachoberschule. Die Fachräume und Nebennutzungen des Clusters befinden sich im viergeschossigen Baukörper, während die allgemeinen Unterrichtsräume im dreigeschossigen Baukörper liegen. Im dritten Obergeschoss befindet sich das Cluster 1, die allgemeinen Unterrichtsräume.

Heinrich-Kielhorn-Schule _ Die Förderschule wird ebenfalls über die Magistrale in Nordwesten erschlossen. Der Eingangsbereich wird durch die großzügige Überdachung markiert. Man gelangt direkt in das helle und einladende Foyer mit Sitzstufentreppe.

Direkt am Foyer gelegen befindet sich der Pausenraum und Mensa, die sich dank mobiler Trennwände mit der Aula multifunktional zu einer großzügigen Gemeinschaftsfläche zusammenschalten lässt. Diese kann individuell durch die Schulgemeinschaft bespielt und für verschiedene Veranstaltungen multifunktional genutzt werden.

Außerdem liegen im Erdgeschoss die Fachräume mit Außenzugang. Werkterrassen, Schulgärten und Kräuterterrassen ermöglichen Unterricht im freien und stärken den Bezug zur Natur. In den hinteren geschützten und ruhigeren Bereichen liegen die Physiotherapieräume.

Ebenfalls im Erdgeschoss liegt der Primärbereich I. Die Unterrichtsräume gliedern sich an die Außenfassade. Die Erschließungsflächen werden durch den großzügigen grünen Innenhof belichtet und erlauben Blickbeziehungen innerhalb des Clusters. Die Primarstufe erhält durch ihre Lage ebenfalls direkten Außenzugang auf ihre Pausenflächen.

Über die Sitzstufentreppen im Foyer gelangt man in das Obergeschoss. Direkt an der Erschließung situiert liegt die Bibliothek, belichtet durch den Lichthof. Außerdem liegt hier einfach auffindbar die Verwaltung. Des Weiteren befinden sich hier die Sprachtherapie sowie die Werk-, Kunst und Naturwissenschaftlichen Räume, die keinen Außenzugang benötigen. Die Sekundarstufe II ordnet sich identisch über dem Primarbereich.

Über die an der Sitzstufentreppe gelegene Treppe gelangt man in das zweite Obergeschoss in dem die Sekundarstufe I liegt ist. Auch hier sind die Unterrichträume an der Außenfassade gegliedert. Über eine Nische gelangt man jeweils in die Unterrichtsräume mit angegliedertem Gruppenraum.

Multifunktionshalle _ Die neue Halle wird über die Magistrale im Südwesten erschlossen. Der großzügig überdachte Eingangsbereich markiert den Haupteingang und leitet Schüler*innen sowie externe in das lichtdurchflutete Foyer. Von hier aus erhält man direkte Einblicke in die Sporthalle und einen barrierefreien Zugang zu den Tribünen. Im Foyer befindet sich ebenfalls der Bistrobereich, in dem Pausensnacks der Schüler*innen verkauft werden. Durch die repräsentative Lage, und die Nähe zum Veranstaltungsbereich, kann der Bistrobereich ebenso gut vom Kreistag genutzt werden. Ebenfalls in der Multifunktionshalle, befinden sich die Rhythmik- und Musikräume der HKS. Diese werden zusätzlich über einen näher an der HKS liegenden Eingang autark erschlossen.

Das Untergeschoss wir über die an den Eingangsbereichen liegenden Treppen erschlossen. Über den Stiefelgang erschließt man direkt die Umkleidekabinen, von denen man über den Turnschuhgang in die Sporthalle gelangt. Direkt an die Sportflächen gliedern sich die Geräte- sowie die Regieräume. An der Kopfseite der Sportfelder befindet sich der Bühnenbereich mit Nebenflächen.

Die Besucher des Kreistags erschließen die Veranstaltungsfläche über die direkt am Haupteingang gelegene Treppe, die unmittelbar zu den Sportflächen führt.

AUSSENANLAGEN
Der Campus bildet einen weiteren grünen Baustein, der die innerstädtischen Grünstrukturen über den Quartierspark bis zu den bewaldeten Hügeln am Basberg fortsetzt. Dabei nimmt er die angrenzenden Strukturen des Quartiersparks auf und führt diese als fließende Formen bis an die Gebäude heran. Neue Wegeverbindungen im Süden stärken die Anschlüsse Quartierspark.

Die Hauptzugänge des Campus fügen sich entlang der Magistrale ein. Die Vorbereiche der Eingänge dienen dabei als Treffpunkte und Aufenthaltsbereiche und sind zusammenhängend gestaltet. Die Pausenflächen der HKS zonieren sich in Primär- und Sekundarstufe und bieten den benötigten Bedarf an Spiel-, Sport- und Entspannungsmöglichkeiten für gemeinsames Erleben und Erkunden. Die Spielangebote, Experimentierflächen und Grünen Klassenzimmer werden im Sinne der Inklusion umgesetzt und fördern den spielerischen Umgang mit Lernen und neuen Erfahrungen. Die gärtnerische Nutzung zieht sich von den Schulgärten der HKS über den Obsthain bis zu den Außenbereichen der ESS-Küchen über den Campus.

Die Grünflächen dienen gemäß dem Schwammstadtprinzip zur Retention des Niederschlagwassers und Kühlung durch Verdunstung. Als Bodenbelag wird ein barrierefreier, möglichst wasserdurchlässiger Belag aus Betonstein vorgeschlagen. Die erforderlichen Fahrradstellplätze sind in Nähe der Gebäudezugänge verortet. Die PKW-Stellplätze ordnen sich dem ‚Grünen Campus‘ unter und fügen sich ins Freiraumkonzept ein.

Durch die Verwendung geeigneter Materialien, Oberflächen (Albedo-Effekt), Evotranspiration der Baumsetzungen sowie Beachtung der Frischluftschneisen und Kaltluftströme wird ein angenehmes Mikroklima und thermischer Komfort (PET) am Campus gewährleistet. Die Auswahl der Gehölze orientiert sich am Quartierspark: die Allee der Magistrale mit Fraxinus americana bzw. Alnus Spaethii, den Baumhainen mit Acer monspessulanum, Ostrya carpinifolia, Tilia tomentosa und Pinus sylvestris, der Feuchten Senke mit Salix und Wildstaudenmischungen sowie dem Obsthain mit regionalen Kultursorten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept sieht eine Betonung der Magistrale vor. Durch die Aufreihung der Baukörper entlang der Magistrale und die differenzierten Versätze der Baukuben untereinander entsteht eine ausdrückliche Vorder- und Rückseite und damit ein öffentlicher und ein nichtöffentlicher Bereich. Die Positionierung der Shuttlebus-Haltestelle unmittelbar auf der Magistrale stellt jedoch eine deutliche Abweichung von den Forderungen des B-Plans dar und müsste in einer weiteren Bearbeitung verlagert werden.

Die Adressbildung ist selbstverständlich und eindeutig.

Grundsätzlich sind alle Nutzungsbereiche in den Außenanlagen vorgesehen, jedoch noch nicht verbindlich und aussagekräftig ausgearbeitet. Insbesondere die An- und Ablieferung für den Ernährungsbereich der ESS ist nicht ersichtlich, grundsätzlich aber von der Basbergstraße (Kreisel) realisierbar.

Die Gestaltung der Fassaden ist zurückhaltend klar gegliedert und fügt sich problemlos in die Umgebungsbebauung ein. Insbesondere die Betonung der vertikalen Holzverschalung erzeugt eine ansprechende Spannung zu den teils durchlaufenden horizontalen Fensterbändern.

Die Eingangssituation in die Gebäude sind großzügig. Die direkt an den Eingängen angeordneten Aulen/ Foyers bieten mit den Freitreppenanlagen vielfältige und positiv zu bewertende Nutzungsoptionen. Bei der HKS ist derzeit nur ein Aufzug zentral vorgesehen. Um gedrängte Situationen in der Erschließung der Obergeschosse zu vermeiden, ist mindestens ein weiterer Aufzug erforderlich. Die zentrale Erschließung aller Gebäudeteile aus dem Foyer ist klar und gut gelöst.

Die Anzahl und Positionierung der Treppenhäuser lässt eine Grundkonzeption von Nutzungseinheiten erahnen, ist jedoch noch nicht in ausreichendem Maße verbindlich erkennbar.

Alle Unterrichtsräume verfügen über den geforderten Differenzierungsraum. Eine Vielzahl von Räumen verfügt über nur eingeschränkt nutzbare Zuschnitte/ Seitenverhälnisse. Hier wären in weiteren Planungen Optionslösungen unumgänglich.

Die Positionierung der Lernlandschaften ist sehr positiv zu bewerten.

Im Abgleich mit den pädagogischen Anforderungen hat der Entwurf noch deutliche Schwächen. Die Optimierung erscheint jedoch in weiteren Planungen umsetzbar.

Die Multifunktionshalle ist sehr ansprechend und vollständig geplant. Die Absenkung der Halle ins Erdreich wertet die Zugänglichkeit der Tribüne deutlich auf, wird jedoch hinsichtlich der Konstruktion auch mitunter kritisch bewertet.
Schwarzplan

Schwarzplan

Perspektive Aussen

Perspektive Aussen

Perspektive Innen

Perspektive Innen

Ansichten

Ansichten

Anichten + Schnitt

Anichten + Schnitt

Detail

Detail

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell