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2. Rang 3 / 3

Planungswettbewerb als Mehrfachbeauftragung mit Auftragszusage | 09/2023

Wohnquartier Östlich Marbacher Straße in Remseck am Neckar

Perspektive Quartierseingang

Perspektive Quartierseingang

3. Rang

UTA Architekten und Stadtplaner BDA

Architektur

Hannes Hörr Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen für das Quartier ein Gebäudeensemble mit fünf sich ähnelnden Baukörpern mit drei und vier Geschossen sowie einem siebengeschossigen Hochpunkt vor. Alle Gebäude stehen auf einem durchgängigen eingeschossigen Gebäudesockel. In diesem ist der Lebensmittelmarkt auf der Westseite angeordnet. Ein Teil der Parkierung liegt mit direktem Zugang zum Markt auf der Ostseite. Diese Anordnung bedingt eine sehr große Fläche und führt dazu, dass der Sockel bis zur Südgrenze reicht, wo die Anschlüsse an die Topographie der Quartierserschließung nicht gelingen. Auch die Organisation der zweigeschossigen Tiefgarage kann nicht überzeugen. Die Jury beurteilt die Grunddisposition aus überdimensioniertem Sockel und aufgesetzten Baukörpern sehr kritisch. Die Ausformulierung mit zurückgesetztem Erdgeschossbereich und überkragenden Gebäuden sowie der abgeschrägte Verlauf des Sockels entlang der Marbacher Straße sind ungeschickt in die Topographie eingefügt, wirken unpassend für den Ort und lassen eine Vernetzung des Innenhofs mit der Umgebung nicht zu. Die Systembauweise des Gebäudeensembles wird von der Jury gewürdigt. Jedoch lässt die fast monotone Ausformulierung der Häuser Charme und einen gemeinsamen Dialog der Gebäude und ihrer Fassaden untereinander vermissen.
Die zur Marbacher Straße über die gesamte Länge verglaste Erdgeschosszone des Lebensmittelmarktes wirkt überdimensioniert und wird auch mit dem darin integrierten Zugang für das darüber liegende Wohnhaus nicht als passende Lösung gesehen. Die zweigeschossige Tiefgarage ist unwirtschaftlich, Anlieferung, Zufahrt und Rampen müssten im Weiteren mit den notwendigen Schleppkurven überprüft werden. Die Wohnungsgrundrisse funktionieren und lassen eine wirtschaftliche Umsetzung der Wohngebäude erwarten. Das Verhältnis von BGF und Wohnfläche ist aufgrund der zweigeschossigen Parkierung jedoch unwirtschaftlich und deshalb so nicht umsetzbar. Das Bebauungskonzept nutzt die bestehende Topographie zur Gliederung der Freiräume in zwei unterschiedliche Bereiche: Den öffentlichen Vorplatz an der Marbacher Straße vor dem Nahversorger sowie den Innenhof für die Bewohnenden zwischen den Gebäuden. Das landschaftlich anmutende Wohnhofkonzept überzeugt die Jury weder hinsichtlich der Nutzbarkeit für die Innenhofgemeinschaft noch der Umsetzbarkeit (Aufbaustärke auf der Tiefgaragendecke). Gute Orientierbarkeit über klar ablesbare fußläufige Verbindungen werden ebenso vermisst wie überzeugende, nachhaltige Konzepte zu Regenwassermanagement oder klimaresiliente Bepflanzung. Darüber hinaus fehlen konkrete Aussagen wie der „Grüne Hochpunkt“ langfristig sein Ziel des Alleinstellungsmerkmal erreichen kann.
Die gewünschte soziale Durchmischung kann umgesetzt werden, wobei die Wohngebäude aufgrund ihrer erhöhten Lage auf dem Sockel nur an der Ostseite an die angrenzenden Quartiere angebunden sind. Das vorgeschlagene Konzept zur Energieversorgung, Nachhaltigkeit und Ökologie liefert einen positiven Beitrag. Insgesamt kann sowohl das städtebauliche Gesamtkonzept als auch seine architektonische Ausformulierung gegenüber den formulierten Zielen nicht überzeugen.
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