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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2023

Neues Forum Julius Kühn Institut in Berlin-Dahlem

Blick in den Forumsgarten

Blick in den Forumsgarten

Anerkennung

Preisgeld: 3.670 EUR

SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH

Landschaftsarchitektur

Winkelmüller Architekten GmbH

Architektur

stoebo - Oliver Störmer & Cisca Bogman

Kunst

LINDENKREUZ EGGERT | Bildermacherei & Utopografie

Visualisierung

Erläuterungstext

[in]between / [in]zwischen
Das Forum des JKI formuliert aus seiner Entwicklungsgeschichte heraus ein interessantes Motiv, ein Wechselspiel aus einem klar formulierten urbanen Rahmen und romantisch anmutenden Gartenraum in Einem. Das neue Casino besetzt und bespielt auf bestimmte aber differenzierte Weise die Nahtstelle dazwischen.
Die im Raum sehr präsente künstlerische Position des „Spektrum“ bezieht die zeitliche Dimension mit ein: Sie besetzt das „Jetzt“, kultiviert damit die Zwischenzeit bis zur Vollendung und thematisiert die Transformation an sich.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der nach Nord-Westen aufgeweitete Baukörper teilt das Forum in einen städtischen und einen landschaftlichen Bereich. Das Arboretum wird auf nördlicher Seite gestalterisch bis an das Gebäude fortgesetzt und mit Wegen und Platzbereichen aufgewertet.

Während der Freiraum in nordöstlicher Richtung eine hohe Aufenthaltsqualität und Begegnungsräume verspricht, verbleibt der südliche Bereich der Freifläche als urbaner und steinerner Wegraum. Die klare Gliederung wird von der Jury gelobt, der hohe Versiegelungsgrad verbunden mit zahlreichen Baumfällungen jedoch wird kritisch betrachtet.

Die Freiflächengestaltung konzentriert sich weitgehend auf den Kernbereich des Areals. Die Bestandsgebäude werden wenig einbezogen, und lediglich durch einen Saum aus Stauden und Kleinsträuchern gefasst.

Der erhöhte „Platzrahmen“ vor dem Eingang bildet eine einladende Geste und dient zugleich als Terrasse der Kantine. Die barrierefreie Erschließung auf westlicher Seite schafft dabei lange Wege. Die Positionierung der Terrassenbereiche der Kantine im Eingangsbereich verspricht eine gute Adressbildung, zugleich wird eine Verschattung durch Bäume und Vegetation vermisst.

Der Entwurf schreibt das Bestandsgebäude in westlicher Richtung fort und bildet ein pavillonartiges Gebäude, das sensibel auf die dreiseitig gefasste räumliche Situation der Bestandsgebäude (Haus A und B) reagiert. Die Anmutung des Gebäudes ist einladend und großzügig. Auch die Kubatur fügt sich gut in den vorhandenen Kontext. Die Transparenz der Fassade wird auf südlicher Seite geschickt durch Schotten aus Recycling-Ziegel des Schornsteins kontrastiert und aufgelockert. Die komplexe Grundrissfigur bildet einen offenen Bereich im Zentrum und gliedert die andienenden Räume geschickt ringförmig um einen Social-Hub. Der Küchenbereich verbleibt dabei ohne größere Eingriffe im östlichen Teil des Bestandsgebäudes. Die Arbeitsräume sind nach Nordosten Richtung Arboretum orientiert und versprechen eine hohe Aufenthaltsqualität.

Die Arbeit zeugt von einer hohen ökologischen Qualität hinsichtlich der vorgeschlagenen Baustoffe für das Tragwerk und die Fassadenverkleidung. Raumklimatische Aspekte werden aufgrund eines geringen Fensterflächenanteils positiv gewertet.

Die künstlerische Intervention „Spektrum“ manifestiert sich in einer wandgebundenen Arbeit an der Frontfassade. Sie besteht aus vier parallelen Wänden aus wiederverwendeten Ziegeln mit einem eingelassenen zunächst abstrakt scheinenden Relief. Dabei wird die im künstlerischen Konzept formulierte Prozesshaftigkeit besonders lobend hervorgehoben. Die Erstellung des Kunstwerks gliedert sich in zwei Phasen und bezieht das Bestandsmaterial ein. Das pflanzliche Motiv, welches im ersten Schritt in die Ziegelfassade des Schornsteins eingefräst werden soll, überzeugt inhaltlich und formal. Die Sichtbarkeit des Entstehungsprozesses während der Bauzeit wird ebenfalls als sehr positiv bewertet. Auch die Integration des Bestandsmaterials und zugleich dekonstruierten Bildmotivs wird grundsätzlich als gelungen eingeschätzt. Kritisch wird jedoch diskutiert, inwiefern sich das prozessuale Konzept nach Fertigstellung dem:der Betrachtenden vermittelt.

Bei der genauen Position des künstlerischen Elements wird die Belichtung des dahinterliegenden Raums in der Diskussion in Frage gestellt. Das Kunstwerk befindet sich an der Eingangsseite des Geländes und bildet den Hintergrund der Terrasse, welche im architektonischen Entwurf vom nördlichen Gelände auf die Südwestseite verlegt wurde.

Das Ensemble kreiert so einen urban anmutenden Raum, der einen Gegenpol zum begrünten Bereich hinter dem Gebäude darstellt. Insgesamt wird der Entwurf als wertvoller und sensibler Beitrag gewertet.
Blick auf die Sonnenterrasse

Blick auf die Sonnenterrasse

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Lageplan 1:200

Lageplan 1:200

Längs- und Querschnitt durch das Forum

Längs- und Querschnitt durch das Forum

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht West

Ansicht West

SPEKTRUM (Phase 1) freie Darstellung

SPEKTRUM (Phase 1) freie Darstellung

SPEKTRUM (Phase 1) freie Darstellung M 1:100

SPEKTRUM (Phase 1) freie Darstellung M 1:100

SPEKTRUM (Phase 1) Ansicht Turmwand West/Turmwand Süd 1:10

SPEKTRUM (Phase 1) Ansicht Turmwand West/Turmwand Süd 1:10

SPEKTRUM (Phase 2) freie Darstellung

SPEKTRUM (Phase 2) freie Darstellung

SPEKTRUM (Phase 2) freie Darstellung: Close Up

SPEKTRUM (Phase 2) freie Darstellung: Close Up

SPEKTRUM (Phase 2) Ansicht 1:50

SPEKTRUM (Phase 2) Ansicht 1:50

1.7 Lager Sonstiges 41,1 qm 1.9 PuMi 3,85 qm 2.12 Magazin / Archiv 46 qm / insg. 162 qm 1.12 Umkleide 12 qm 5.1 Küchentechnik 6 qm / insg. 13 qm 5.1 Küchentechnik 7 qm / insg. 13 qm Schattendiagramm 20.03 / 20.09, 12.00 Uhr 1:500 Grundriss Untergeschoss 1:200 SPEKTRUM (Phase 2) freie Darstellung: Ansicht 1:10

1.7 Lager Sonstiges 41,1 qm 1.9 PuMi 3,85 qm 2.12 Magazin / Archiv 46 qm / insg. 162 qm 1.12 Umkleide 12 qm 5.1 Küchentechnik 6 qm / insg. 13 qm 5.1 Küchentechnik 7 qm / insg. 13 qm Schattendiagramm 20.03 / 20.09, 12.00 Uhr 1:500 Grundriss Untergeschoss 1:200 SPEKTRUM (Phase 2) freie Darstellung: Ansicht 1:10

SPEKTRUM (Phase 2) freie Darstellung: Einzelstein

SPEKTRUM (Phase 2) freie Darstellung: Einzelstein