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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2023

Neuordnung Sanierungsgebiet Entlang der Eschach in Leutkirch im Allgäu

Anerkennung

Preisgeld: 12.000 EUR

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur

Planungsgruppe Strunz Ingenieurgesellschaft mbH

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Gestaltung entlang der Eschach überzeugt durch die Detailgenauigkeit. Das Wasserthema wurde feinsinnig erdacht und geplant. Herauszuheben sind die schlichten Sitzstufen im Bereich der oberen Vorstadtstraße. Der Stadtpark am Jugendhaus wurde sehr großzügig gedacht, die Idee eines kleinen Stadtparks wirkt hier jedoch etwas überzogen. Wünschenswert wäre hier der Erhalt eines Teils der Stellplätze gewesen, da die Gesamtzahl der Stellplätze insgesamt sehr reduziert wurden.
Die Übergänge von der Altstadt zur Eschach sind gelungen. Der Stadtgraben im Bereich der Evangelischen Kirche lenkt geschickt zu den bestehenden Eschach-Querungen und erweitert das bestehende Grün. Vor dem Tordurchgang zum Martin-Luther-Platz fehlt jedoch die Großzügigkeit.
Das Verkehrskonzept in der Oberen Vorstadtstraße ist gut durchdacht. Der Übergang des Fahrradschutzstreifens in Richtung Westen zur Mischzone in der Unteren Grabenstraße ist nicht geklärt. Wünschenswert wäre ein Verzicht auf die Querungshilfe in der Unteren Grabenstraße.
Der Marktplatz ist im Wesentlichen stimmig gestaltet, die moderne Formensprache könnte im historischen Kontext unangemessen wirken und wird daher kontrovers diskutiert.
Durch die linearen Baumergänzungen in der Markstraße wird die Multifunktionalität eingeschränkt. Die sich im Belag abzeichnende Fahrspur betont die Befahrbarkeit und wird daher kritisch beurteilt.
Die kleinteilig gestaltete Terrassierung des Gänsbühls wird seiner stadtgeschichtlichen Bedeutung nicht gerecht. Wichtige historische Bezüge, der Blick zum Bockturm oder historische Fassaden werden durch die Baumplanungen teilweise verstellt. Anerkannt wird jedoch der Versuch, der Schaffung von Aufenthaltsqualität durch das Angebot von nur leicht geneigten Flächen und Sitzmöglichkeiten im Baumschatten.
Die Gestaltung des Postplatzes mit formalen Sitzelementen wirkt austauschbar und kann daher an diesem historischen Stadteingang nicht ĂĽberzeugen.
Die Dachbegrünung des Sportladens wäre eine einfach zu realisierende temporäre Lösung, die eine ökologische Aufwertung mit sich bringt. Die Vorschläge für die langfristige Umgestaltung in den Ideenteilen können jedoch städtebaulich nicht überzeugen.
Insgesamt handelt es sich um einen gut präsentierten Beitrag, mit differenzierten und formal anspruchsvollen Vorschlägen. Der besondere Beitrag dieser Arbeit liegt in einer ökologisch wertvollen und hochwertigen Ausgestaltung des Eschach-Ufers.