Neugestaltung Fußgängerzone und Marktplatz Billstedt in Hamburg

Der Marktplatz bietet eine starke Antwort auf die Aufgabe. Das räumliche Absetzen des Platzes durch Oberflächenwahl und Abschlüsse wie auch Baumsetzungen sind gestalterisch gut gelöst. Insbesondere durch die Installation des Orchesters als Aufenthalts- und Spielzone kann man sich den Platz als lebendigen Raum und Adresse auch außerhalb des Markttreibens gut vorstellen. Die Bäume befördern ein kühlendes Klima und stellen einen grünen Filter zum Einkaufszentrum dar. Der Konflikt zwischen Marktbeschickung und Aktivband wird kontrovers diskutiert, erscheint jedoch lösbar. Insgesamt überzeugt der Markt in seiner Funktionalität.

Die Eventfläche ist gut platziert und findet mit den Baumgruppen im Norden einen angenehmen räumlichen Abschluss. Die Archipele in der Möllner Landstraße erscheinen über die gesamte Länge zu monoton und zu wenig ausdifferenziert. Die Inseln sind zwar unterschiedlich bespielbar, sie reagieren jedoch unzureichend auf den jeweiligen Kontext. Dies wird insbesondere im Bereich der Erdgeschosswohnungen kritisiert. Sie missfallen aber auch bei der Gestaltung der beiden Auftaktplätze, da sie als einladende Geste nicht prägnant genug sind. Die Inseln erscheinen in Gänze als aufgereihte, modische Einzel-Möbel, anstatt gemeinsam gute wandelbare Räume und differenzierte Raumcharaktere zu bilden.

Die Vorschläge zum Regenwassermanagement werden sehr positiv gewertet. Der Entwurf wirkt insgesamt zu steinern. Ihm fehlen im Bereich der Möllner Landstraße identitätsstiftende Momente. Aufgrund der Intensität der Möblierung und Befestigung werden die Bau- und Unterhaltskosten im erhöhten Bereich erwartet. Der Entwurf bietet insgesamt einen gut ausgearbeiteten, tragfähigen Beitrag in Funktionalität und Robustheit für das Billstedter Zentrum.