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Award / Auszeichnung | 09/2023

Wohnbauten des Jahres 2023

siebengeschossige Kopfbauten am zentralen Quartiersplatz

siebengeschossige Kopfbauten am zentralen Quartiersplatz

Wohnquartier Kleyerstraße, Frankfurt am Main

DE-60326 Frankfurt am Main

Auszeichnung | Quartiersentwicklung

planquadrat Elfers Geskes Krämer GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

SWI Schimpel & Winter Projektbau GmbH

Bauherren, Innenarchitektur

Cserni & Schifko ZT GmbH

Innenarchitektur

atelier8

sonstige Fachplanung, Innenarchitektur

Franz Josef Leckel Beratung

sonstige Fachplanung

atelier8 landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

KuBuS Freiraumplanung GmbH & Co. KG

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    58.220m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 12/2021

Projektbeschreibung

Ausgangssituation und Standort
Das Gallusviertel befindet sich inmitten der Frankfurter City und entwickelt sich seit einigen Jahren von einem bahn-
hofsnahen Industriegebiet in ein gehobenes Geschäfts- und Wohnviertel mit unterschiedlichen Kultureinrichtungen.
Auf dem Baugelände an der Galluswarte befand sich ein Sammelsurium aus ehemaligen Autohäusern, Lagerhallen
und versiegelten Stellplatzflächen. Ziel war es, diese urbane Brache mit gewerblicher/industrieller Vornutzung in ein
attraktives Wohnquartier umzuwandeln und damit einen wichtigen Beitrag zur Stadtreparatur zu leisten. Durch die
unmittelbare Nachbarschaft zu den historischen Adlerwerken – einem Backsteinbau von 1907, dessen imposante
Fassade das gesamte Umfeld maßgeblich prägt – mussten bei der Entwicklung der neuen Bebauung auch die Belange
des Denkmalschutzes berücksichtigt werden.

Konzept
Das neue Viertel zeigt sich von außen wie eine klassische Blockrandschließung mit markantem Kopfbau, teilt sich im Inneren jedoch in zwei Gebäudekomplexe, die unterschiedliche Innenhöfe ausbilden und den denkmalgeschütz- ten Adlerwerken ein adäquates Gegenüber geben. Das Quartier sollte offen und durchlässig gestaltet werden und spannende Blickbeziehungen ermöglichen. Zwischen den Baublöcken und entlang der imposanten Fassade der historischen Adlerwerke wurden daher zwei großzügige Wege mit einem lebendigen Quartiersplatz am Kreuzungs- punkt angelegt. Die Promenaden und der Platz sind öffentlich zugänglich, laden zum Verweilen ein und setzen den denkmalgeschützten Industriebau effektvoll in Szene. Darüber hinaus bekamen die im historischen Gebäudekomplex untergebrachten Kultureinrichtungen wie das Gallus Theater und die Gedenk- und Bildungsstätte Geschichtsort Adler- werke: Fabrik, Zwangsarbeit, Konzentrationslager als Teil des Entwurfs ein der Bedeutung des Ortes angemessenen, hochwertigen Außenbereich. Zwei siebengeschossige Kopfbauten rahmen den Platz und markieren gleichzeitig den Quartierseingang. Betont werden die Bauten durch kupferfarbene Brüstungen und in leuchtendem Orange gehaltene Loggien. Der nördliche Gebäudekomplex wird größtenteils als Boardinghouse mit repräsentativem Foyer und farbenfrohen Balkonen ge- nutzt. Zudem befindet sich dort eine Kindertagesstätte mit Außenspielbereich im ruhigen Innenhof sowie geförderter Wohnungsbau. Der südliche Komplex, der einen eher introvertierten grünen Innenhof umfasst, nimmt einen einem breiten Mix aus frei finanzierten Wohnungen unterschiedlicher Größe auf. Mit dem lebendigen Quartiersplatz, einem überdurchschnittlichen Anteil geförderter Wohnungen, einem Boardinghouse und einer Kindertagesstätte schafft der neue Stadtbaustein einen Mehrwert für das gesamte Viertel. Beschäftigte der umliegenden Büros, Anwohner und die Kinder der quartierseigenen Tagesstätte nutzen die hochwertigen Freiflächen zur Erholung in den Mittagspausen, als kommunikative Treffpunkte bzw. beleben sie tagsüber als erweiterte Spielflächen.

Materialität und Ausführung
Die Außenfassaden des Neubaukomplexes fügen sich mit ihren hellen Putzflächen, Klinkersockeln, vertikalen Gliederungen und fassadenbündigen Loggien harmonisch in die Gründerzeitbebauung der Nachbarschaft ein. Das abwechslungsreiche Klinkerbild wurde als Reminiszenz an die traditionsreichen Industriebauten der Umgebung entwickelt.
Bodentiefe Fenster sowohl zu den belebten Straßen und Promenaden als auch zu den ruhigen Hofseiten strahlen schon von außen eine Großzügigkeit aus und sorgen im Inneren für helle und freundliche Wohnungen, zum Teil mit fantastischem Ausblick auf die nahe Skyline von Frankfurt am Main. Entsiegelte Grünflächen, begrünte Dächer und die Integration von Wasser sorgen zudem für ein angenehmes Stadtklima. Aufgrund der besonderen Lage und der komplexen Randbedingungen, die es bei diesem Großprojekt zu beachten galt, gab es von Anfang an ein kooperatives Miteinander mit den zuständigen Behörden, insbesondere dem Stadtplanungsamt und der Denkmalschutzbehörde. Gleichzeitig wurde zu Beginn des Vorhabens der Ortsbeirat beteiligt und eine öffentliche Vorstellung des Projekts für die Nachbarschaft und interessierte Bürgerinnen und Bürger angeboten, um eine öffentliche Akzeptanz des Projektes zu erreichen.
Kopfbau am Quartierseingang

Kopfbau am Quartierseingang

öffentliche Promenade entlang der Adlerwerke

öffentliche Promenade entlang der Adlerwerke

Detail der Klinkerfassade mit bronzefarbenen Geländern

Detail der Klinkerfassade mit bronzefarbenen Geländern

farbenfrohe Balkone des Boardinghouses

farbenfrohe Balkone des Boardinghouses

Blick von Nordosten auf die mittlere Promenade

Blick von Nordosten auf die mittlere Promenade

Wohnbereich einer Boardinghouse-Wohnung

Wohnbereich einer Boardinghouse-Wohnung

öffentliche Promenade mit Blick auf die Adlerwerke

öffentliche Promenade mit Blick auf die Adlerwerke

Quartiersplatz mit Wasserspiel

Quartiersplatz mit Wasserspiel

Blick in das Treppenhaus

Blick in das Treppenhaus