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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2023

Neubau Grundschule am Grafenberg Herrenberg

Lageplan M 1/500

Lageplan M 1/500

3. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

hessarchitektur

Architektur

Matthias Schneider Freier Architekt

Architektur

freiraumconcept sinz-beerstecher + böpple

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit der Gruppierung der beiden Neubauteile Grundschule im Nordwesten und KITA an der Steinhauptstrasse erreichen die Verfasser eine klare Raumbildung, welche auch bei späterer Realisierung der Kindertagesstätte räumliche Qualitäten aufweist. Der topografisch erhöhte Bereich im Osten könnte dann als Festspielplatz ausformuliert und genutzt werden. Zusammen mit der bestehenden Sporthalle wird ein in Maßstab und Körnung sympathisches Ensemble geschaffen, welches sich in die bestehende Kontexte Landschaft sowie dörfische Nachbarschaft einfügt. Mit dem Versatz der Bauteile sowie den begrünten Dächern wird eine gute Einfügung des Gebäudes in die Landschaft erreicht.

Durch die Stellung der Baukörper sowie die intensive Öffnung der unteren Fassaden wird der Bezug zum Landschaftsraum nachvollziehbar unterstrichen und der Ortsbezug positiv verstärkt. Durch die gewählte Typologie, die Verortung des Baukörpers und die Ausbildung einer großzügigen Sitztreppe wird in gelungener Weise auf die vorhandene Situation eingegangen. Im EG werden im östlichen Teil die Verwaltung angeordnet, im westlichen Teil werden alle Gemeinschaftsflächen, wie das Bistro, der Ganztagsbereichen, der Mehrzweckraum und das Foyer angeordnet. Hierbei entsteht ein flexibel nutzbarer Bereich entsteht, der insbesondere durch die intensive Öffnung zum Naturraum besondere Qualitäten erwarten lässt. Nicht funktionieren kann im Schulalltag die Lage des Sekretariats, das näher an die Verwaltung heranrücken sollte. Die Im OG um ein verglastes Atrium gruppierten Clusterflächen sind gut belichtet und bilden mit den Klassenräumen ein nachvollziehbares Gesamtkonzept ab, wobei die Klassenräume teilweise den Bezug zum Atrium verlieren. Dies wird vom Nutzer kritisch bewertet. Die Belichtung der Atrien wirkt schlüssig, deren Konstruktion ist im Detail nicht ganz nachvollziehbar. In Verbindung mit den beiden Fluchttreppen an den Ecken des Gebäudes wird der zentrale Kern durchaus positiv gesehen. Kontrovers diskutiert wurde die Lage und Größe der Garderobe, welche als Nadelöhr an dieser Stelle gesehen wird.

Die konstruktiv einfache Lösung mit den tragenden Brettsperrholzwänden in Verbindung mit Brettstapeldecken wird positiv gesehen, zumal sie - sichtbar belassen - zur atmosphärischen Innenraumqualität der Grundschule beitragen und zugleich schlüssig mit dem Konzept der Außenfassaden aus heimischen Nadelholz synchronisiert sind. Positiv angemerkt wird das ruhige Erscheinungsbild dieser Fassaden, welche mit den Holz-Alu-Fensterelementen, beweglichen Sonnenschutz und Öffnungsflügeln zusammen mit der vorgeschlagenen mechanischen Belüftung glaubhaft zum Energiekonzept beitragen. Die beschriebenen konstruktiven Ansätze lassen eine intensive Auseinandersetzung mit dem regional verfügbaren Werkstoff Holz erkennen. Die Grundrisse ermöglichen die Entwicklung einer holzbaugerechten Rasterstruktur als Grundlage für eine wirtschaftliche Umsetzung.

Der Außenraum wird durch die Fortführung des Äckerlenwegs zu einem campusartigen, gut proportionierten Begegnungsraum aufgewertet, welcher als Treffpunkt für verschiedene Alters- und Interessengruppen gut vorstellbar ist. Durch die Trennung von Eingangsbereich und baumbestandenen Pausenhof werden hier Qualitäten des Landschaftsraum implementiert und aufgenommen, die zur lokalen Verortung der Schule beitragen können. Insgesamt wird durch die Lage des Pausenhofs allerdings der gewünschte direkte Bezug zum Naturraum unterbunden. Insgesamt würdigt das Preisgericht einen Beitrag, der sowohl für die Grundschule als auch für den späteren Bauabschnitt der Kita weitgehend überzeugen kann. Der Verkehrsflächenanteil der Arbeit ist im Vergleich zu den anderen Arbeiten deutlich erhöht und wird unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kritisch bewertet. Das Energiekonzept und die Wahl der ökologischen Baustoffe werden positiv bewertet.
Grundriss EG Schule M1/200

Grundriss EG Schule M1/200

Grundriss OG Schule M1/200

Grundriss OG Schule M1/200

Anischten M1/200

Anischten M1/200

Schnitt M1/200

Schnitt M1/200