Wir suchen nach neuen Möglichkeiten des Zusammenlebens. Dafür haben wir ein Haus geschaffen, das nicht nur offen bleibt - sowohl für die Welt als auch für seine Bewohner*innen -, sondern auch durch die Art der Gestaltung das Potenzial hat, neue Dialoge mit den Gewohnheiten seiner Bewohnerschaft zu beginnen.
Die Struktur des Baugruppenhauses besteht aus 6 Türmen, die sich vertikal und horizontal überschneiden. Sie folgen jeweils versetzt den beiden nicht orthogonalen Straßenverläufen und verzahnen sich durch die entstehenden Vor-und Rücksprünge mit dem Stadtraum und Ihren Akteur*innen. Die Linie von Kufu 142 durchbricht den typischen Blockrand, lässt die Grenze zwischen Privat und Öffentlich verschwimmen und schafft einen Raum, der die Beziehung zur Straße verändert.
Jede der 20 Wohnung hat einen sehr hohen Raum und optional mehrere niedrigere Räume, die auch zwischen den Wohnungen gemeinsam genutzt werden können. Dieses einfache Prinzip ermöglicht unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten in Bezug auf Größe und räumlicher Konfiguration. Das Haus möchte neue Alternativen für unseres Zusammenleben bieten und flexibel auf individuelle Bedürfnisse reagieren können, wobei die Architektur das Teilen nicht vorschreibt, sondern nur ermöglicht. Auch in den Wohnungen selbst sind die Bewohner explizit herausgefordert Ihren Lebensstil selbst zu gestalten, da die Räume keinerlei Nutzungen vorgeben und Privatheit auf differenzierte Weise angeboten wird.
Das Haus ist aus wenigen, robusten und langlebigen Elementen gebaut, die vielen Umbauzyklen standhalten. Bei der Konstruktion wurde auf einen sparsamen und simplen Materialeinsatz geachtet.
Das Haus verbindet sich nicht nur im Erdgeschoss mit der Stadt, die räumliche Verschränkung und Transparenz führen zu einer Auflösung und Verschmelzung von öffentlich und privat, von innen und außen, von Mitbewohner und Nachbar. Die gemeinschaftlich genutzten Gartenflächen im Hof und auf dem Dach wurden frei von den üblichen Infrastrukturen gehalten, um besonders qualitätsvolle Räume zu schaffen.