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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2023

Wohnungsneubau Leo 11 in Ditzingen

Perspektive

Perspektive

2. Preis

Preisgeld: 11.500 EUR

Thomas Fabrinsky

Architektur

helleckes landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit zwei giebelständigen Baukörpern zum „hinteren Rathausplatz“ positioniert sich „Leo 11“ und mit der gekonnten Aufnahme der umliegenden Körnung fügt sich der Neubau selbstverständlich in seinen Kontext ein. Durch die geschickte Differenzierung in ein größeres und kleineres Gebäudevolumen und die versetzte Anordnung entsteht geschickt die Aufnahme der gewohnten Proportionen vor Ort und die Ablesbarkeit der zwei Häuser. Auch die Anordnung des kleinen Baukörpers an der Straße gelingt und der größere entwickelt die notwendige Dominanz zum Platz.

Die beiden Zugänge von „Leo 11“ liegen sinnfällig und richtig im Gebäudeversatz mit Zugang zu den öffentlichen Angeboten vom Platz aus und Zugang zum Wohnen im ruhigeren Südbereich. Die Trennung von den beiden Funktionseinheiten ist gelungen, jedoch irritiert der topographisch tiefer gelegte Zugang zu den Räumen der Begegnung und ist optimierbar. Die Aufteilung der Nutzungen für die Stadt in die unteren zwei Ebenen und für das Wohnen in die Oberen gelingt, jedoch wird die typologische Ablesbarkeit der beiden Häuser im Grundriss nicht deutlich und die innere Organisation könnte mehr Klarheit erfahren. Das Ankommen im Haus der Begegnung überzeugt und die offene Treppe lässt eine flexible Luftigkeit erwarten. Sehr kritisch gesehen wird die Anbindung für Alle an den Grünraum im Südosten. Die Nutzer der Wohneinheiten mit Assistenzbedarf erhalten keinen eigenständigen Zugang vom Haus aus zum Freiraum, dieser erfolgt entweder über den Aufenthaltsraum der öffentlichen Nutzung oder über den Außenraum. Die innere Struktur der Wohneinheiten wird kontrovers hinsichtlich der Raumgeometrie und Klarheit diskutiert. Der sehr knapp bemessene Erschließungsbereich der Wohnungen führt in eine Gemeinschaftszone, die Fragen hinsichtlich Funktionalität und Sinnfälligkeit aufwirft. Auch die Wohnungen entlang der Nordseite müssen hinsichtlich Benutzbarkeit und Barrierefreiheit kritisch überprüft werden.

Das Vorhaben ortsübliche Details in das neue Erscheinungsbild zu integrieren führt nur teilweise zum Erfolg. Insgesamt könnten die Fassaden präziser und sensibler ausgearbeitet werden. Besonders kritisch gesehen werden die beiden Giebelseiten, die die oberen Firstflächen in ihrer Geschlossenheit sehr dominant erscheinen lassen. Die Ausbildung einer Sockelzone ist nachvollziehbar, allerdings wirkt diese in ihrer Höhenentwicklung sehr gedrückt.

Die wirtschaftlichen Kenndaten des Projektes liegen im durchschnittlichen Bereich.

Der Neubau Leo 11 in Ditzingen überzeugt mit präziser Setzung im Städtebau, die gekonnt in Dialog mit dem hinteren Rathausplatz tritt und sich angemessen in die Stadtkörnung einfügt. Diese überaus souveräne Haltung wird leider nicht in Gänze im Grundriss und Ansicht weiterverfolgt.

Freianlagen

Die Arbeit orientiert das Gebäude durch Nutzungen und Eingänge sinnvoll zum Freiraum, also zum hinteren Rathausplatz zum einen und zum Garten im Hof zum anderen. Beide Übergänge können aber nicht zur Gänze überzeugen. So wird der Garten mitsamt der Kastanie zwar erhalten und für die zukünftige Nutzung angemessen aufbereitet, ein barrierefreier Zugang für die Atrio-Bewohner:innen ist aber nur durch von der Stadt genutzte Räume möglich. Im Eingangsbereich zur Leonberger Straße wird das Bodenniveau abgesenkt, um die angestrebte Geschosshöhe zu erreichen. Durch die Einfügung einer Stützmauer kann die Barrierefreiheit zwar gewährleistet werden, der Eingangsbereich verliert aber an Großzügigkeit und einladender Geste zum öffentlichen Raum. Auch schränkt die Stützmauer die Zufahrtsmöglichkeit zum Hof ein. Hier muss die genaue Zufahrt in den Hof noch geklärt werden.

Energie und Nachhaltigkeitskonzept
- Effizienter Fensterflächenanteil
- Optimierte Sturzhöhe zur Maximierung des Tageslichteintrages
- Weitestgehen schlüssiges Energiekonzept.
- Positionierung der Außenlufteinheit der Außenluft-Wärmepumpe innerhalb des Satteldachs gut gelöst.
- Lüftungskonzept Veranstaltungsräume mit dichter Belegung unklar.
- Gute Lösung zur Regenrückhaltung bei Satteldach (immerhin halbe Dachfläche)


Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Ansicht