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Offener Wettbewerb | 10/2023

Entwicklung Schaumagazin im KIW-Quartier in Schwerin

Außenperspektive

Außenperspektive

Preis / Ideenteil

Preisgeld: 15.000 EUR

Prof. Jörg Friedrich | Studio PFP GmbH Hamburg

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Souverän wird das bestehende Ensemble des KIW-Quartiers durch zwei Plätze mit eigener Identität formuliert sowie durch den umfassenden Grünraum als räumliche Komposition ablesbar. Der Umgang mit den zu sanierenden Bestandsgebäuden überzeugt, sie wirken durch ihre Stellung zu den klar formulierten Platzflächen gleichsam als eigenständige Objekte. Dass auf eine sichtbare Ergänzung durch Neubauten verzichtet wird, unterstreicht die klare Haltung gegenüber dem historischen Industrieareal, das in ein „offenes Kunstquartier“ transformiert werden soll.
Die Idee der Entwurfsverfasserinnen bzw. -verfasser, sich bei der Gestaltung der beiden relevanten, raumbildenden Plätze unterschiedlichen Maßstabs in subtiler Herleitung auf zwei Kunstwerke aus der Sammlung zu beziehen, wurde sensibel umgesetzt und beinhaltet gleichzeitig Bezüge zu baulichen Strukturen und neuen Nutzungen (Schaulager im UG des Vorplatzes, Geometrie der Sheddachhallen u.a.). Die Verdichtung des einfassenden Baumbestands und die grünen Fugen im Bestandspflaster des Werkplatzes bilden eine geordnete Offenheit des Grüns und der Oberflächen.
Der großzügige Zugang durch das Garagengebäude, der den Blick auf den ehemaligen Werkplatz und die Sheddachhallen freigibt, stärkt das Ensemble und die Idee einer „neuen Stadtraumcharakteristik“ für eine „neue Stadtöffentlichkeit“ und wird aus stadträumlicher Sicht positiv bewertet, auch wenn damit eine Einfriedung des Schaumagazins I nicht gegeben ist.
Die Offenheit des Konzepts setzt sich in den vielfältigen Anbindungen und den freien Durchwegungs- und Nutzungsmöglichkeiten fort. Der Entwurf stellt eine respektvolle Matrix zum Umgang mit den denkmalgeschützten Gebäuden wie auch mit den Freiräumen und den relevanten Sichtbeziehungen auf.
„Umnutzung statt Neubau“ – angesichts des besonderen, großräumigen Gebäudebestands ist die gewählte Haltung stringent. Innerhalb der im Entwurf vorgestellten klaren räumlichen Vorgaben lässt sich eine kreative, experimentelle Umsetzung mit recycelten Bauteilen und eine sukzessive Weiterentwicklung gut darstellen.
Der Ideen- und der Realisierungsteil können unabhängig voneinander realisiert werden. Eine etappenweise Realisierung ist möglich. Die Nutzung der großen Werkhallen durch Raum-im- Raum-Objekte ist realistisch und angemessen und wird positiv bewertet.
Die Sanierung und Umnutzung der Bestandsbauten, der Einsatz von recycelten Materialien und die Belegung der Hallendächer mit PV-Elementen zeigen einen effizienten, nachhaltigen Ansatz im Umgang mit Ressourcen und Energie.
Insgesamt stellen die Verfasserinnen bzw. Verfasser einen klaren Entwurf mit zugleich komplexen und feinsinnigen Schichten vor, der ermöglicht, das KIW-Quartier in einen spannenden öffentlichen Stadtraum, in ein „offenes Kunstquartier“ mit neuen Nutzungs- und Maßstabsformen zu transformieren.
Innenperspektive

Innenperspektive

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss UG

Grundriss UG

Schnitt BB

Schnitt BB

Nutzungspiktogramm

Nutzungspiktogramm

Detail

Detail

Ideenteil

Ideenteil