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Award / Auszeichnung | 09/2008

Auszeichnung Guter Bauten 2002 - 2008

Parkanlage Claramatte

Auszeichnung

raderschallpartner ag landschaftsarchitekten bsla sia

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Kontext
Die Claramatte ist eine traditionsreiche Parkanlage, die im 19. Jahrhundert nach dem Vorbild eines englischen Squares in die Blockrandbebauung des Kleinbasler Quartiers eingefügt wurde. Dieses Square bestand aus einer platzartigen, baumbestandenen Anlage mit Schmuckbeeten an ihren Rändern im Übergang zum Quartier. Die Claramatte wurde ausgehend von dieser historischen Konzeption und dem vorgefundenen Bestand umfassend aufgewertet. Der vorgenommene Umwandlungsprozess suchte dabei einen möglichst schonenden Umgang mit dem Baumbestand, hat aber auch minderwertige Einbauten entfernt. Das neue Parkhaus in der Nachbarschaft ermöglichte die Aufhebung der umliegenden Parkplätze, was die integrale Erhaltung und eine Vergrösserung der Anlage auf ihre historischen Masse ermöglichte. Grosszügige Eingangsbereiche knüpfen nun besser ans Quartier an. Die Fahrbahnquerschnitte der Drahtzug- und Klingentalstrasse konnten redimensioniert werden.

Räumliches Konzept
Der Quartierpark Claramatte ist von vier Strassenzügen umgeben. Ein grosszügiger Eingang befindet sich an der Hammerstrasse, der den Blick zum Pavillon und zum grossen Platz öffnet. Je zwei Haupteingänge befinden sich an der Klingental- und an der Drahtzugstrasse. Ungefähr in der Mitte angelegt ermöglichen kleine Zugänge die direkte Querung der Anlage. Das Zentrum der Claramatte bildet ein grosszügiger, chaussierter Platz, auf dem stattliche Platanen in einem vollen und in einem zweiten, fragmentarischen Kreis stehen. Ein Rundweg umschliesst diesen zentralen Platz und bildet die Schnittstelle zu den am Rand liegenden Heckenkompartimenten, die verschiedene Nutzungen aufnehmen. Nach aussen wird der Park von Hecken und Kastanien abgeschlossen. Damit verweist die Claramatte wieder auf die ursprüngliche Squaregestaltung, ohne diese zu rekonstruieren.

Baumbestand
Vor den Eingriffen zeichnete sich die Claramatte durch ihren grossen, alten Baumbestand aus. Das Projekt sah einen respektvollen Umgang mit dem Baumbestand vor. Um mehr Licht und Flexibilität in der Nutzung zu erhalten, wie auch aus Sicherheitsgründen und der neuen Höhenkotierung wurden 18 Bäume gefällt. Als Ersatz wurden wieder 18 junge Bäume, vor allem in den Lücken der Kastanienreihen entlang der Strassen, gepflanzt. Die beiden charakteristischen Platanenkreise im Innern des Parks sind erhalten geblieben.

Nutzungen
Die Claramatte wird von allen Bevölkerungsgruppen zu jeder Tageszeit intensiv genutzt. Im Projekt wurde den Kindern und ihren Ansprüchen ein besonderes Augenmerk geschenkt. Verschiedene Heckenräume bieten unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Bereiche mit Spielgeräten, ein Sandspielplatz und ein Bolzplatz bieten Platz für aktive Spielformen. Ruhigere Bereiche für Picknick oder Brettspiele bietet die Nische mit Tischen und Bänken. Ruhige Orte stellen die kleinen Gartenkompartimente mit Sitzbänken dar.

Planschbecken
An heissen Sommertagen lädt das neue Wasserbecken zum Planschen ein. Flache Randbereiche bieten einen niedrigen Wasserspiegel, zur Mitte hin ist das Wasser bis max. 33cm tief. Auf den seitlichen Sitzmauern können die Spielenden beobachtet oder auch die Füsse gebadet werden. Im Herbst und Frühling ist das im Boden eingelassene Wasserspiel im leeren Becken in Betrieb. In etwas bescheidenerem Rahmen kann dann gestaut und auch geplanscht werden. In der kalten Jahreszeit kann die leere Beckenschale bespielt werden. Der im Boden eingelegte Rheinlauf von den Quellen bis zur Nordsee beflügelt die Phantasie.

Beleuchtung
Kandelaber beleuchten die Wege. In der Mittelzone wird der Raum unter den Platanen von grünen Bodenleuchten erhellt. Das Planschbecken wird mit blauen Punktleuchten in der Seitenmauer beleuchtet.