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Offener Wettbewerb | 10/2023

Entwicklung Schaumagazin im KIW-Quartier in Schwerin

Preis / Ideenteil

Preisgeld: 15.000 EUR

KOLLEKTIV B

Architektur

SERO Architekten

Architektur

studio erde_office for anthropocene landscapes

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

IDEENTEIL

ENTWURFSLEITENDE IDEE:
Die drastischen Folgen des Klimawandels werden immer spürbarer. Der Bausektor trägt hierbei maßgeblich zur Belastung bei, sei es durch den Energieverbrauch im Betrieb oder die ressourcenintensive Bauweise und Materialverbrauch. Im KIW-Quartier eröffnet sich ein Raum für radikale Visionen und aktives Handeln. Wir malen nicht ein fertiges Bild, sondern schaffen eine Bühne für Utopien und eine lebendige Geschichte der Möglichkeiten.
Wir haben uns auf die Schaffung des Schweriner Kunstcampus als besonderes städtebaulich-landschaftliches Ensemble konzentriert, da das Gelände in Schwerin ein einzigartiges Potenzial und eine reiche Geschichte bietet, während der Bedarf an Wohnraum ausreichend gedeckt ist. Unser Ziel ist es, ein regionales Wahrzeichen zu schaffen, das über herkömmliche Archivierung hinausgeht. Wir planen, bestehende Gebäude und Freiräume geschickt zu nutzen, um sozio-ökologische und mikroklimatische Vorteile zu erzielen, indem wir private und öffentliche Bereiche intelligent zonieren und experimentelle Überlagerungen zulassen. Die Umsetzung unserer Ideen erfolgt schrittweise und wird auf einem Zeitstrahl dargestellt, der potenzielle Möglichkeiten aufzeigt und die mögliche Zukunft des KIW-Quartiers skizziert.

Mitarbeit: Greta Sperling

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorhandenen Ressourcen bestmöglich nutzen und Recyclingorte sind die zentralen Themen des Ideenteils. Die Verfasserinnen bzw. Verfasser sprechen sich gegen eine Verdichtung aus, da Wohnraum ausreichend vorhanden ist. Die bestehenden Gebäude werden einer neuen Bildungsnutzung zugeführt. Die Ansiedlung einer neuen Hochschule wird dabei als ein langfristiges Ziel eingeschätzt. Viel drängender scheint die Etablierung des vorgeschlagenen Baustofflagers in der Werkhalle, welches ein wichtiger Bestandteil im aufzubauenden Baustoffkreislauf in Schwerin werden kann. Zumal große Entwicklungen im Umfeld anstehen. Ergänzt wird das Baustofflager durch eine Orangerie für die Zwischenlagerung von Pflanzen, die aus baulichen Gründen weichen müssen.
Der waldartige Bereich im Osten wird zu einem Waldpark mit differenziertem Wegesystem entwickelt und durch einen umlaufenden, grünen Saum (ökologische Pufferzone) um das Gelände ergänzt. Hier verläuft in großen Teilen auch der barrierefreie Kultur-Loop.
Die kurzfristige Belebung des freigehaltenen Werkplatzes durch Kulturveranstaltungen wie z.B. der Ostsee-Biennale werden begrüßt. Dies kann ein wichtiger Baustein in der schrittweisen Wiederbelebung und Adressbildung des KIW-Geländes werden.
Das Gelände wird an das bestehende Wegenetz angebunden und von Süden über mehrere Zugänge sowie von Norden her erschlossen. Der mögliche Zugang zum Werkhof durch das ehemalige Auftaktgebäude mit dem Schaumagazin wird begrüßt. Die Barrierefreiheit wurde konsequent mitgedacht. Ob die Erschließung einer Belastung durch den Verkehr eines Baustofflagers in der Form gewachsen ist, wäre zu prüfen.
Der denkmalgeschützte Bestand wurde in vollem Umfang erhalten und weiterentwickelt. Um die Nebengebäude entstehen dichtere Nutzungszonen. Der in voller Größe erhaltene Werkhof wird durch strategische Gestaltungselemente im Osten und Westen neu gefasst.
Insgesamt ist eine Umsetzung des Ideenteil ist auch unabhängig vom Realisierungsteil machbar. Planungs- und bauordnungsrechtliche Vorgaben werden eingehalten. Durch die flächendeckende Nutzung der Dächer für die Solarenergiegewinnung und den Ansatz den Ort (zwischenzeitlich) für das Recyceln von Baustoffen und Pflanzen zu nutzen, werden hier die nachhaltigen Potenziale des Ortes genutzt.