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Parallele Mehrfachbeauftragung | 10/2023

Nachverdichtung in Holzbau am Beispiel des Neuen Stöckach in Stuttgart

Teilnahme / 2. Rundgang

Peter W. Schmidt Architekten

Architektur

SIGRA-Brandschutz GmbH

Brandschutzplanung

HASSLACHER Holding GmbH

sonstige Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Leitidee/Umgang mit dem Bestand
Das Gestaltprägende außenliegende Exoskelett nimmt die Erschließungswege und Freisitze auf. Die herausgestellten Vorteile und bei einem Nutzungswechsel möglichen Weiterverwendungsmöglichkeiten scheinen begrenzt und der Mehrwert wenig überzeugend.

Hauptmerkmal der Fassade sind die an den Stirnseiten einfassenden vollständig geschlossenen Wände. Hergestellt aus Beton steht diese Maßnahme dem Wunsch einer nachhaltigen und vorrangig aus Holz vorzuschlagenden Konstruktion widersprüchlich entgegen.

Das auf dem Gehweg lastende Exoskelett und die Gebäudeaufweitung über die Betoneinfassungen an den Stirnseiten verbreitern das Gebäude über das Baufenster hinaus und stehen einer Genehmigungsfähigkeit entgegen.

Die Verfassenden geben mit der Konzeption des Erdgeschosses und seiner inneren Erschließung gut gelungene Antworten auf die Herausforderungen der Aufgabe zum Umgang mit dem Höhenversprung zwischen Gebäude und Stöckachstraße. Die Positionierung der Markthalle mit dem Haupteingang an der Stirnseite bietet einen markanten Eingang und konnte überzeugen.

Wohnungsbau
Die Haupterschließungen der Wohnungen erfolgt über innenliegende, teils unbelichtete und lange Stichflure und können dem ambitionierten Anspruch an einen zeitgemäßen Wohnungsbau nicht gerecht werden.

Neben einer zu bemängelnden nicht-barrierefreien inneren Erschließung der Maisonette- Wohnungen, wird das zugehörige höherliegende Wohngeschoss über außenliegende geschlossene Treppengänge erschlossen. Diese vom Exoskelett getragenen Treppen sind der Fassade vorgelagert angeordnet und werden vor dem Hintergrund eines freien Ausblicks aus der Wohnung in ihrer Nutzungsqualität für die Bewohner:innen stark in Frage gestellt.

Die markanten geschlossenen Betonwände an den Stirnseiten bieten keinerlei Möglichkeit die dahinterliegenden Wohn- und Schlafräume zu belichten und stehen sowohl einer qualitativen Nutzung der Wohnungen als auch Genehmigungsfähigkeit entgegen.

Die Ausbildung der Aufstockung als Staffelgeschoss mit privater Dachterrasse wird kritisch diskutiert und lässt Fragen nach einer effizienteren Geschossausnutzung und einer höheren Zugänglichkeit offen.

Innovationskraft
Mit der Verwendung von Holztafelbau in Modulbauweise wird ein guter Vorschlag zur Möglichkeit des Bestandsumbaus gegeben.

Derweil gibt die Kernstrategie der Arbeit zum Rückbau des Gebäudes auf einen sogenannten Stand „Gebäude 0“ leider keinerlei Antworten auf mögliche Weiter- und Wiederverwendungen für das Abbruchmaterial und verkennt sein Potential zum Beitrag einer Kreislauffähigkeit.