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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2023

Neugestaltung Umfeld Hohenburgschule mit Piazza Albano Laziale und Urban Gardening in Homburg

Perspektive Fruchthallstraße

Perspektive Fruchthallstraße

1. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

HDK Dutt & Kist GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Wettbewerbsentwurf 1001 entspricht grundsätzlich dem Förderaufruf des BMWSB zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ und leistet durch eine gezielte Entwicklung der grünblauen Infrastruktur einen Beitrag zur klimagerechten Stadtentwicklung, da hier soziale und ökologische Herausforderungen durch zunehmende lokale Klimaveränderungen zusammentreffen, die einer neuen integrierten Herangehensweise und Erprobung bedürfen.
Ebenso erfüllt der Wettbewerbsentwurf 1001 das vom Auslober geforderte Konzept zur Neugestaltung des Umfeldes der ehemaligen Hohenburgschule mit „Piazza Albano Laziale“ und „Urban Gardening“, um den Zielen der Nachhaltigkeit, insbesondere der Klimaanpassung, gerecht zu werden und darüber hinaus die Aufenthaltsqualität und Attraktivität zu steigern.
Der Wettbewerbsentwurf 1001 setzt sich sehr ausführlich mit dem Thema Regenwasser auseinander. Sowohl der Umgang mit der Regenwasserspeicherung und -nutzung als auch die Reduzierung der Abflussgeschwindigkeit bei Starkregenereignissen sind vorbildlich gelöst. Damit sind im Plangebiet deutlich positive Effekte im Rahmen der Versickerungsfähigkeit, Verdunstungsleistung und Wasserrückhaltung zu erwarten. Ebenso wird der CO2-Reduzierung bzw. dem Klimaschutz Rechnung getragen, da das Dach der Hohenburgschule für Photovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt werden soll und die umfangreichen Baumpflanzungen als CO2-Senken zu betrachten sind. Es ist derzeit davon auszugehen, dass der Entwurf einen umwelt- und sozialverträglichen Beitrag zur Quartiersentwicklung leisten kann.
Die Funktionalität des zentralen „Campo Sportivo“ ist durchaus gegeben und ein sozialer Mehrwert für den neu gestalteten Platz ist sicherlich zu erwarten, jedoch sollte das Nutzungskonzept überdacht werden (z. B. fehlende Beschattung), um die Öffentlichkeit und die Nutzer des ehemaligen Schulgebäudes besser integrieren zu können. Die geplante Umpflanzung der vier vorhandenen Bäume auf dem „Campo Sportivo“ wird zur Kenntnis genommen, aber an dieser Stelle weder positiv noch negativ bewertet.
Der gestalterische und städtebauliche Bezug zur Umgebung ist hergestellt, die Wegebeziehungen sind klar und funktional gegliedert und die Dimensionierung der Wege ist dem Bestand angepasst. Ausgehend von der gestalterischen Qualität des Wettbewerbsentwurfs ist eine Verbesserung des Wohn- und Arbeitsumfeldes zu erwarten – u. a. durch den gezielten Einsatz von Straßenbegleitgrün zwischen Bestand und Wegeführung.
Die Aufenthaltsqualität wird durch die thematische „Zonierung“ von „Bassin Vert“, „Parasol Pergula“, „Urban Biotop“, „Campo Sportivo“, „Urbano Giardino“ und „Patio Culturale“ durch den Einsatz zusätzlicher Pflanzungen (Bäume, Sträucher, Stauden etc.) erhöht, da unterschiedliche Bedürfnisse und Nutzergruppen angesprochen werden.
Die Verknüpfung der thematischen „Zonierung“ des Plangebietes mit den Partnerstädten Homburgs trägt sicherlich zur Identitätsbildung in der Wahrnehmung der Bevölkerung bei. Sehr gut durchdacht und in das Gesamtkonzept integriert ist die barrierefreie Gestaltung des Plangebietes, die den Zugang aus allen Bereichen des Umfeldes nachvollziehbar macht. Was sicherlich noch einer weiteren Bearbeitung bedarf und fokussiert werden sollte, ist eine stärkere Einbindung des Gedankens der nachhaltigen Mobilität und des Mehrwertes für Fußgänger und Radfahrer, da die Ideen zu diesen Punkten aus dem Plan nicht vollständig nachvollzogen werden können. Die Darstellung von Fahrradständern ist sicherlich nicht die endgültige Lösung.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Wettbewerbsentwurf 1001 unter Berücksichtigung aller Kriterien einen sehr starken Bezug zum Bestand nimmt und die in der Auslobung dargestellten Maßnahmen aufgreift. Es ist daher davon auszugehen, dass der Entwurf geeignet ist, als Grundlage für ein Leitbild der Stadt Homburg u. a. zum Umgang mit Regenwasser, zur Erhöhung der urbanen Biodiversität und Artenvielfalt, zur Förderung der Aufenthaltsqualität und zur nachhaltigen und ressourcenschonenden Nutzung von Rückbaumaterialien aufgegriffen zu werden.

Lageplan 1 zu 200

Lageplan 1 zu 200

Lageplan 1 zu 500

Lageplan 1 zu 500

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Schnitt

Schnitt