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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2023

BUGA 2029 Oberes Mittelrheintal Standort Stadt Bacharach

Gesamt

Gesamt

Anerkennung

Preisgeld: 7.000 EUR

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Die Inzenierung der landschaftlichen Sequenzen - Der Ort als solches begeistert – die malerisches Stadt am Ende des Tals zwischen den imposanten Hangkanten und der der beeindruckenden Rheinkulisse.
Umso bedauerlicher ist die stark zerschneidende Wirkung der technisch geprägten Verkehrstrassen, die banalisierende Vereinfachung der historischen Anlage und die fehlende Verflechtung der unterschiedlichen Teilbereiche.
An diesen Punkten setzt das vorliegende Konzept mit einer Inszenierung der unterschiedlichen landschaftlichen Sequenzen, Ihrer Eigenarten und ihrer Übergänge an:
• Stadtpromenade – vor der historischen Stadtmauer wird die querende Straße inklusive des ruhenden Verkehrs als „Stadtpromenade“ Teil des gestalteten öffentlichen Platzraumes
• Historischer Park – Das ursprüngliche Gestaltungskonzept wird vor dem Hintergrund der vergangenen Entwicklungen zeitgemäß adaptiert und mit
• elaborierten gärtnerischen Verdichtungen, Spiel und Sportangeboten und grünen Eventbereichen
• Flankierende Parklandschaften – die flankierende Seitenbereiche werden in einem landschaftlichen Duktus zu Parklandschaften aufgewertet, Wegeverbindungen werden verbessert, belebende Nutzungen wie Kleingärten, Gastronomie oder Camping integriert und mit einer schwingenden Uferpromenade zu einer zusammengehörigen Parklandschaft vor der Kernstadt von Bacharach verknüpft
Das Herausarbeiten dieser im Ort begründeten Inszenierung von landschaftlichen Sequenzen, eine betont zurückhaltende gebaute Dichte, dezente Materialität sowie eine besondere Betonung der Pflanze im Dialog von artifiziell bis natürlich bildet die Grundlage dieses Konzeptes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch eine besondere Haltung zur Nahtstelle der B9 zwischen Park und Stadt. Die Implementierung einer Stadtpromenade bestehend aus einer sich absetzenden Oberfläche, lineare durchgängige Querungshilfen und der Verortung von Kastenlindenblöcken in Anlehnung an die historische Planung besticht im Abschnitt zwischen Diebsturm und Stadtzentren an der Nikolauskirche.
Hierdurch generiert der Entwurf sowohl für den Durchgangsverkehr als auch für den querenden Fußgänger das Betreten eines besonderen Stadtraums und stärkt die Verbindung zwischen Stadt und Rhein. Seine verkehrsplanerische Durchsetzbarkeit wird aber kontrovers diskutiert.
Die Haltung zum historischen Parkensemble in Form der konsequenten Orientierung an den historischen Plangrundlagen wird in großen Teilen positiv bewertet, da durch das Ensemble von Park und Stadtpromenade und Innenstadt eine nachvollziehbare stadträumliche Einheit entstehen kann.
Die Verortung, Dimensionierung und der Verlauf der Uferpromenade wirkt angemessen, besonders überzeugen können die Initialpunkte der Promenade, die scheinbar aus dem Rhein aufsteigen.
Kritisch bewertet wird bei dem Entwurf die gleichförmige „Benetzung“ des Freiraums mit Baumgruppen, welche in Anlehnung an den historischen Parkteil, leider eine zu geringe Akzentuierung von offenen zu beschatteten Flächen erzeugen.
Der große, nur den Aspekt des Wohnmobilnutzers in den Vordergrund stellende Entwurf des Stellplatzes am Strand, überzeugt in Dimensionierung und Ausprägung in keinster Weise. Auch kann die Positionierung der großen Spiellandschaft Felsenlabyrinth im Einmündungsbereich von der Stadt an den Rhein nicht nachvollzogen werden.
Insbesondere die groß inszenierte Querung am Stadtentree wird in keiner Wegeanknüpfung im Park fortgeführt und visuell liegt die topographische Spiellandschaft wie ein Stopfen zwischen Rhein und Stadt. Die städtebauliche Ausprägung schlägt nachvollziehbar eine Synergie zwischen Mobility Hub und Vollsortimenter vor. Die Verortung des Steges wenige Meter neben der angedachten Stadtentreequerung wird kontrovers eingeschätzt. Die temporäre Installation der Ausstellungsflächen der Buga erscheint möglich und die Realisierung des Entwurfs scheint im wirtschaftlichen Rahmen durchführbar.
Insbesondere die Ausprägung der Fahrbahndecke der B9, der sensible Umgang mit dem historischen Park und die Implementierung der historischen Kastenlinden kann bei dem Entwurf besondere Anerkennung finden, die Bewertung insbesondere des Realisierungsteils wird neben den aufgezeigten Schwächen als wenig überraschend und wenig innovativ eingeordnet.
Die Neubebauung im Ideenteil wird als zu großmaßstäblich bewertet. Die Fußgängerbrücke ist aufwändig und würde das Ortsbild erheblich beeinträchtigen. Auch wird die niveaufreie Trennung von Fußgängern und Fahrzeugen als Widerspruch zur Stadtpromenade bewertet. Der vorgeschlagene Bushub wirft Fragen nach der Funktionsfähigkeit auf.

Kern

Kern

Blick 1

Blick 1

Blick 2

Blick 2