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Award / Auszeichnung | 05/2023

Brandenburgischer Baukulturpreis 2023

Besucherzentrum Bauhausdenkmal Bundesschule Bernau, Unesco Welterbe

DE-16321 Bernau bei Berlin, Hannes-Meyer Campus

Sonderpreis

Preisgeld: 3.000 EUR

Steimle Architekten GmbH

Architektur

wh-p Ingenieure

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2020
    Fertigstellung: 02/2022

Projektbeschreibung

Im Sommer 2017 wurde das Bauhaus Denkmal Bundesschule Bernau in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Um dem steigenden öffentliche Interesse an dem vom Bauhausdirektor Hannes Meyer und Hans Wittwer errichteten Bauensemble und dem damit verbundenen Anstieg der Besucherzahlen gerecht zu werden, wurde das neue Besucherzentrum realisiert.
Als innovatives und identitätsstiftendes Gebäude soll sich das neue Besucherzentrum einerseits dem Denkmalensemble unterordnen, sich aber andererseits auch als hochwertiges städtebaulich-architektonisches Bauwerk behaupten.
Es bildet den Auftakt fĂĽr ein angemessenes Erlebnis des Weltkulturerbes und fĂĽhrt die Besucher in die Thematik des besonderen Ortes ein. Landschaftlich integriert in den vorgelagerten und wieder aufgeforsteten Kiefernwald gibt der Pavillon einen ersten Blick auf das Baudenkmal frei, der von den langstieligen Kiefern des Waldes geleitet wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das von Steimle Architekten entworfene Besucherzentrum für das Bauhaus-Denkmal in Bernau bei Berlin stellt sich der Herausforderung, architektonisch-gestalterisch auf das zum Weltkulturerbe zählenden Ensemble der historischen Bundesschule des ADGB reagieren zu müssen und gleichzeitig auf beschränkter Grundfläche ein überzeugendes, multifunktionales Gebäudekonzept zu entwickeln.
Das Gebäude fügt sich unter zwei Gesichtspunkten gelungen in den Kontext des architekturgeschichtlich bedeutenden Umfelds ein. Zum einen nimmt sich der Entwurf in seiner architektonischen Klarheit und einfachen Formensprache gegenüber dem benachbarten Ensemble der Klassischen Moderne zurück ohne sich ausdrücklich unterzuordnen, zum anderen wird durch die Materialwahl mit Sichtbeton und Stahlelementen im Tragwerk eine qualitativ hochwertige Referenz zu den handwerklichen und haptischen Werten der Bauhaustradition geschaffen. Darüber hinaus schafft die Glasfront in Richtung ADGB-Schule eine optische Verbindung beider Zeitschichten.
Die praxistaugliche Realisierung dieses monolithischen, ehrlichen Sichtbetonbaukörpers ist durch die Verwendung von wärmedämmendem Leichtbeton in den Außenbauteilen überzeugend gelöst. Die einfache und konsequente Bauweise überwindet damit Problematiken der bauphysikalischen Detailausbildung, die vielen zweischaligen Konstruktionen mit Sichtbetonoberflächen anhaftet. Gleichzeitig ist die klar ablesbare Konstruktion Zeugnis einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Architektur, Bauphysik und Tragwerksplanung. Die Jury verleiht diesem Projekt daher im Rahmen des Brandenburgischen Baukulturpreises 2023 einen Sonderpreis.