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Award / Auszeichnung | 05/2023

Brandenburgischer Baukulturpreis 2023

Straßenansicht Neubau

Straßenansicht Neubau

Wilhelm Gentz Grundschule, Neuruppin

DE-16816 Neuruppin, Gerhart-Hauptmann-Straße 38

Nominierung

CKRS ARCHITEKTEN

Architektur

ifb frohloff staffa kühl ecker

Tragwerksplanung

Technische Gebäudeausrüstung Azimuth

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen, Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    6.680m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 10/2019
    Fertigstellung: 08/2022

Projektbeschreibung

Ein bestehendes Plattenbau-Schulgebäude des Typs „Erfurt“ in Neuruppin zeigt sich nach dem Um- und Neubau durch CKRS Architekten CO2-freundlich, mit optimierter innerer Organisation und zukunftsfähigem Lernkonzept.

Das Ensemble setzt sich aus drei Einzelbausteinen zusammen: Der bestehende Plattenbau mit Lerninseln, der verbindende L-förmige Anbau mit Gemeinschaftsbereichen wie Mensa und Verwaltung und der Neubau der Sporthalle. Zusammen ergeben die Bausteine ein kompaktes Gebäude (1+1+1 = 1), das sich als prägender Stadtbaustein in die Umgebung einfügt. Die neue Fassade aus unbehandeltem Lärchenholz umhüllt das gesamte Gebäudeensemble und schafft neben der optischen Verbindung der drei Bauteile eine energetische Optimierung des bestehenden Plattenbaus.

Im „zentralen Gelenk“ zwischen Bestandsriegel und Anbau befindet sich der neue Haupteingang, der in ein zweigeschossiges Foyer mit Spiel- und Lesetreppe führt. Breite Stufen bieten Sitzmöglichkeiten, z. B. für Aufführungen im Foyer oder als Lesetreppe bei Regenpausen. Im 1. Obergeschoss befindet sich die zentrale Bibliothek mit Anbindung an die Mensa. Der neue breite Flurbereich vor den Gruppenräumen im Bestandsriegel kann zum Spielen, Lesen und Entspannen genutzt werden. Im Inneren des Gebäudes finden sich vielfältige Bezüge: Ein Blick in die Sporthalle wird über Fenster in der Mensa und in den Fluren vor den Lerninseln im EG und 1. OG gewährt. Über eine Tribüne in der Sporthalle ist ein Rundlauf durch das gesamte Gebäude möglich.

Alle neuen Außenwände werden ressourcenschonend als Holzrahmenbau mit hochwärmedämmender Holzfaserisolierung realisiert. Das Tragwerk der Sporthalle ist aus 13 m langen und 3 m hohen Holz-Fachwerkträgern konstruiert. Eine Photovoltaik-Anlage auf den Dachflächen wird für die Stromerzeugung genutzt und überschüssige Energie in das Netz eingespeist.

Durch die Weiternutzung der bestehenden Bausubstanz (graue Energie) und den Einsatz natürlicher, nachwachsender Materialien genügt die Wilhelm Gentz Grundschule höchsten ökologischen und wirtschaftlichen Ansprüchen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau der Wilhelm-Gentz-Grundschule mit Zweifeld-Sporthalle unter Einbeziehung eines bestehenden Plattenbau-Schulgebäudes Typ Erfurt ging aus einem 2018 von der Stadt Neuruppin ausgelobten Wettbewerb hervor. Ziel war die Umsetzung des inklusiven Ansatzes „Gemeinsames Lernen“. Da die Schulfreiflächen bereits neugestaltet waren, stand nur der nördliche Grundstücksbereich für Schule und Sporthalle zur Verfügung, weshalb die Architekten in konsequenter Weise ein sehr kompaktes Gebäude geplant haben. Der Plattenbauriegel vereint sich mit dem Neubau der Sporthalle und dem verbindenden Kopfbau mit Gemeinschaftsbereichen wie Mensa und Verwaltung.
Der Schulbau präsentiert sich zum Straßenraum und zum Schulhof mit klaren Raumgrenzen, offenen Fassaden und einem zeitgemäßen Gesicht. Mit großer Selbstverständlichkeit öffnet eine zurückspringende Gebäudeecke einen einladenden barrierefreien Haupteingangsbereich auf Straßenniveau. Durch das zweigeschossige Foyer führt eine Spiel- und Lesetreppe in das erste Obergeschoss zur offenen Mensa mit Blick in die Sporthalle. Bei aller Kompaktheit ergeben sich viele Licht- und Sichtbezüge. Sowohl für die Tragkonstruktion des Sporthallendaches als auch für die Fassadenkonstruktion und -bekleidung wurde Holz als nachwachsender Rohstoff genutzt. Charakteristische Elemente der Bauzeit wie die Treppenhausachsen und plastische Wandgestaltungen blieben erhalten.
Die nachhaltige Transformation des ehemaligen Typenbaus in eine neue inklusive Schulwelt und die vielfältig anregende Raumkomposition des neuen Bauensembles verdienen nach Ansicht der Jury des Brandenburgischen Baukulturpreises 2023 eine Nominierung im Rahmen des Baukulturpreises.
Blick vom Schulhof auf den umgebauten Plattenbauu

Blick vom Schulhof auf den umgebauten Plattenbauu

Ausschnitt Straßenansicht Neubau

Ausschnitt Straßenansicht Neubau

Umgebauter Plattenbau mit Neubau Sporthalle

Umgebauter Plattenbau mit Neubau Sporthalle

Eingangsfoyer mit Sitztreppe

Eingangsfoyer mit Sitztreppe

Blick von der Mensa ins Eingangsfoyer

Blick von der Mensa ins Eingangsfoyer

Doppelsporthalle

Doppelsporthalle

Blick auf die Tribüne

Blick auf die Tribüne

Ausschnitt Sporthalle mit Dachwerk

Ausschnitt Sporthalle mit Dachwerk

Tribüne der Sporthalle

Tribüne der Sporthalle

Flurerweiterung des Bestandes

Flurerweiterung des Bestandes

Klassenraum mit Einbaumöbel

Klassenraum mit Einbaumöbel

Klassenraum im umgebauten Bestandsplattenbau

Klassenraum im umgebauten Bestandsplattenbau

Blick aus dem Lehrerzimmer

Blick aus dem Lehrerzimmer

Bauzustand nach Entkernung Typ Erfurt

Bauzustand nach Entkernung Typ Erfurt