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Award / Auszeichnung | 11/2023

Hugo-Häring-Auszeichnung 2023 BDA Kreisgruppe Schwarzwald - Baar - Heuberg

Eingang

Eingang

Generalsanierung Gymnasium am Deutenberg

DE-78048 Villingen-Schwennigen, JohannesstraĂźe 59

Auszeichnung

hotz + architekten PartGmbB

Architektur

Stadt Villingen-Schwenningen

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen

  • Projektgröße:

    13.000m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2015
    Fertigstellung: 01/2020

Projektbeschreibung

Das Gymnasium am Deutenberg wurde in den Jahren 1962-1965 nach Plänen von Günter Behnisch errichtet und gehört architekturgeschichtlich zu den wichtigen Bauten des Architekten aus seiner Werkphase der Vorfertigung. Das Gymnasium zählt zu den ersten Schulen in Deutschland, die in Fertigbauweise erstellt wurden und ist seit 2006 in der Liste der Kulturdenkmäler geführt.

Das Gebäude ist gegliedert in einen 3 geschossigen Hauptbaukörper in dem die Klassenräume untergebracht sind und einen 2 geschossigen Spezialklassenbau, der einen grünen Innenhof umschließt.

Nach etwa 50 Jahren Schulbetrieb wurde eine Generalsanierung erforderlich. Die Generalsanierung beinhaltete eine komplette Sanierung der Gebäudehülle und Innenräume, sowie die Integration moderner Gebäude- und Medientechnik. Zusätzlich zur Sanierung wurde das Raumangebot dem Lehrkonzept der Schule angepasst und erweitert. Hierfür wurde die ursprüngliche Eingangshalle im 1. Obergeschoss in Klassenräume verwandelt. Im Erdgeschoss wurde der neue Haupteingang mit einer Pausenhalle und zusätzlichen Fachräumen ergänzt.

Die baulichen Ergänzungen wurden im aufgeständerten Gebäudebereich vorgenommen, so dass die räumliche und optische Verbindung vom Eingangshof zum Innenhof und die charakteristische Durchlässigkeit erhalten geblieben sind. Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Gebäudes wurde nahezu unverändert wieder hergestellt und erhalten. Die Fenster wurden mit neuer Wärmeschutzverglasung ausgestattet und die Fensterrahmen restauriert. Die Sichtbetonoberflächen wurden gereinigt und saniert.


Im Innenraum wurden nachträgliche Einbauten rückgebaut, so dass die großzügigen Flure wieder hell und freundlich sind. Der 50 Jahre alte Linoleumboden und die historischen Einbaumöbel wurden aufbereitet und ergänzt. Die Aula bildet mit den restaurierten Wand- und Deckenpaneelen aus naturfarbenem Eichenholz und dem neuen Eichenparkett das Herzstück der Schule. Sie öffnet sich zum grünen Innenhof mit einer Freilichtbühne.

Durch die Generalsanierung wurde der Energiebedarf des Gebäudes um rund 65% gesenkt und entspricht damit den Anforderungen der Energieeinsparverordnung. Nach 50 Jahren ist so das Original erhalten geblieben und dennoch ein Schulgebäude entstanden, das den aktuellen Anforderungen an moderne Schulkonzepte entspricht.


BGF: 13.000 m² | BRI: 48.000 m³
Baukosten 24 Mio. €/brutto

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gymnasium am Deutenberg wurde von Günter Behnisch und Partner geplant und in den Jahren 1962–1965 errichtet – in seiner frühen Werkphase der Vorfabrikation mit Betonfertigteilen. Der Schulbau war in die Jahre gekommen und musste saniert werden. Das Hofgebäude mit seinen weiten Fluren und der imposanten Aula präsentiert sich nach dem Update in unverändertem Stil und steht für die Wertschätzung von offen-demokratischer Bildung seiner Zeit.
Allen an der Planung Beteiligten ist etwas Wunderbares geglückt: Durch ihre Grundhaltung, dem Bestand ein Höchstmaß an Respekt zu zollen, war es möglich, ein Bauwerk aus den Sechzigerjahren mit all seinen bauzeitlich charakteristischen Stilmerkmalen „artgerecht“ zu sanieren. Die Gebäudetechnik ist aktualisiert, die Fenstergläser wurden ausgetauscht und gedämmt wurde nur an Stellen, an denen es Sinn machte. Der Energiebedarf konnte um 65% gesenkt werden. Vier zurückhaltend gestaltete Fluchttreppen mit einem neu organisierten Brandschutzkonzept haben die Schule von störenden Brandschutz-Einbauten verschont. Ansonsten hat man alles belassen und gegebenenfalls repariert: Die Fensterrahmen, die Betonelemente, die Innenverglasungen – sogar der originale Linoleumbelag wurde erhalten und an wenigen Stellen sichtbar geflickt.
Und so ist das ausgezeichnete Projekt bestes Beispiel für „Das Haus der Erde“, die Positionen des BDA für eine klimagerechte Architektur in Stadt und Land. Erhalt und Reparatur geht vor Ausmustern und Abriss.
Pausenhof

Pausenhof

Aula

Aula

Flur

Flur

Klassenzimmer

Klassenzimmer