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Award / Auszeichnung | 11/2023

Hugo-HĂ€ring-Auszeichnung 2023 BDA Kreisgruppe Schwarzwald - Baar - Heuberg

Ev. Kirchengemeindehaus Schiltach

DE-77761 Schiltach

Auszeichnung

Muffler Architekten

Architektur, Innenarchitektur

tragwerkeplus GmbH & Co.KG

Tragwerksplanung

Ingplan iMMotec

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • GebĂ€udetyp:

    Sakralbauten

  • ProjektgrĂ¶ĂŸe:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2023

Projektbeschreibung

Der Entwurfsvorschlag setzt sich mit der Topographie des GrundstĂŒcks auseinander. Er folgt einem einfachen und klaren Konzept: Alles unter einem Dach. Der Eingang, zentral in der Fassade mit Orientierung zur Kirche und zum Höhenweg konzipiert, liegt am gemeinsamen Platz, der bei sommerlichen Temperaturen Ă€hnlich einem Kirchen-Vorplatz gleicht. Der empfangende Windfang mit Garderobe ist dem nachfolgenden linearen Foyer vorgelagert. Aus Diesem erschliessen sich alle GruppenrĂ€ume inclusive Gemeindesaal in gleichrangiger und additiver Form mit selbem Anteil an Foyer und Aussenraum. Dieser gleichwertige Ansatz, auch in der MaterialitĂ€t aufgenommen, durch Verglasung der AussenwĂ€nde dieser RĂ€ume und in der AusfĂŒhrung leichter StĂ€nderwĂ€nde in Holz zum Foyer, bilden eine wertige Erscheinung. Ein vorgeschaltetes Foyer mit eingerĂŒcktem Eingang fĂŒr eine grössere Vordachsituation, lĂ€sst den Durchblick ins GrĂŒne durch das Haus beim Betreten erspĂŒren. In geradliniger Achse zum transparent gehaltenen verglasten Eingang wurde der Ausgang ins Freie gleichermassen konzipiert und bildet zusammen mit dem zentral situierten Oberlicht einen lichtdurchfluten Raum fĂŒr Empfang und Kommunikation. Mit den WĂ€nden verbundene SchrĂ€nke im Foyer sind fĂŒr alle nutzbar. Auf gegenĂŒberliegender Seite zu den SĂ€len, ebenso dem zentralen Foyer zugeordnet, gliedern sich die SanitĂ€rrĂ€ume und die durch Schiebepaneele öffenbare KĂŒche an. Eine vorgelagerte Theke dient zum Verweilen und kann als Cafetheke o.Ă€. genutzt werden.

Gemeindesaal, Gruppenraum, Jugendraum und KĂŒche erhalten direkte AusgĂ€nge ins Freie auf eine Terrasse, die umlaufend ums Haus situiert zum gemeinsamen Fest einlĂ€dt. Ein ca. 2,5 m auskragendes Vordach schĂŒtzt hier vor Sonne und Regen.
Die einfache Zonierung des GebĂ€udes lĂ€sst sich auch von außen ablesen. GleichmĂ€ĂŸig im Raster gesetzte Fassadenpfosten mit grosszĂŒgiger Verglasung bilden eine ruhige GebĂ€udestruktur. Gleichzeitig macht diese Haltung eine sichtbar konstruktive Auseinandersetzung mit dem Thema Holzbau möglich. Das GebĂ€ude interagiert so auf homogene Art und Weise zu allen Seiten hin mit der facettenreichen stĂ€dtebaulichen Situation und stellt direkte BezĂŒge zu den umliegenden Außenanlagen und GrĂŒnrĂ€umen her.

Das auf den StĂŒtzenachsen aufgesattelte Raumfachwerk kragt aus und trĂ€gt den filigranen Dach-Überstand. Dieser fungiert als zusĂ€tzlicher sommerlicher WĂ€rmeschutz, spendet Schatten und verhindert ein frĂŒhzeitiges Aufheizen des GebĂ€udes. SĂ€mtliche WandflĂ€chen im Foyer und in den SĂ€len werden mit Wandverkleidungen aus Holz mit akustisch wirksamer OberflĂ€che verkleidet. Ein heller Holzton lĂ€sst ruhige und zurĂŒckhaltende InnenrĂ€ume entstehen. Einfache hölzerne OberflĂ€chen und ein solider Industrieparkett in den SĂ€len und Foyer sowie Linoleum als Bodenbelag in den Nebenbereichen strahlen einen warmen und einladenden Charakter aus.

Der Eingangsbereich öffnet sich zum zentralen Platz. Die nahezu rundum verlaufende transparente Fassade stellt Sichtbeziehungen zum ĂŒbergeordneten stĂ€dtebaulichen Umfeld her und bildet somit mit seiner Offenheit eine einladende Geste.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das bestehende Gemeindehaus war in die Jahre gekommen und wurde durch einen subtil proportionierten Neubau in Holzbauweise ersetzt, der den historischen Typus des Schwarzwaldhauses mit seinem gestaltprĂ€genden, großvolumigen und weit ĂŒberstehenden Dach neu interpretiert. Nicht zuletzt die in Holz sichtbar belassenen OberflĂ€chen in den wohlproportionierten InnenrĂ€umen schaffen eine ĂŒberaus angenehme AtmosphĂ€re, die im Alltag der Nutzung ein hohes Maß an IdentitĂ€t stiften wird. Daran ist auch die skulptural ausgebildete Dachfigur beteiligt. Sie zentriert und belichtet das innenrĂ€umliche Ensemble und sorgt dafĂŒr, dass der Neubau als öffentliches GebĂ€ude konnotiert werden kann.
Bei allem Lob fĂŒr die Architektur muss angemerkt werden, dass die Freianlagen eine adĂ€quate GestaltqualitĂ€t noch vermissen lassen.