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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2023

Neubau Stadtarchiv in Baden-Baden

1. Preis

Preisgeld: 17.000 EUR

dury et hambsch architektur BDA

Architektur

Erläuterungstext

KULTURSPEICHER
Das neue Archiv der Stadt Baden-Baden transformiert die Idee der Wahrung des kulturellen Erbes in seinem Ausdruck als Speicher und Depot in die Zukunft. Der gesellschaftliche Mehrwert der Wahrung und des Erhalts der geistigen und handwerklichen Errungenschaften unserer Vorfahren wird im neuen Stadtarchiv Baden- Baden architektonisch übersetzt. Das neue Stadtarchiv verortet sich in seiner Körnung in den bestehenden Kontext der umgebenden Wohngebäude und der kulturellen Nachbarschaft. In seinem Ausdruck spielt das neue Gebäude mit der Erinnerung an die bekannten Bilder von Lagergebäuden, Silo und wehrhaften Bauten, übersetzt diese jedoch in eine Leichtigkeit.

STÄDTEBAU
Das Neue Stadtteilviertel Cité, ehemalige Kaserne französischer Streitkräfte der Stadt Baden-Baden wird mit dem Neubau des Stadtarchivs durch einen kulturell wichtigen Baustein ergänzt. Von der Breisgaustraße her kommend zeigt sich das neue Archiv mit seiner horizontalen Schichtung, welche an die Lagerung von Büchern erinnert. Das opake Fassadenkleid nimmt mit seiner Materialität die Atmosphäre der Umgebung auf, ohne diese wiederzuspiegeln. Ein Wissensspeicher, der die Geschichte und Historie der Stadt Baden- Baden bewahrt. Räumlich nimmt der zurückversetzte Baukörper Bezug zur ehemaligen Kirche der französischen Streitkräfte und heutigen Akademiebühne und bezieht den Turm in das neue Ensemble ein. Als langgestreckter Baukörper ergänzt das Archiv den Rhythmus, der im Osten angrenzenden Wohnbebauung. Über die öffentlichere Südseite des Grundstückes, gegenüberliegend angrenzender Schulen und des Familienzentrums, sowie in direkter Nachbarschaft zur Akademiebühne wird das Gebäude über einen Vorplatz erschlossen. Die offene Eingangsebene lädt den Besucher zum Eintauchen in die Geschichte der Stadt Baden- Baden ein.

SCHICHTUNG
Auf Ebene des Eingangsniveaus, mit dem zum Platz hin angegliederten Besucherbereich und dem Versammlungsraum öffnet sich der Baukörper der Öffentlichkeit. Hier gliedern sich die Abteilung für das Museum und das Archiv unmittelbar hinter den öffentlichen Teil des Gebäudes.

Im Sockel des Hauses welcher von Norden zur Anlieferung und von den Mitarbeitern erschlossen wird, befinden sich die Werkstätten, welche der Vorbereitung der Archivierung dienen. Hieran grenzt die technische Versorgung des Hauses. Di Archivalien werden nach sorgsamer Vorbereitung nun in den Speicher gebracht. Ein Depot für die Geschichte, der sich durch ein geschlossenes Volumen oberhalb der Eingangsebene als Wissensspeicher abbildet. Lediglich über den Versammlungsraum im Inneren erhält der Besucher Einblick in die Bibliothek des Hauses.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die oder der Verfasser:In schlägt ein kompaktes 5-geschossiges Gebäude mit einem gut dimensionierten kleinen Vorplatz an der Breisgaustraße vor. Das Gebäude ist klar gegliedert mit einem schweren Sockel, leichten und transparenten Publikums- und Verwaltungsgeschossen und einem geschlossenen dreigeschossigen schwebenden Kubus darüber. Die oberen 3 Geschosse haben wirtschaftliche Geschosshöhen, aber das Untergeschoss mit 4,9m wirft die Frage auf, ob eine Optimierung möglich wäre. Insgesamt ist das Erscheinungsbild sowohl städtebaulich als auch baukörperlich sehr schlüssig und nachvollziehbar. Der Platz ist mit Bäumen und Sitzstufen detailliert gestaltet, um den Höhenunterschied auszugleichen. Die 2 Behindertenparkplätze können an dieser Stelle nicht vor dem Gebäude platziert und müssen verlegt werden. Die einfache Treppe zur Sundgaustraße ist an der richtigen Stelle. Die Parkplatzlösung ist mit einer ruhigen Reihe von Stellplätzen gut gelöst. Die Anlieferung und der Nebeneingang sind von hier aus gut erreichbar.

Die Grundrisse sind durch den zentralen Treppenkern mit Nebenräumen gut strukturiert. Im Erdgeschoss befinden sich alle Verwaltungsräume auf einer Ebene allerdings ist der Museumsbereich nicht an der Dienstbibliothek und Karteien angeschlossen. Die Flur Zone als Foyer vor dem zweigeschossigen Veranstaltungsraum ist zu klein geraten und muss vergrößert werden. Der Kundenraum muss ein geschlossener Raum sein. Die Teeküche befindet sich direkt über dem sehr wichtigen Zimelienkammer und sollte aus Sicherheitsgründen verlegt werden. Die Toilettenanlagen sind unterdimensioniert. Die Archivgeschossen sind funktional gut und bieten große Flexibilität. Die Fassaden sind gut auf die verschiedenen Geschosse abgestimmt. Im Untergeschoss unterstützen vertikale Betonfertigteile den massiven Sockel, das Verwaltungsgeschoss ist verglast und der Archivbereich in den oberen Stockwerken hat eine Fassade aus blendfreien Fotovoltaikmodulen. Die Kenndaten der Arbeit lassen eine wirtschaftlichen Lösung erkennen. Insgesamt stellt die Arbeit im Ergebnis einen überzeugend und ambitionierten Beitrag zur Erfüllung der Aufgabenstellung dar.
Lageplan

Lageplan

Skizze

Skizze

Längsschnitt

Längsschnitt

Ansicht von Süden

Ansicht von Süden

Ansicht von Westen

Ansicht von Westen

Skizze Veranstaltung

Skizze Veranstaltung

Modell

Modell