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Award / Auszeichnung | 11/2023

Hugo-Häring-Auszeichnung 2023 BDA Kreisgruppe Karlsruhe

Neubau der Hauptfeuerwache Karlsruhe

DE-76133 Karlsruhe, Zimmerstraße

Auszeichnung

HIIIS harder stumpfl schramm

Architektur

Prof. Dr.-Ing. Christina Simon-Philipp

Stadtplanung / Städtebau

Eurich Gula Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Feuerwehr, Polizei, Vollzug

  • Projektgröße:

    17.546m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2017
    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

Städtebauliche Situation
Der Neubau der Hauptfeuerwache in Karlsruhe befindet sich stadträumlich an einer herausragenden Stelle. In Verlängerung der sich im Bau befindlichen integrierten Leitstelle, wird er markant entlang der Wolfartsweierer Straße, in einem eigenständigen bis zu 6-geschossigen Baukörper untergebracht und bildet mit der integrierten Leitstelle ein Ensemble. Über eine Platzfläche, welche sowohl das Vorfeld der integrierten Leitstelle als auch der neuen Hauptfeuerwache erschließt, erreicht man den Eingangsbereich des Gebäudes und den Zufahrtsbereich der Fahrzeughalle.

Fassadengestaltung
Eine wichtige Rolle spielt das Erscheinungsbild des Baukörpers und seiner Hülle an der Wolfartsweierer Straße. In Verbindung mit der integrierten Leitstelle soll ein homogenes Ganzes entstehen. Dazu wird die Fassadenstruktur der integrierten Leitstelle übernommen, welche es möglich macht, auf sämtliche inneren und äußeren Einflüsse wie zum Beispiel Belichtung, Belüftung, Schallschutz, Witterungsschutz, Sonnenschutz, Sicherheit und Behaglichkeit flexibel zu reagieren, ohne dabei ihren ausgewogenen Charakter zu verlieren. Die Fassade des Hallengebäudes und des Schlauchturmes wird in monolithischem Leichtbeton ausgeführt. Sie wird mit reliefierter Oberfläche - ähnlich der gekanteten Metallfassade des Riegelbauwerkes, vorgesehen, um die Gebäudeteile zu verbinden.

Funktionsbereiche
Zwei hintereinander geschaltete große Hallen beherbergen im Erdgeschoss alle wichtigen Funktionen. In der ersten großen Halle stehen die Feuerwehrfahrzeuge einsatzbereit, räumlich nahe der Signalausfahrt Wolfartsweierer Straße / Ostring. Die Feuerwehrfahrzeuge stehen zur raschen Ausfahrt rückwärts geparkt in der Halle. Zudem ist die Möglichkeit einer direkten Durchfahrt im Hallenbereich gewährleistet. In der zweiten großen Halle sind alle Funktionen untergebracht, um die Fahrzeuge einsatzbereit zu machen.
Den räumlichen Rücken der beiden Hallen bilden die Werkstätten - entlang der Wolfartsweierer Straße. Alle Werkstätten haben so kurze Wege zu den Einsatzfahrzeugen. Im ersten und zweiten, südlich gelegenen Obergeschoss, liegt die Wache mit dem Küchen- und Aufenthaltsräumen. Gefolgt von den im dritten Obergeschoss angeordneten sportlichen Bereichen. Im ersten, zweiten und dritten, nördlich gelegenen Obergeschoss, befindet sich die Verwaltung der Branddirektion, direkt darüber sind Technikräume angesiedelt.
Sämtliche Werkstätten und Aufenthaltsbereiche gruppieren sich um einen dreigeschossigen Lichthof, dieser transportiert Tageslicht in die Flure und Räume und schafft Orientierung im Gebäude. Diesem Lichthof zugewandt liegen die Ruheräume, abgewandt von der stark befahrenen Wolfartsweierer Straße.
Der Schlauchturm mit einer Höhe von 30 m, ist im nordwestlichen Kopfbereich des Hallengebäudes angeordnet und kann vom Untergeschoss aus beschickt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau der Hauptfeuerwache in Karlsruhe wird der stadträumlich herausragenden Lage mit seinem markanten, die Wolfartsweierer Straße flankierenden Baukörper überaus gerecht und setzt ein kraftvolles Zeichen am Stadteingang. Das komplexe Raumprogramm wird virtuos funktional, aber auch architektonisch anspruchsvoll umgesetzt. Dies reicht von der Bauvolumenanordnung, über die Fassadenkonzeption, welche gleichermaßen Schallschutz und Schallbarriere bildet, bis hin zur Fensterordnung und Wahrnehmung, die auch aus der Perspektive des Vorbeifahrens hervorragend thematisiert wird. Die innere Gebäudeorganisationerfüllt primär funktionale Aspekte. Stets jedoch sind starke architektonische Leitgedankenerkennbar, die keinesfalls dem architektonischen Selbstzweck dienen. Lichthöfe bringen viel natürliches Licht ins Gebäude. Die Dachaufsicht ist wunderbar als begrünte Dachlandschaft gestaltet, welche der Rekreation dient und einen angemessenen ökologischen Beitrag liefert. Der Spagat zwischen notwendiger Funktionalität und Behaglichkeit als wichtigem Kontrast zur Einsatzarbeit wird souverän gemeistert. Darüber hinaus wird das Vergabeverfahren eines offenen Realisierungswettbewerbspositiv bewertet.