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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2023

6. Thüringer Landesgartenschau 2028 in der Orlaregion

Pößneck, Neustadt an der Orla, Triptis

Pößneck, Neustadt an der Orla, Triptis

1. Preis

Preisgeld: 56.000 EUR

Station C23 - Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Landesgartenschau verbindet die Orlaregion: beginnend an der Orlaquelle die „Wasserlandschaft Triptis“ mit ihren vielfältigen Möglichkeiten Wasser zu erleben, über die „Garten-Promenade“ in Neustadt, welche die historischen Stadtgärten mit dem neuen industriekulturell geprägten Buteilepark verbindet und immer wieder Aussichten in das Holzland eröffnet, bis nach Pößneck mit seinen neuen „Terrassengärten“ in topographisch ausgeprägter Lage. Verbindendes Motiv der neuen Landschaften in den drei Orten sind die Hangwege, die spezifische topografische Situationen nutzen, Ausblicke ermöglichen, Ruhepunkte bieten und durch standorttypische und vielfältige Vegetationsbilder führen
Städtebauliche, landschaftsarchitektonische und funktionale Konzeption
Eingebettet in die Orlasenke, sind die drei Gartenschaustädte verbunden und geprägt durch die umgebenden Naturräume der Saale-Elster-Buntsandsteinplatte, des Ostthüringer Schiefergebirges, und der Hochebene um Triptis bis zur Plothener Teichlandschaft. Wiedererkennbare, aus der Topographie geformte Wege mit zahlreichen Aussichtsmöglichkeiten, eine regionaltypische Materialverwendung und ein übergeordnetes, aus dem Naturraum abgeleiteten Vegetationskonzept prägen die Entwürfe für die einzelnen Orte, welche sich aus der unterschiedlichen und flussabwärts zunehmenden Dynamik der Topographie heraus entwickeln:
Wasserlandschaft Triptis: An der Orlaquelle formt eine Teichkette im noch flachen Tal eine markante Wasserlandschaft, welche am Speicher Triptis mit geradlinigen Wegen und dem neu gefassten Sportplatz den Übergang zur Siedlung definiert. Vom Festplatz aus entlang des Freibads werden der Orlateich und der höher gelegene Sportpark mit seinen neuen Spiel-, Sport- und Bewegungsangeboten durch einen neuen Naturrundweg erschlossen.
Von hier aus fließt die Orla weiter als kleines Flüsschen, teils überdeckt, zwischen und hinter den Häusern zum Schlossteich, hier kommen auch die temporär stark strömenden Gräben aus den umliegenden Feldern an. Die unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten, die ruhige Fläche des Teichs und die fließend geschwungenen alten und neuen Wege prägen den Park, ergänzt durch Spielflächen für unterschiedliche Altersgruppen mit Parkcafé. Der Uferbereich am Teich wird am Denkmal durch Trittstufen zum Wasser behutsam ergänzt, und führt entlang von neuen Sitzgelegenheiten zu der neuen „Teichspange“, welche mit einem stählernen Steg über der Uferkante den Übergang zur Burg und zum Marktplatz markiert. Staudenbänder mit artenreichen, schattenverträglichen Pflanzungen begleiten die Wege und die Gräben, z.B. als Blutweiderich-Mädesüß-Saum. Der alte Baumbestand wird behutsam entwickelt und ergänzt, Wiesenflächen werden zu arten- und blütenreichen, zweischürigen Wiesen entwickelt.
Garten-Promenade Neustadt: In Neustadt an der Orla wird das Tal langsam etwas tiefer und steiler - parallel zur Bahnstrecke verläuft die „Garten-Promenade“ auf gleichbleibendem, leicht erhöhtem Niveau, von hier aus werden die neuen Freiräume jeweils durch gewundene, der Topographie folgenden Wege hangabwärts erschlossen. Von der neuen Promenade bieten sich immer wieder Ausblicke in die Umgebung mit dem Bismarckturm und in die Stadt, sie verbindet gleichzeitig die beiden Teiche „Gamsenteich“ und „Buteileteich“. An der Klosterkirche verbindet sich die Innenstadt über den behutsam renovierten und erneuerten historischen Rosengarten und den Stadtgarten mit der Promenade.
Weiterführend wird der „Stadtpark“ über den hoch gelegenen Promenadenweg erschlossen, von der „Promenadenterrasse“ führt ein neuer Weg über die leichten Höhenstufen des Parks bis zur Ernst-Thälmann-Straße. Hier erhält der Stadtpark eine neue und großzügige Verbindung zum Stadtraum, in Verbindung mit einer Caféterrasse und barrierearmer Erschließung werden von hier aus die verschiedenen Spielangebote miteinander verbunden. Der wertvolle Baumbestand wird gepflegt und erhalten, Baum- und Strauchpflanzungen an den Rändern des Parks schließen ihn räumlich zu den Privatgrundstücken ab. Wiesenflächen werden mit artenreichen Mischungen angereichert und bilden somit einen Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt in der Stadt.
Die Promenade führt weiter zum Bahnhof, am Vorplatz zweigt eine neue Verbindung aus Rampe und Treppe zur umgestalteten Busterrasse hinab. Die Richtung der Bushaltestellen wird parallel zu Bahn und Hauptstraße gelegt, ein neuer, durchgehender Weg vom Bahnhof zur Triptiser Straße ermöglicht eine leichte Orientierung für die Reisenden.
Entlang der Bahnflächen führt die hoch gelegene Promenade bis zum „Buteile-Park“ und endet an der Willkommensterrasse am ebenfalls oberhalb gelegenen Buteileteich - von hier aus bietet sich ein Blick über das Wasser und den neuen Park mit der raumprägenden Shedhalle bis zum Holzland mit Kesselberg und Bismarckturm. Von der Willkommensterrasse windet sich der Weg entlang niedriger Sandsteinmauern sacht absteigend durch blütenreiche Wiesen, begleitet von Staudenbändern mit artenreichen Wildstaudenmischungen, und trifft immer wieder auf den freigelegten Buteilebach mit seinen Kaskaden. Der Kaskadengarten wird durch eine Hosta-Hakonechloa-Bepflanzung gärtnerisch betont, im weiteren Verlauf begleiten die offengelegte Buteile standorttypische Hochstaudenfluren. Kleine und größere Plätze entlang des Weges bieten Raum für Sport, Spiel und Kontemplation. Der Weg führt in einer einzigen, durchgehenden Bewegung durch das Areal der ehemaligen Spinnerei und trifft dabei immer wieder das Wasser - und erinnert so an einen gesponnenen Faden, dessen Herstellung ohne Wasser und Luftfeuchte nicht möglich wäre - eine Reminiszenz an die Herstellungstechniken in der vergangenen Textilindustrie. Der Faden-Spielplatz stellt ebenso Bezüge zum industriekulturellen Erbe der Textilindustrie her.
Terrassengärten Pößneck: Die neuen Freiräume in Pößneck sind geprägt von großen Höhenunterschieden und steilen Hängen. Das Motiv der Hangwege wird hier wieder aufgegriffen und ermöglicht erst die Erschließung der Flächen. Vor allem am Zukunftspark Lederwerke am westlichen Stadteingang, welcher bestimmt wird durch den markanten, wertvollen Gebäudebestand, sowie den Steilhang an der Saalfelder Straße, erschließt ein neuer Bergweg von der Stadt aus das Gelände. Trockenmauern aus Sandstein begleiten den Weg durch den Steilhang, Aufweitungen an den Kehren bieten Ausblicke auf die Altstadt und in die Umgebung. Ausgehend von der großräumigen landschaftlichen Einordnung in die Saale-Elster-Buntsandsteinregion wird der Standort mit dem Schwerpunkt eines extensiven Trockenhangs mit der standorttypischen Artenvielfalt an blühenden Kräutern, Wildstauden und Gehölzen entwickelt.
Oben angekommen, verläuft der Weg durch Obstbäume zur Terrasse am erhaltenen Heizhaus mit vorgelagertem Platz für Veranstaltungen und Aufenthalt. Diese flacher geneigten Flächen sind mit dem Thema Kulturlandschaft, Obstanbau und Wein geprägt. Weiter aufsteigend führt der Weg zu einem (temporären) Aussichtsturm, von welchem aus die gesamte Stadt und die umliegenden Berge und Zechsteinriffe zu sehen sind, und welcher gleichzeitig eine Willkommens-Landmarke für die aus Richtung Saalfeld kommenden Gäste ist. Das ehemalige Heizhaus wird erhalten, ein Weg mit Aussicht auf Altenburg und die Stadt verbindet das Gebäude mit dem Gebäudekomplex der Lederwerke auf einem gleichbleibenden Höhenniveau, begleitet von Obstbäumen und artenreichen Staudenbändern am sonnigen Hang. Die relativ ebene Fläche wird locker besetzt als Streuobstwiese ausgebildet mit typischen Sorten wie Apfel, Birne, Quitte, Pfirsich, Pflaume und Zwetsche, ergänzt durch Walnuss und Wildobst wie Speierling, Elsbeere, Eberesche, Kornelkirsche oder Holunder. Zusätzlich gibt es Beerenobst wie Erdbeere, Johannisbeere, Stachelbeere.. Ergänzend zum Obstbau wird zum Hang ein extensiv bewirtschafteter Weingarten angelegt. Angelehnt an historische Vorbilder sind hier Weinstöcke gemischter Sorten hangparallel bestockt, was das Mikroklima und den Wasserhaushalt für die Rebstöcke verbessert. Die Weinreben werden ergänzt durch Duftrosen, Muscari, Narzissen und Tulpen auch Iris spectabilis - die Weinberg-Iris. Das ehemalige Heizhaus kann als „Obstscheune“ genutzt werden, hier bietet sich die Möglichkeit, die Kultivierung und Verarbeitung verschiedener Obstsorten zu erleben und in einem lokalen Wirtschaftskreislauf zu etablieren. Im oberen Teil wird der aufgewachsene Baumbestand weitgehend erhalten und zu einem robusten und artenreichen Baumbestand weiter entwickelt, mit Blühsträuchern gesäumte Lichtungen laden zum Aufenthalt ein.
Die Wegeschleifen verbinden den neu entstehenden Landschaftspark mit dem „Zukunftsquartier Lederwerke“ auf den unterschiedlichen bestehenden Höhenniveaus. Für den bestehenden Gebäudekomplex schlagen wir eine Umnutzung in Orte für Wohnen, Arbeiten und Kultur vor. Der vorhandene Geländesprung in und zwischen den Gebäuden kann genutzt werden, um einen höher gelegenen Wohnhof als „Lederwerkbalkon“ zu gestalten - unter dieser Fläche können zusätzlich zum Gebäudebestand weitere gut zugängliche und nach außen wirksame Nutzungen wie Werkstätten oder Ateliers Raum finden. Auf der nächsten Ebene gruppieren sich Stadt- bzw. Reihenhäuser für Baugruppen oder Gemeinschaften mit dazugehörigen Gärten und Gemeinschaftshof. Diese Gebäudekönnen den historischen Gebäudebestand zu einem kompakten Zukunftsquartier mit Angeboten für neue Wohn- und Arbeitsformen ergänzen, und leiten über zu einer Reihe möglicher Einfamilienhäuser entlang der oberen Geländekante; eine zweite rückwärtige Erschließung ergänzt die bestehende begrenzte Durchfahrt im historischen Gebäude.
In der Innenstadt Befinden sich die Teilbereiche „Streichgarnterrassen“ und „Rosenberg-Park“ in unmittelbarer Nähe, jedoch heute durch starke Höhenunterschiede voneinander getrennt. Ein neuer barrierearmer Verbindungsweg, unter Obstbäumen und entlang von extensiven Wildstaudenbändern durch einen neu angelegten Hanggarten verlaufend, verbindet die beiden Teilbereiche miteinander und stellt gleichzeitig eine neue Abkürzung vom Bahnhof Richtung Stadtzentrum dar. Die terrassenartig angeordneten Stellplätze auf dem Gelände der ehemaligen Streichgarnspinnerei werden als „Streichgarnterrassen“ neu interpretiert, während der Gartenschau als Ausstellungsflächen genutzt, und in der Dauernutzung als multicodierte Freiflächen sowohl als Stellplatz nutzbar sein, als auch Raum bieten für urbane Sport-, Spiel- und Bewegungsangebote.
Der Rosenberg-Park wird behutsam neu gestaltet, ohne die grundsätzliche Struktur zu verändern: die große Wiese sowie die Spielbereiche im westlichen Teil werden neu gefasst und erneuert, die Zugänge neu gestaltet, eine neue Treppenverbindung öffnet den Park Richtung Bahnhof. Die alten Baumbestände werden in beiden Teilbereichen erhalten und durch robuste, stadtklimaverträgliche Arten ergänzt; im Hanggarten oberhalb der Streichgarnterrassen mit blühenden Obstgehölzen wie Malus, Prunus und Pyrus.
Die Nachhaltigkeit und Konzeption der Dauernutzung wird durch zwei wesentliche Faktoren bestimmt:
Es wird ein übergeordnetes Pflanzkonzept entwickelt, welches auf der Verwendung standortgerechter und artenreicher Pflanzengesellschaften sowohl bei Wiesen, Stauden als auch Gehölzen beruht. Dies ermöglicht eine gezielte und grundsätzlich reduzierte Pflege bei gleichzeitiger Erhöhung der Biodiversität. Der Gehölzbestand wird an allen drei Orten weitgehend erhalten und durch robuste, klimaangepasste und standortgerechte Arten ergänzt. Das Vegetationskonzept folgt dem Grundsatz „Einheitlichkeit im Großen, Vielfalt im Kleinen“ und ermöglicht so eine Wiedererkennbarkeit über alle drei Städte, welche aus dem großräumigen landschaftlich-geologischen Kontext abgeleitet ist, und ist doch an den jeweiligen Orten an die konkreten kleinräumigen Standortbedingungen angepasst.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Verwendung robuster und dauerhafter Materialien für Wege, Einfassungen, Mauern, Stufen und Einbauten - dies aus Gründen der Dauerhaftigkeit im Sinne reduzierter Pflege und Reparaturen, sowie unter Beachtung der Energiebilanzen in Herstellung, Transport und Einbau. Wege sind in wassergebundener Decke, Natursteinpflaster oder Asphalt ausgeführt, Einfassung, Stufen und Kanten in Granit. Mauern werden den örtlichen Traditionen entsprechend überwiegend als Trockenmauern aus Sandstein, Kalkstein oder Theumaer Fruchtschiefer hergestellt.
Wasserlandschaft Triptis: Wenige, robuste neue Wege und Einbauten werten den Schlosspark auf, die Spiellandschaften werden neu angelegt; der Baumbestand bleibt weitgehend erhalten und wird durch standortgerechte Uferrandstauden an Teich und Gräben ergänzt, Wiesen werden mit artenreichen Schattenmischungen aufgewertet und in der Pflege reduziert. Am Sportplatz werden die nutzbaren Flächen erneuert und mit Spiel- und Bewegungsangeboten ausgestattet, der unterhalt kann im Zuge des Sportbetriebs mit geschehen. Die Wege sind in Asphalt und wassergebundener Decke robust und lediglich mit Stahleinfassungen dem landschaftlichen Zusammenhang angemessen ausgebaut.
Garten-Promenade Neustadt an der Orla: Die bestehende Vegetation in Rosengarten, Stadtgarten und Stadtpark wird weitgehend erhalten; im Stadtpark ergänzt durch standortgerechte Gehölze, Sträucher und Stauden, sowie neu etablierte artenreiche Schattenwiesen. Im Buteilepark werden auf den Konversionsflächen artenreiche Wiesenmischungen und Wildstaudenmischungen neu angelegt, vorhandenen Bäume erhalten und durch Neupflanzungen ergänzt; entlang des Wassers entsprechende Uferrandstauden neu angelegt - alles mit dem Ziel reduzierter Pflege und erhöhter Artenvielfalt. Die Materialverwendung entspricht den oben aufgestellten Prinzipien an Dauerhaftigkeit und Energieeinsatz.
Terrassengärten Pößneck: Der neue Landschaftspark an den Lederwerken ist überwiegend extensiv mit standortgerechten Wild- und Kulturpflanzen sowie artenreichen, zweischürigen Wiesenflächen angelegt. Stützmauern werden soweit wie möglich mit Trockenmauern aus Sandstein hergestellt, diese sind robust und bieten ökologische Nischen. Wegebefestigungen sind in Asphalt oder wassergebundener Wegedecke eingebracht. Einfassungen, Stufen und Kanten in gelblichem Granit ergänzen den Sandstein. Die Flächen im Wohnumfeld werden gemeinschaftlich genutzt den Gebäuden zugeordnet.
Die Idee und Ausführung des Ausstellungskonzeptes folgt dem Grundsatz des Vegetationskonzepts „Einheitlichkeit im Großen - Vielfalt im Kleinen“ nicht nur für die Ausstellungspflanzungen, sondern auch im Bezug auf die Inhalte der Ausstellungsthemen und Veranstaltungen. Die historisch und aus dem Landschaftsraum geprägten Eigenheiten der drei Orte werden thematisch für die Ausstellungsbeiträge als übergeordnetes, die Orlaregion repräsentierendes Konzept aufgegriffen:
Triptis: Naturerleben in der Wasserlandschaft, Sport und Spiel in der Landschaft, Schlosspark am Teich mit Verbindung zu Burg und Altstadt
Neustadt an der Orla: Promenade zwischen Altstadt, Stadtpark, Bahnhof und Buteilepark mit Bezügen zur reichen Stadtgeschichte und zur Geschichte der Textilindustrie, Textil- und Färberpflanzen
Pößneck: Industriekultur und zukunftsfähige Neuinterpretation an den Lederwerken und den Streichgarnterrassen, Zukunftspark mit neuen Wohn- und Arbeitswelten, Landschaftspark mit Obstbau und Lebensmittelbezug, Familienpark am Rosenberg-Park
Im Einzelnen sind die Ausstellungskonzepte an allen drei Orten so gestaltet, dass die BesucherInnen jeweils alle erforderlichen Angebote und Infrastrukturen für einen gelungenen Gartenschaubesuch vorfinden, und so die einzelnen Orte als Tagesausflüge unabhängig voneinander erlebt werden können: von gastronomischen Angeboten, Blumenschauen, Veranstaltungen, Spielangeboten bis hin zu den unterschiedlichen Blühaspekten im Gartenschaujahr.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entwickeln entlang des Wasserlaufs der drei Standorte Pößneck, Neustadt an der Orla und Triptis ein Konzept, das die Grundstrukturen des Landschaftsraumes und der drei Städte aufnimmt, aber für jeden Standort ein eigenes Thema entwickelt. In Pößneck entstehen aufgrund der Topografie die Terrassengärten, in Neustadt wird das grüne Rückgrat der Stadt als Gartenpromenade inszeniert und am Ursprung der Orla entsteht die Wasserlandschaft Triptis. Dabei werden auf Grundlage einer klaren und konsequenten Form- und Gestaltungssprache die individuellen Qualitäten der sehr unterschiedlichen Orte herausgearbeitet und gestärkt.
Lederwerke Pößneck
Die Hangsituation an der Saalfelder Straße wird herausgearbeitet und mit Wein bepflanzt, was positiv gewürdigt wird. Eine geschickt gesetzte Rampenanlage erschließt die oberhalb gelegene Fläche um das alte Heizhaus, der eine nach Süden orientierte Terrasse vorgelagert ist. Der sich anschließende nördliche Baumbestand wird erhalten und mit wenigen, aber ausreichenden zusätzlichen Spiel- und Freizeitangeboten ergänzt. An der Lederfabrik entsteht eine neue Terrasse, die den vorhandenen Höhenunterschied geschickt nutzt und so eine hohe Aufenthaltsqualität erzeugt. Der Städtebau im Ideenteil unterstützt die räumlichen Bezüge und Qualitäten. Die Arbeit überzeugt hier auch mit der intensiven Auseinandersetzung und dem Umgang mit der anspruchsvollen Topografie, die zu einer sehr gelungenen Abfolge von Räumen, Wegen und Nutzungen beiträgt.
Streichgarnareal und Rosenberg-Park
Der Rosenbergpark wird mit einem neuen Weg im Süden erschlossen, der weiter in den Streichgarn führt. Die Grundstrukturen werden belassen und sinnvoll ergänzt, die neue fußläufige Erschließung im Süden wird positiv gewürdigt. Der Parkplatz wird pragmatisch und extensiv gestaltet, sodass auch andere Interimsnutzungen möglich sind.
Gartenschaukonzept Pößneck
Das Gartenschaukonzept in Pößneck überzeugt durch die geschickte Anordnung der Flächen z.B. im Bereich der Gastronomie und die Erschließung der Ausstellungsflächen.
Gartenpromenade Neustadt an der Orla
Buteilepark
Die behindertengerechte Erschließung über eine Rampenanlage mit Aufweitungen und Terrassen ist sehr gut gelöst und bietet qualitätsvolle Aufenthaltsflächen für die Daueranlage. Allerdings erscheinen die Flächen teilweise überdimensioniert. Auch der Umgriff um die Halle ist gut gelöst, die Anordnung der Veranstaltungs- und Spielflächen ist nachvollziehbar und bietet eine hohe Aufenthaltsqualität. Die geöffnete Buteile fügt sich harmonisch in die Gesamtkonzeption ein. Kritisch wird die Anordnung und Anzahl der Stellplätze für PKW an der Westseite gesehen sowie die zu gering dimensionierte Erschließungsfläche für die Andienung der Halle.
Rosengarten und Stadtpark, Volkshauspark
Der Rosen- und Stadtgarten wird in den Strukturen beibehalten. Zusätzliche Ausstattungen und Ergänzungen sind nicht vorgesehen, was durchaus möglich gewesen wäre. Die Promenade des Volkshausparks wird herausgearbeitet und mit einer Terrasse gestärkt. Eine behutsam eingefügte Wegeführung führt zum neuen Café, das sich geschickt in die Baulücke einfügt. Die vorgeschlagene Lösung für den Busbahnhof stellt leider keine Verbesserung der Bestandssituation dar, es sind lediglich 4 Haltestellen vorgesehen.
Wasserlandschaft Triptis
Der Trainingsplatz an der Orla wird sinnvoll mit zusätzlichen Sportmöglichkeiten und einer kleinen Tribüne ergänzt. Das neue Vereinsheim ist richtig an der Zufahrtsstraße positioniert. Die extensive und behutsame Gestaltung des Umfeldes des Stausees wird positiv gewürdigt.
Schlosspark
Die vorhandene Mittelachse wird belassen, der Park mit einer neuen geschwungenen Wegeführung ergänzt. Der Haupteingang zum Park wird völlig neu gestaltet und ist mit der vorgeschlagenen Idee einer Terrasse sehr gut umgesetzt. Die neuen Spielmöglichkeiten fügen sich harmonisch in den Park ein, auch der neue Wasserspielplatz am Graben ist gut gelöst.
Ausstellungskonzept
Die etwas schematische Bepflanzung mit Bändern wird kritisch gesehen.
Fazit:
Die Arbeit besticht in allen Bereichen mit einem sensiblen Umgang der vorhandenen Strukturen, der Herausarbeitung der Qualitäten der sehr unterschiedlichen Orte und dem Umgang mit der anspruchsvollen Topografie. Die Arbeit stellt daher einen wertvollen Beitrag für die Identitätsstiftung der 3 Standorte dar und bietet auf dieser Grundlage die Möglichkeit für eine nachhaltige und innovative Gartenschau Orlaregion 2028.
Landschaftsräumliches Gesamtkonzept Orlaregion

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Pößneck - Freiraumplanerisch-Städtebauliches Konzept

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Pößneck - Strukturkonzept LP2000

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Pößneck - Streichgarnterrassen und Rosenbergpark LP1000

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Pößneck - Zukunftsquartier Lederwerke LP500

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Pößneck - An der Streuobstwiese

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Neustadt a.d.O. - Freiraumplanerisch-Städtebauliches Konzept

Neustadt a.d.O. - Freiraumplanerisch-Städtebauliches Konzept

Neustadt a.d.O. - Strukturkonzept LP2000

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Neustadt a.d.O. - Rosengarten, Stadtgarten, Stadtpark und Bahnhofsterrassen LP1000

Neustadt a.d.O. - Rosengarten, Stadtgarten, Stadtpark und Bahnhofsterrassen LP1000

Neustadt a.d.O. - Buteilepark LP500

Neustadt a.d.O. - Buteilepark LP500

Neustadt a.d.O. - Blick über die Buteileterrassen

Neustadt a.d.O. - Blick über die Buteileterrassen

Triptis - Freiraumplanerisch-Städtebauliches Konzept

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Triptis - Strukturkonzept LP2000

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Triptis - Sportpark und Orlagarten LP1000

Triptis - Sportpark und Orlagarten LP1000

Triptis - Schlosspark LP500

Triptis - Schlosspark LP500

Triptis - Am Schlossteich

Triptis - Am Schlossteich