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Award / Auszeichnung | 10/2023

Hugo-Häring-Auszeichnung 2023: BDA Ostwürttemberg

Bildungszentrum Block G - Finanzschule

DE-73527 Schwäbisch Gmünd, Schiesstalstraße 42

Auszeichnung

Klaiber + Oettle Architekten und Ingenieure

Architektur

Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Schwäbisch Gmünd

Bauherren

Renz Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG

TGA-Fachplanung

LDS Stockhammer Ingenieure GbR

TGA-Fachplanung

Fritzen 28

Brandschutzplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    1.535m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2016
    Fertigstellung: 06/2018

Projektbeschreibung

Seit knapp drei Jahrzehnten ist die weitläufige Landesimmobilie am Herlikofer Berg Finanzschule. Errichtet wurden die markanten Gebäude in der zweiten Hälfte der 60er-Jahre. Vom Stuttgarter Architekturbüro Auras als sogenannte „Punkthäuser“ in Form von Doppeltürmen geplant, wurden die Gebäude in Sichtbeton, Glas und mit Holzverschalung ausgeführt. Das Areal mit den einzelnen Bauten steht heute unter Denkmalschutz.

Schule war die Anlage von Anfang an – ein Aufbaugymnasium mit Internat für ursprünglich 400 Schüler. Block G wie auch die anderen Wohnblöcke des früheren Aufbaugymnasiums dienen heute der Unterbringung von Mitarbeitern der Finanzverwaltung während Aus- und Fortbildungszeiten.

Ziel der Planung war es, am Block G die typische Erscheinungsform der 60er-Jahre zu erhalten und dabei gleichzeitig der neuesten Energiesparverordnung gerecht zu werden. Nach einer Bauzeit von 18 Monaten konnte Block G wieder an die Finanzschule übergeben werden. Die Fassadenflächen blieben unangetastet und die Dämmung erfolgte an der inneren Hüllfläche. Die Fenster wurden komplett erneuert und mit einem außenliegenden Sonnenschutz versehen.

Vom ersten bis zum vierten Obergeschoss entstanden so 58 Einzelzimmer jeweils mit integriertem Nassbereich. Im Erdgeschoss wurde ein Clubraum mit Teeküche eingerichtet, der zum Verweilen und Austauschen einlädt. Zu erneuern waren die Installationen von Heizung, Lüftung und Sanitärbereichen. Die Elektroinstallationen wurden ausgetauscht und an die neuen Raumstrukturen sowie an die geänderten Brandschutzbestimmungen angepasst. Die neuen Nasszellen wurden als Einbauten analog eines Möbels komplett vorgefertigt eingestellt. Farbigkeit und Materialien nehmen die ursprüngliche Farbkonzeption auf. Das Bauvorhaben konnte im vom Land vorgesehenen Budgetrahmen realisiert werden. Die Sanierung erfolgte denkmalgerecht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jury würdigt mit der Auszeichnung die überzeugende und nahezu „unsichtbare Arbeit“ der Architektinnen und Architekten am Block G der denkmalgeschützten Punkthäuser. Die in den 1960er Jahren vom Architekturbüro Auras entworfenen Doppeltürme wurden mit der sensiblen energetischen Sanierung behutsam ins 21. Jahrhundert geführt. Die Finanzverwaltung nutzte während Aus- und Fortbildungszeiten die 58 Zimmer als Unterkunft, in die mit viel gestalterischem Gespür und mutiger Farbwahl neue vorgefertigte Nasszellen geschickt eingefügt wurden. Es wurde von innen gedämmt, Fenster wurden ausgetauscht und mit außenliegendem Sonnenschutz versehen, Elektroinstallationen ersetzt und an geänderte Brandschutzbestimmungen angepasst sowie Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen erneuert. All dies unter vollständiger Beibehaltung des ursprünglichen Farb- und Materialkonzepts. Ein beeindruckendes Beispiel für den möglichen qualitätvollen Erhalt unseres Baubestandes.