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Award / Auszeichnung | 10/2023

Hugo-Häring-Auszeichnung 2023: BDA Ostwürttemberg

Katholisches Gemeindezentrum Flochberg

DE-73441 Bopfingen-Flochberg, Marienstraße 7

Auszeichnung

Liebel/Architekten BDA

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    433m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 06/2022

Projektbeschreibung

Objektbeschreibung
Die ortsprägende Wallfahrtskirche ist der Mittelpunkt dreier katholischer Gemeinden. Das Gemeindezentrum lag bisher weit davon entfernt. Nun steht beieinander was zusammengehört. Die Gebäude bilden trotz verschiedener Bauzeiten ein stimmiges Ensemble und viele Blickbezüge machen die Nachbarschaft im neuen Gemeindehaus erlebbar.

Der jetzige Standort liegt zwischen Straße, Bahnlinie und Parkplatz. Der Neubau reagiert auf die örtlichen Begebenheiten: durch die Nebenräume ist die Bahnlinie weder im Foyer noch im Veranstaltungssaal sichtbar. Dafür öffnen sich beide Räume großzügig zum Atrium hin und ihre Funktionen können jederzeit nach draußen erweitert werden.

Ein Viertel des fast quadratischen Baukörpers ist für den Hof ausgespart. Die lichtdurchlässige Holzfassade umschließt diesen großen Willkommens- und Veranstaltungsbereich, grenzt Parkplatz und Straße aus und fasst Außen- und Innenbereich optisch zusammen. Die Schalungsstruktur variiert je nach Blickrichtung in ihrer Transparenz und sorgt, wie das Saal-Oberlicht, für schöne Schatten- und Lichtspiele. Stuhllager und Medientechnik befinden sich hinter einer Wandverkleidung. Die dadurch entstehende tiefe Fensterlaibung lädt zum gemütlichen Sitzen ein.

Das Materialkonzept der Räume ist einfach, wertig und nachhaltig: Boden, Fenster, Türen und alle Innenausbauten sind aus Eiche. Der Neubau ist kompakter als der Vorgängerbau und die Nutzungszeit durch die Multifunktionalität und Vermietungen wesentlich erhöht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das eingeschossige Gebäude des katholischen Gemeindezentrums besticht im Dialog mit der gegenüber der Straße stehenden historischen Kirche. Das kleine Bauprogramm bildet mit dem eingeschlossenen Hof eine Kubatur, die sich in einer starken und zugleich einladenden wie offenen Figur behauptet. Ruhig und selbstverständlich werden Innen- und Außenraum miteinander verbunden. Die semitransparente Struktur der Holzlamellenfassade bildet einen Filter, der sensibel die Übergänge thematisiert und zugleich den Innenraum und Hof definiert. Im Inneren sind die Funktionen des Gemeindezentrums ganz selbstverständlich organisiert und haben direkten Bezug zum gemeinsamen versammelnden Innenhof. Die Räume überzeugen durch eine sorgfältige Detailierung und eine zurücknehmende Materialisierung aus Naturholzansichten und weißen Gipskartonflächen. Das Spiel mit vertikalen Raumhöhen, aber auch horizontalen Sicht- und Raumbezügen erzeugt einen hellen Charakter mit hoher Funktionalität und überzeugender Gestaltung.