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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2023

6. Thüringer Landesgartenschau 2028 in der Orlaregion

ehem. Lederwerke, Pößneck

ehem. Lederwerke, Pößneck

ein 3. Preis

Preisgeld: 32.000 EUR

geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit entwickelt für die 3 Standorte der Landesgartenschau 2028 je eigenständige und nachvollziehbare Themen. In Pößneck die Revitalisierung und Konversion, in Neustadt an der Orla der Umgang mit den historischen Grünanlagen und in Triptis die naturnahe Gestaltung von Grünräumen in einem landschaftlichen Umfeld. In jedem der Teilräume überzeugt die Arbeit durch einen angemessenen und eher zurückhaltenden Umgang mit den jeweiligen Bestandssituationen.
Pößneck
Die Fläche der ehemaligen Lederwerke wird differenziert in zwei intensiver gestaltete Bereiche um die Bestandsgebäude, die von einem naturnahen Park umgeben werden. Dieser vom Preisgericht sehr positiv bewertete Umgang mit der Bestandssituation wird durch die dargestellte städtebauliche Entwicklung im weiteren Ausbau jedoch leider nicht mehr aufrechterhalten. Die eingefügten Einfamilienhäuser können das Preisgericht nicht überzeugen. Auch die schöne Idee einer „Aussichtsvoliere“ muss in der späteren Entwicklung den Überformungen weichen.
Die Erschließung von der Saalfelder Straße erscheint in die bestehende Topografie integrierbar, die Anordnung der Stellplätze ganz am Ende wird jedoch problematisch gesehen. Der Übergang in den südlich der Saalfelder Straße gelegenen sogenannten Erlebnisort an der Kotschau wird positiv bewertet.
Das Areal der ehemaligen Streichgarnfabrik und der benachbarte Rosenbergplatz werden lediglich durch barrierearme Fußgängerwege besser in das städtische Umfeld integriert und mit neuen Spiel- und Sportmöglichkeiten ergänzt. Dieser zurückhaltende und auch aus wirtschaftlicher Sicht sparsame Umgang wird durch das Preisgericht ausdrücklich begrüßt.
Neustadt an der Orla
Der im Ideenteil dargestellte Busbahnhof wird kontrovers diskutiert. Einerseits bietet er in der dargestellten Form eine direkte Verbindung zwischen Busbahnhof und Bahnhof, andererseits ist die am Ende platzierte Wendeschleife in ihrer Dimension nur gerade so ausreichend und die Umsetzung des Konzepts erfordert durch die Verschiebung der Hangkante einen nicht unerheblichen Aufwand.
Entsprechend der Grundidee beziehen sich die vorgeschlagenen Konzepte für den Umgang mit den Flächen in Neustadt an der Orla auf die behutsame Wiederbelebung der bestehenden Grünanlagen. Positiv wird vom Preisgericht die Einordnung einer Entreesituation für den Volkshauspark mit Café und Staudenbepflanzungen bewertet.
Das räumliche Konzept für den Park der 5 Jahreszeiten, die unterschiedlichen Teilbereiche des Parks durch einen Marktplatz zu verbinden, ist plausibel. Die dadurch entstehende große versiegelte Fläche erscheint jedoch insbesondere in der Dauernutzung als Marktplatz problematisch. Auch der Erhalt des ehemaligen Wolllagers wird kritisch gesehen, da das Gebäude durch seine Stellung den Bezug zum Teich verstellt und die Nutzungsfindung für ein weiteres Gebäude an dieser Stelle nur schwer vorstellbar ist.
Triptis
Für den Schlosspark in Triptis schlägt die Arbeit wiederum den Erhalt der bestehenden Grundstruktur vor. Ergänzt durch sparsam eingefügte Nutzungsbereiche, wie Quellgarten und Wasserspielplatz.
Der Eingangsbereich von der Stadt kommend wird akzentuiert und der Bezug zum Schlossteich an wenigen Stellen inszeniert. Dieser Umgang wird vom Preisgericht als angemessen und entsprechend dem Grundkonzept, der Stärkung von naturnahen Grünräumen in einem landschaftlichen Umfeld, gut umgesetzt.
Ein Loop um den Stausee mit kleineren Eingriffen im Uferbereich folgt ebenfalls dem Grundkonzept. Der Sport- und Eventpark bildet die Möglichkeit unterschiedliche Sportnutzungen zu konzentrieren und lässt auch lautere Nutzungen zu. Die Platzierung des Versorgungsgebäudes wird kritisch gesehen, eine Platzierung im Eingangsbereich wäre schlüssiger.
Aus wirtschaftlicher Sicht stellt die Arbeit einen angemessenen Beitrag dar, der mit dem vorgegebenen Budget sorgsam umgeht. Die Bestandspflege der Einzelflächen ist jedoch in den Kosten noch nicht berücksichtigt.
Ausstellungskonzept
Das Preisgericht vermisst konkretere Aussagen zu den Themen der Gartenschau. Dargestellt sind lediglich Wegeführungen. Positiv ist jedoch anzumerken, dass die unterschiedlichen Elemente der Gartenschau jeweils in den Daueranlagen erhalten bleiben.
Fazit:
Insgesamt zeigt die Arbeit durchgängig eine hohe Qualität und führt durch zurückhaltende Eingriffe mit jeweils großer Wirkung zu einer für die Gartenschaustandorte Pößneck, Neustadt an der Orla und Triptis angemessenen Lösung.
ehem. Lederwerke, Pößneck

ehem. Lederwerke, Pößneck

Buteilepark, Neustadt an der Orla

Buteilepark, Neustadt an der Orla

Buteilepark, Neustadt an der Orla

Buteilepark, Neustadt an der Orla

Schlosspark, Triptis

Schlosspark, Triptis

Schlosspark, Triptis

Schlosspark, Triptis