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Offener Wettbewerb | 10/2023

Neugestaltung Park am ehemaligen Rangierbahnhof in Neumünster

3. Preis

Preisgeld: 18.800 EUR

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entwerfen einen neuen Park, der nicht historisierend den heutigen Charakter eines ruderal geprägten Standortes aufgreift und ihn in einer zeitgenössischen, eigenständigen Gestaltung weiterentwickelt. Die neuen raumbildenden Kulissen im Westen und Norden überzeugen sowohl hinsichtlich ihrer positiven klimatischen Wirkung als auch in ihrer ästhetischen Funktion.
Sie kaschieren angemessen die Rückseiten der Gewerbebauten und des Verladeterminals. Sie schaffen darüber hinaus auch von Norden einen einheitlichen gestalterischen Auftritt von Park und Lokschuppen.
Es entsteht ein inneres Freiflächengefüge, das über ein loopartiges Wegesystem attraktiv erschlossen ist mit interessanten neuen Blickbezügen und Raumerlebnissen in einer Offenlandschaft.
An insgesamt fünf Punkten ist der neue Stadtpark grundsätzlich mit den Stadtteilen sinnfällig verknüpft, der Vorschlag eines neuen Zuganges durch das Gewerbegebiet im Westen wird ausdrücklich begrüßt.
Die in Abschnitten zusammengeführte Haupterschließung aus Veloroute und Promenade wird kritisch hinterfragt hinsichtlich möglicher Nutzungskonflikte, gleiches gilt für die unmittelbar angedockten Trend- und Ballsportfelder. Die gestalterische Ausprägung des Eingangsplatzes ist in Bezug auf die Führung der Veloroute nicht überzeugend.
Des Weiteren ist die Ausbildung der Landschaftskante mit Zaunanlage und feuchter Mulde als Abgrenzung zum Lockschuppen auch hinsichtlich ihrer ökologischen Funktionalität nicht nachvollziehbar.
Die gewählten Vegetationscharaktere von Baumhainen über Solitärbäume hin zu offenen Fluren eröffnen insgesamt gute Bedingungen für eine ökologisch und stadtklimatisch wertvolle langfristige Standortentwicklung.
Funktional und gestalterisch ungelöst bleibt der Eingangsbereich an der Kleingartenanlage, es gibt nicht die überzeugende Antwort auf die gewünschte Entwicklung eines Kleingartenparks. Das Nutzungsangebot konzentriert auf eher konventionelle Sportangebote im Aktivband und einen Mehrgenerationenspielplatz im Wegekreuz im Ideenteil C. Ein besonderes adressbildendes Angebot wird hier vermisst.
Der Beitrag lässt eine wirtschaftliche Umsetzung und Unterhaltung erwarten, jedoch werden wenig neue Ansätze hinsichtlich Funktion und Gestaltung aufgezeigt. Im zentralen Bereich ist das Nutzungsangebot gering.
Insgesamt überzeugt der Entwurf in seiner grundsätzlichen konzeptionellen Haltung, der die Attraktivität eines gefassten, offenen Landschaftsraumes aufweist und einen wirksamen Beitrag zur Klimaresilienz erwarten lässt.