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Award / Auszeichnung | 03/2023

Brillux Design Award 2023

Gemeindesaal Lutherkirche

Gemeindesaal Lutherkirche

Sanierung Gemeindesaal Lutherkirche

DE-67655 Kaiserslautern

Gewinner | Kategorie: Innenraumkonzepte Wohnen und Leben

bayer | uhrig architektenPartGmbB

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

Nicht nur die zahllosen Kirchen der 50er und 60er Jahre bedürfen heute der Sanierung, sondern gleichfalls die meist mit ihnen errichteten Pfarr- und Gemeindehäuser; so auch der Gemeindesaal der Kaiserslauterer Lutherkirche von 1966. Auf sumpfigem Grund erbaut, senkte sich sein Fußboden beständig ab, sodass Tische und Stühle allmählich in Schräglage gerieten. Auch das Dach verlangte nach Ertüchtigung, denn wie die folgende Untersuchung des Tragwerks herausstellte, hätten die filigranen Nachkriegsfachwerkträger nicht einmal sich selbst mit Deckung tragen dürfen, geschweige denn den Hausrat, der sich im Lauf der Jahrzehnte darin angesammelt hatte zumindest nach heutzutage üblichen Berechnungen. Also wurde die Dachkonstruktion verstärkt und der Saal komplett überholt: die Rückwand wurde mit einer Faltung als Äquivalent zu der Schiebetürverblendung des kleinen Altarraums ausgebildet und natürlich wurde der Boden geebnet und erneuert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einem gut gesetzten Farbkontrast aus den bauzeittypischen Pastelltönen Altrosa und Meeresblau wird der in die Jahre gekommenen Kirchenraum spürbar aufgewertet. Leichtigkeit, Großzügigkeit und eine lichtdurchflutete Frische bestimmen den Charakter des sanierten Saals.
Es entsteht ein neues Raumgefühl welches geschickt die Unbeschwertheit der 50er Jahre in unsere Zeiten transportiert. Die klaren, präzise gesetzten Rahmungen der wohl durchdachten Farbfelder und der bewusste Erhalt der besonderen Deckengestaltung mit ihrem ungewöhnlichen Leuchtenmotiv geben dem Saal eine individuelle Kraft und Frische. Die ursprüngliche sakrale Nutzung bleibt in Anklängen spürbar, wird durch die Sanierung aber spielerischer Interpretiert. Eine schöne Balance, die zukünftig verschiedene Nutzungen erlaubt. Die in der originalen Bausubstanz eigentlich zu kleinen Fenster werden durch übergroße, weiß gehaltene Passepartout Flächen neu in Szene gesetzt, gestalterisch überhöht und unterstreichen die Lockerheit der Farbgebung.
Mit wenigen Maßnahmen ist ein verstaubtes Raumgefüge zu einem einladenden, schönen Saal geworden, in dem sich verschiedenste Nutzungsszenarien wiederfinden können. Bravo!