Award / Auszeichnung | 11/2023

Hugo-Häring-Auszeichnung 2023 BDA Kreisgruppe Ulm - Donau - Iller

©Braunger Wörtz Architekten GmbH

Stadthaus Blaubeuren

DE-07344 Blaubeuren

Auszeichnung

Braunger Wörtz Architekten

Architektur

BETEILIGTE HINZUFÜGEN

Projektdaten

Gebäudetyp:

Wohnungsbau
Projektgröße:

keine Angabe
Status:

Realisiert
Termine:

Fertigstellung: 12/2022

Projektbeschreibung

Ein Lebensphasenhaus in der Stadt

Jetzt Familie mit erwachsener Tochter und eigenen Hobbybereichen - später in der letzten Lebensphase mit möglicher Betreuung im eigenen Haus. Wieder später viele Einzelnutzungen wie Mehrgenerationenhaus, Clusterwohnen und Coworking. Hochflexibel für alle Nutzungen, alle Lebensphasen und alle Generationen. Das noch unbebaute grüne Grundstück mit einer prägnanten Rotbuche bot den perfekten Ort für die gestapelte Idee des Lebensphasenhauses in der Stadt. Ziel war es, möglichst wenig Grünfläche zu versiegeln, die alte Rotbuche in das neue Ensemble zu integrieren und zu den Nachbarn größtmöglichen Abstand respektvoll einzuhalten. Das polygonale Gebäude lässt Raum zur Rotbuche, zu den Nachbarn und vielfältige Blickachsen zu. Das Gebäude fügt sich aus den Materialien der Schwäbischen Alb – die gebrochene Muschelkalkfassade, unbehandeltes Eichenholz für Wände, Fenster, Böden, Türen und Möbel im Innenraum und der ganz in der Nähe hergestellte Zement für die tragende Sichtbetonstruktur.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Stadthaus in Blaubeuren zeichnet sich durch einen kompakten, geschlossenen und klaren Baukörper aus, der auf den ersten Blick monolithisch anmutet, durch die rhythmisch gesetzten Fenstereinschnitte aber eine spannungsvolle, formale kompositorische Gliederung erfährt. Diese schafft es, die kompakten Flächen beinahe spielerisch wirken zu lassen. Dazu besticht die Beschaffenheit der Fassade durch handwerkliche Präzision ebenso wie durch die detailreiche, reliefartige Oberflächenstruktur mittels der Verwendung von gebrochenem Muschelkalk. Dies steht in gelungenem Gegensatz zu der organischen, vegetativen Feinstruktur des Laubwerks der umgebenden Bäume. Wohltuend bei dieser Lösung ist auch, dass keine erzwungen wirkende Angleichung an die unaufgeregte Umgebungsarchitektur stattfindet. Es ist ein Wurf, der autonom existiert und sich ohne falsche Zugeständnisse behauptet. Dass er als generationsübergreifende Lösung konzipiert ist, zeigt ein zeitüberdauerndes, nachhaltiges Denken.