Fassadengestaltung von Leistungszentrum und Funktionsgebäude des 1. FC Köln

Der Beitrag findet aufgrund seiner klaren Formensprache Anklang und kann als Teil des Gebäudeensembles überzeugen. Der lagernde Eindruck und die visuelle Unterteilung in Erd- und Obergeschoss des Leistungszentrums werden ebenfalls positiv aufgenommen. Die Gestalt der Fassade wird hinsichtlich der Einbindung in den Grüngürtel kritisch hinterfragt. Die sehr attraktive Fassadengestaltung könnte eher in ein innerstädtisches Umfeld passen. Die Ableitung der Formensprache aus der Konstruktion des Tribünenbauwerks des Franz-Kremer-Stadions wird gewürdigt und gleichwohl in Frage gestellt. Die Formgebung der Tribüne kommt aus dem Tragwerk und hat statische Funktion. In der Fassade erfüllt diese Bauweise keine Funktion, so dass die Herleitung etwas bemüht wirkt. Durch die Ausbildung einer gezackten Form wirkt die Fassade eher abweisend. Aufgrund der wechselnden Schrägstellung / Faltung der Fassadenelemente besteht auch die Gefahr, dass der weiße Beton zeitig verschmutzt. In 20 Jahren wird das Gebäude anders und deutlich „in die Jahre gekommen“ aussehen. Hinsichtlich der Funktionalität wird der hohe Glasanteil, der dem Gebäudetypus entspricht, im Erdgeschoss in Frage gestellt. Durch die hohe Transparenz wird das Innen nach Außen gebracht und für den Sichtschutz nur in Teilbereichen eine adäquate Lösung in Form von gestanzten Lochblechen angeboten. Aus Sicht des Preisgerichts widerspricht dies dem Duktus des Gebäudes und der von der Ausloberin gewünschten Privatheit und Uneinsehbarkeit in einer Vielzahl der Bereiche im Erdgeschoss.

Funktionsgebäude

Das Fassadensystem aus geschuppten und bepflanzten System-Fassadenpaneelen wird kritisch hinterfragt, in Hinblick auf die Fragestellung, inwieweit solche Systeme bereits ausgereift sind. Auch stellt sich die Frage nach einem hohen Pflegeaufwand. Die Eckbetonung wird begrüßt, jedoch hinsichtlich einer aufwendigen (Vandalismus-) Sicherung mit einem Schiebe-Faltgitter konterkariert.