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Award / Auszeichnung | 07/2023

Vorarlberger Holzbaupreis 2023

Sport- & Freizeitanlage Rietwis

CH-9630 Wattwil, Rietwisstraße 14

Anerkennung | Kategorie: Außer Landes

Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH

Architektur

Ghisleni Partner AG

Bauingenieurwesen, Projektsteuerung

Vogt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

merz kley partner

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Gemeinde Wattwil

Bauherren

KuB Fassadentechnik

Fassadenplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2020
    Fertigstellung: 08/2022

Projektbeschreibung

Die bestehende Situation ist geprägt von der Lage in einem ehemaligen Gewerbegebiet und befindet sich im ortsbaulichen Übergangsbereich zwischen dichterer Zentrumsbebauung und einem Mischgebiet mit grossvolumigen ortsräumlich dominanten Handels- und Gewerbebauten und einer kleinteiligen und kleinmassstäblichen Einfamilienhausstruktur. Die landschaftsräumliche Durchlässigkeit gepaart mit räumlichen Beziehungen zwischen Fluss und Hang ergänzen die ortsprägenden Qualitäten. Die Baufeldgliederung erfolgt rechtwinklig zum Fluss- und Hangverlauf und generiert eine teppichartige Struktur aus unterschiedlichen Sport- und Spielflächen im Wechsel mit differenzierten Bepflanzungsthemen samt Wegenetz und platzartigen Aufenthaltsbereichen. Die neue Sporthalle ist sowohl Teil des Patchwork-Systems als auch eigenständiger Solitär und wird im östlichen Bereich des Baufeldes situiert. Die Minimierung der sichtbaren Hallenkubatur ermöglicht die Ausbildung eines pavillonartigen freistehenden Solitärbaukörpers, der sich in maximaler Distanz und minimaler Gebäudehöhe vom Bestandsbau freispielt. Die gestalterische Konzeption unterstreicht die solitäre Wirkung des Baukörpers und signalisiert eindeutig und unverwechselbar den anderen Inhalt und seine spezielle Typologie als Sporthalle. In der Schnittfigur wird die einfache Grundidee sichtbar: der eingegrabene Hallenbereich entwickelt ein Erinnerungsbild an eine ruhige Gefässform, der Dachbaukörper als Gegenstück definiert den Deckel des Gefässes. Vier massive Erschliessungskerne im Bereich der umlaufenden Fuge tragen die körperhafte Dachkonstruktion und halten die Gesamtfigur auf Spannung. Die offene Fuge zwischen den beiden Gefässkörpern ermöglicht eine Gebäudedurchsicht auf EG-Niveau und eröffnet Sicht- und Aussenbezüge zu den direkt angrenzenden Freiräumen als auch attraktive Blickbeziehungen in die Landschaftselemente von Fluss und Hang. Die gesamte Dachkonstruktion wird in Holzbauweise ausgeführt, die Fassaden des Dachkörpers bestehen aus einem geschlossenen Schirm aus vertikalen Kanthölzern.

Im Kontext der neuen Sport- und Freizeitanlagen Rietwis entstand neben dem Neubau der Sporthalle auch ein neues Eingangsgebäude mit Bistro für das Freibad. Die Position des wichtigen Infrastrukturelementes befindet sich im Knotenpunkt des öffentlichen Wegenetzes im Nahebereich zur Thur und zur neuen Brückenverbindung. Logisch und selbstverständlich situiert fungiert dieses als Treffpunkt und als zentrales Gelenk inmitten aller Funktionsbereiche des neuen Quartiers, zwischen Sportanlage, Freibad und Minigolfplatz. Der neue Pavillon vereint neben dem Bistro auch diverse Freibadräumlichkeiten, den Badi-Kassabereich, Personalräume sowie ein öffentliches WC unter einem gemeinsamen Dach. Um auf möglichst viele verschiedene Benutzergruppen einladend zu wirken – Badegäste, Sporttreibende und zufällig vorbei Spazierende – werden sowohl die Badi als auch der Vorplatz gastronomisch bespielt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Schon im Grundriss, vergleichbar mit Halbleiter als zweidimensionales Ultimativum, steht der dreidimensionale Raum der Konsequenz nicht nach. Die Grenze zum Unnahbaren wird angerührt, aber nicht exerziert. Hoffentlich bringt der Sport darin entsprechend auch Unruhe und Chaos.