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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2023

Freiraumgestaltung Brückenschlag in der Parkstadt Donauwörth

Perspektive

Perspektive

ein 2. Preis

Preisgeld: 16.500 EUR

Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG

Tragwerksplanung

Kienleplan GmbH

Landschaftsarchitektur

Jekaterina Smirnova Visualisierungen

Visualisierung

Erläuterungstext

Die Brücke entwickelt sich in einer langgezogenen Schleife in reizvoller Umgebung, um die Bundesstraße auf kurzem Wege direkt zu queren. Der regulär 4 m breite, barrierefrei angelegte Geh- und Radweg weitet sich für einen Aussichtsbalkon zum Verweilen bis auf 6 m auf.
Die schmalen Stahlbetonwiderlager wachsen förmlich aus dem Gelände und verbinden sich in einer kontinuierlichen Formensprache mit dem Stahlüberbau. Die baumförmig aufgespreizten Stahlstützen sind lückenlos an den Überbau angeschlossen. Die Gründung erfolgt materialsparend über Mikropfähle.
Die hohe Tragfähigkeit des Baustoffs Stahl und dass daraus resultierende geringe Konstruktionsgewicht gewährleisten einen ressourceneffizienten und wirtschaftlichen Einsatz, bei gleichzeitig hoher ästhetischer Qualität. 
Die Konstruktion erlaubt einen schnellen und einfachen Bauablauf. Die Gründung ist über kleine Geräte herstellbar. Die Stützen und der Überbau werden in Abschnitten eingehoben und verschweißt. Der Bau ist unter weitgehender Aufrechterhaltung des Verkehrs auf der B2 – bis auf eine kurze Sperrpau-se für den Einhub des Hauptsegmentes – möglich.
Die Verwendung von langlebigen Materialien und die fugenlose Bauweise führen zu einer wartungsarmen und dauerhaften Brückenkonstruktion. Dies wird kombiniert mit einer eigenständigen Energieversorgung und sparsamen Beleuchtung.
So entsteht eine zeitgemäße, ökologisch nachhaltige und damit ökonomische und resiliente Verbindung der Örtlichkeiten mit besonderem Erlebnis- und Erholungswert, die dadurch selbst zum Ziel wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die räumliche Inszenierung des Weges entlang der Gehölzkulisse mit Blick auf die große, offene Fläche ist sehr schön. Dass mit dieser Führung obendrein größere topographische Eingriffe vermieden werden, wird gewürdigt. Dies wird allerdings erkauft mit unterschiedlichen Steigungsverhältnissen, die bereichsweise wesentlich über den angestrebten Werten liegen.

Das Brückenbauwerk fügt sich gut in die Umgebung ein, ist deutlich als Bauwerk erkennbar aber nicht überdimensioniert. Die Aussichtspunkte sind sehr gut gesetzt. Ob die Trennung zwischen schnellem Weg und Verweilbereich wie vorgeschlagen funktioniert wird aufgrund der sehr flüssigen Linienführung hinterfragt. Das Variieren der Wegebreiten bringt Spannung, die Mindestbreiten sind mit 2m aber wesentlich zu gering bemessen.

Die Anbindungen an das bestehende Wegenetz sind gut gelöst. Im Osten funktioniert die höhengleiche Anbindung wohl nur mit einer Höhenanpassung der ankommenden Wege. Exakte Höhenangaben hierzu fehlen leider. Für die Freifläche des Freibades ergibt sich hiermit keine Veränderung.

Die Gestaltung der Freiflächen ist landschaftlich zurückhaltend, was sehr begrüßt wird. Eine gestalterische Betonung des Auftaktes an der Promenade ist grundsätzlich richtig, überzeugt aber in ihrer Ausformung nicht, die Ankommenssituation an der Sternschanze ist plausibel gelöst.

Das Brückenbauwerk überzeugt mit einer nahezu geradlinigen Führung über die B2, ohne Zwischenabstützung. Die Konstruktion ist schlüssig entwickelt und gut umsetzbar. Leider wird die gestalterische Qualität des Loops etwas gemindert durch die Vielzahl der Stützen.

Den Verfassern gelingt es den „Brückenschlag“ mit einer relativ kurzen Weg- und Brückenlänge herzustellen, allerdings mit Abstrichen in Bezug auf die Steigungsverhältnisse, was sich ggf. negativ auf die Akzeptanz auswirken kann.
Lageplan

Lageplan

Schnitte l Details

Schnitte l Details

Piktogramme

Piktogramme

Visualisierung

Visualisierung

Visualisierung Querschnitt

Visualisierung Querschnitt