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Nicht offenes, einphasiges, hochbauliches Workshopverfahren | 10/2023

Umbau Wohn- und Gemeindezentrum Achtern Born 127 in Hamburg

Achter Born | Aussenperspektive

Achter Born | Aussenperspektive

2. Rang

Preisgeld: 6.000 EUR

Dohse und Partner Architekten

Stadtplanung / Städtebau

YLA Ando Yoo Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

SCHLÜTER+THOMSEN Ingenieurgesellschaft mbH & Co

Bauingenieurwesen

Alejandro D‘Auria Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

NEUBAU EINER KITA, WOHN-PFLEGE
GEMEINSCHAFT(EN), GEMEINDERÄUMEN,
WOHNUNGEN UND EINEM PASTORAT

Der passende Rahmen | Der Neubau erweitert die Aneinanderreihung der Pastora- te und umrahmt das unter Denkmalschutz stehende Gemeindezentrum mit seinen markant gefalteten Dächern.

Ein neues Gesicht | Eine Rückseite wird zur Vorderseite. Die neue Eingangspas- sage öffnet sich zum Kirchplatz und verbindet den Bestand mit dem Neubau. Der vorgeschobene Baukörper mit dem Multifunktionsraum fasst den Platz gegenüber der Kirche.

Tradition im modernen Gewand | Die unteren Geschosse des Neubaus erhalten eine weiße Keramikfassade, die zusammen mit den weiß geschlämten Mauerwerk der Pastorate einen gemeinsamen Sockel bilden. Die rhytmisierten Wohngeschosse werden mit einer hell lasierten Holzverschalung dezent abgesetzt.

Grün wird Teil der Architektur | Die Wohngeschosse erhalten eine rankende Fassa- denbegrünung, die das Gebäude zukünftig mit den Baumkronen verschmelzen lässt. Mit der Zeit umrahmen die Rankpflanzen die hervorgehobenen Fensterlaibungen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Neubau und Kirche erhalten Ihre Adresse an einem neu gefassten Kirchplatz. Der vorspringende, zweigeschossige Baukörper bildet ein gut gesetztes Pendant zur Kirche. Die Entwurfsverfasser orientieren den Baukörper an die Seite der Grundstücksgrenze und rücken damit so weit wie möglich vom denkmalgeschützten Gemeindezentrum ab. Zusammen mit dem Verbindungsgang, der alle öffentlich wirksamen Eingänge zusammenfasst, und den erhaltenen Bestandsbäumen entsteht eine einprägsame Adresse.

Dieser prägnante Ansatz, somit auch den Eingangsbereich sichtbar zu verorten, vermischt sich im Inneren mit funktionalen Einheiten. Die kirchliche Nutzung passt an den Ort, jedoch ist die in der Perspektive anmutende Öffnung und gemeinschaftliche Nutzung der Erdgeschosszone aus der Grundrissgestaltung nicht erkennbar, der Verbindungsbau wird dadurch lediglich zu einem Verbindungsflur.

Die dargestellte Materialität ist schlüssig. Das Absetzen des zweigeschossigen Gebäudekubus mit hellen keramischen Belägen würde jedoch erst platzbildend, wenn auch die Kirche eine neue Fassade erhalten würde.

Die dem Entwurf zu Grunde liegende Holzfassade in Obergeschossen ist wünschenswert, eine direkte Begrünung jedoch technisch schwierig und für einen dauerhaften Erhalt der Fassade hinderlich.

Die Spielflächen für die Krippenkinder sind schlüssig an der Nordostseite des Neubaus angeordnet.

In den funktionalen Bezügen der Grundrisse gibt es im Bereich Kita erhebliche Schwächen, da für die Elementarbereiche keine sichtbaren Bezüge zu den Gruppenräumen und Sanitäreinrichtungen hergestellt werden können. Eine komplett neue Grundrissstruktur im Erdgeschoss wäre nötig, um diese Anforderung zu erfüllen. Auswirkungen auf die Obergeschosse wurden nicht weiter bewertet. Für die Wohnpflegebereiche in Obergeschossen fehlt der zweite bauliche Rettungsweg. Dieser lässt sich in der jetzigen Gebäudekontur nur mit einer Reduktion von Nutzflächen realisieren. Es ist zu erwarten, dass der angedachte holzhybride Baukörper durch die entwurfsbildenden Vor- und Rücksprünge nicht kostengünstig zu konstruieren wäre, da Lasten von mehreren Geschossen abzutragen wären.
Achter Born | Lageplan

Achter Born | Lageplan

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