Bei dieser Arbeit wird als besonders positiv hervorgehoben, dass sie versucht, den Bestand der Kulturlandschaft und die bestehenden Landschafts- und Freiraumstrukturen mit dem neuen Siedlungsraum in besonderer Weise zu verzahnen. Dadurch werden sowohl innerhalb des Gebietes als auch an den Rändern des neuen Wohnquartiers differenzierte Freiraumangebote hergestellt. Die so genannten Freiraum-Loops sollten deutlicher herausgearbeitet werden. Der Ansatz der Verzahnung von Baufeldern und Landschaftsraum führt allerdings zu einer sehr aufgelösten städtebaulichen Struktur, die keinen klaren Siedlungsrand ausbildet. Wie werden die Grenzen/Übergänge zwischen Bebauung als Stadtrand gegenüber der offenen Landschaft ausgebildet? Die städtebauliche Qualität und identitätsstiftende Ausbildung der gebauten Struktur als markantes Gesicht des neuen Stadtteils lässt hier Klarheit vermissen. Als ein weiteres Problem wird die Verortung des Jugendzentrums (im Bürgertreff) an zentraler Stelle, mitten im Quartier, gesehen.
Über die Freiraumentwicklung nach Norden wird eine gute Verknüpfung zum neuen Standort des BKA hergestellt. Die städtebauliche
Struktur des BKA selber wird in seiner Klarheit, Anordnung und Clusterbildung begrüßt.
Die Verkehrskonzeption im Stadtquartier ist gut gelöst, auch im Bereich des BKA. Hier wird eine Aufteilung der Quartiersgaragen / Parkmöglichkeiten auf zwei Bereiche gewünscht. Im Wohngebiet ist der nordöstliche Bereich leider nicht durch Schienenverkehr angebunden und der südöstliche Bereich nur wenn die optionale Lösung gezogen wird. Die Quartiersparkhäuser im Wohngebiet sind gut verortet, die optionalen Parkhäuser könnten allerdings zu einer Mehrbelastung in den Quartierszentren führen.
Unter dem Aspekt Klima – Kaltluftbahn – wird der Beitrag sehr gut bewertet. Lediglich der im Westen liegende Bereich des Experimentellen Bauens ragt störend in die Kaltluftbahn und ist ggf. nachzukorrigieren. Inwieweit die geplanten Baumpflanzungen im nördlich anschließenden Landschaftsraum ein Hindernis für den Kaltluftabfluss darstellen, wird zu prüfen sein. Aus klimatischer Sicht fehlt außerdem die Verzahnung vom Bieler Wäldchen nach Süden in Richtung der Grünachse zum Gewerbegebiet. Diese ist aus klimatischen Gründen bereits im B-Plan verankert. Unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten werden konkretere Aussagen zum Umgang mit Fort Biehler sowie Wartturm/Landwehr und den Pufferzonen erwartet. Insbesondere wären Aussagen zum denkmalpflegerischen Umgang mit den baulichen Resten von Fort Biehler wünschenswert.
