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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2023

Ersatzneubau Georg-Scherer-Sporthalle samt Parkhaus in Dachau

Aussenansicht Eingangsfassade

Aussenansicht Eingangsfassade

1. Preis

Preisgeld: 68.000 EUR

PSA Pfletscher und Steffan

Architektur

P-38 Landschaftsarchitekten + Stadtplaner Part mbB

Landschaftsarchitektur

Behringer Beratende Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit ordnet die komplexen Bezüge der äußeren Erschließung in einer einfachen und sinnfälligen Wegestruktur, die alle Anbindungen im Sportcampus gleichermaßen bedient und einen angemessen großzügigen, aber nicht weiter ausformulierten Vorplatz schafft. Fahrradstellplätze und Parkhaus ermöglichen die wünschenswerte Nähe zum Haupteingang der Sporthalle. Die Lage der Busspur überzeugt in ihrer Lage westlich des Parkhauses, die Ausfahrt der Busse in die Gröbenriederstraße wird kritisch diskutiert.

Der klaren Ordnung des Außenraumes entspricht die – angesichts des komplexen Raumprogrammes – überraschend einfache, fast luftige, Gliederung der Hallenbaukörpers. Halle und Foyer lagern sich öffentlichtkeitswirksam nach Norden und Westen an die Außenräume an.

Der zweite Bauabschnitt liegt - auch in Bezug auf die spätere Errichtung - richtig im Süden. Die ergänzenden Zugänge von Westen und Osten sind sinnvoll und funktional und würdigen auch den gegenüberliegenden Eingang in das Vereinsheim.

Die innere Erschließung entwickelt eine angemessen zurückhaltende Großzügigkeit insbesondere im 1. Obergeschoss, wenngleich die Eingangssituation vom Parkhaussteg etwas eng erscheint. In diesem Geschoss entfaltet das Konzept der randständigen Lage der Sporthalle seine besondere Qualität, indem die Halle und ein umlaufender Zuschauerumgang nach drei Seiten in den Außenraum ausstrahlen können.

Die Tribünenanlage umstellt im Wettkampfbetrieb die Halle vierseitig. Es fehlt eine Ausziehtribüne an der Längsseite der Halle; dies wird, insbesondere im Betrieb mit 3 Volleyballfeldern, kritisiert, erscheint aber machbar. Die Kasse bedarf einer Abgeschlossenheit, die vorgelagerte Wartefläche erscheint zu knapp bemessen. Die Wegeerschließung der Sportumkleiden und der Geräteräume mit nur einem Zugang zur Halle sind rückläufig und im Betrieb unnötig einschränkend.

Die Anbindung des 2. BA mit nur wenigen Kontaktflächen an den 1. BA stellt einen außerordentlich gut gelösten Beitrag dar, der Lichthof bezieht aus diesem Ansatz seine Plausibilität und gibt dem 2. BA eine besondere atmosphärische Eigenständigkeit.

Der Entwurf schlägt eine wohltuend ruhige, gleichzeitig kraftvoll formulierte Kubatur vor, die Fassaden sind der Aufgabe eine Sporthalle im ländlichen-suburbanen Kontext angemessen einfach gehalten. Der besonderen Qualität des 1. Obergeschosses entspricht die gut gegliederte Fensterfront dieses Bereiches.

Die gewählte Unterscheidung eines Sockels in Stahlbeton von einem „Aufsatz“ der Obergeschosse als Holzkonstruktion ist ein angemessener und notwendiger Beitrag zu einer nachhaltigen Bauweise, die, kompakt und mit moderatem Verglasungsanteil, eine wirtschaftliche Bauweise erwarten lässt. Die Aussagen zu weiteren Aspekten der Nachhaltigkeit sind konventionell.

Die wirtschaftlichen Kenndaten liegen im mittleren Bereich der eingereichten Arbeiten.

Das Parkhaus zeigt eine anerkennenswerte Einfachheit in der Struktur. Es hat eine verständliche Verkehrsführung, allerdings ist der Ein-/ Ausfahrtsbereich zu eng und die Rampenbreite viel zu schmal. Ein Wechselfahrtstreifen in der Zuwegung fehlt, ebenso ein Aufzug. Die integrierte Fahrradgarage wird positiv gewürdigt, erscheint aber ebenfalls zu knapp bemessen.

Die Arbeit stellt in der überzeugend einfachen, dabei räumlich reichhaltigen Lösung, einen sehr besonderen Beitrag zu dieser anspruchsvoll komplexen Wettbewerbsaufgabe dar.
Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Nordansicht 1:200

Nordansicht 1:200

Westansicht

Westansicht

Erdgeschoss 1:200

Erdgeschoss 1:200

1. Obergeschoss 1:200

1. Obergeschoss 1:200

Innenraum 3-fach- Halle

Innenraum 3-fach- Halle

Fassade 1:50

Fassade 1:50