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Offener Wettbewerb | 12/2023

Bayerische Landesgartenschau 2028 ZukunftsFest in Penzberg

4. Preis

Preisgeld: 19.000 EUR

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit ist ein konzeptionell klar lesbarer Beitrag für die Bay. Landesgartenschau 2028, welcher insbesondere für die Daueranlagen auf nachhaltig wirksame und klimaresiliente Freiräume mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten fokussiert. Zwei Netze unterschiedlicher Geschwindigkeiten verbinden die verschiedenen Landschafts- und Stadträume während und nach der Gartenschau. Die Verfasser formulieren einen „Aktions-Loop“, welcher das Wettbewerbsgebiet im Sinne eines „Fast-Networks“ (welches barrierefrei und fahrradfreundlich ausgeformt werden kann) erschließt. Begleitend dazu wird ein „Nature-Loop“ vorgeschlagen, der als Blau-Grüne-Infrastruktur ökologische Themen aufnimmt und über extensivierte Wege die zu schonenden Landschaftsbestandteile und Biotope in einem naturverträglichen Maße erlebbar macht. Dies wird als positiv bewertet.

Entlang dieser Infrastruktur werden an sinnfälligen Stellen Pocket-Parks angeboten, welche die Themen der Ausstellung aufnehmen und für die Daueranlagen auf Grund ihrer großzügigen räumlichen Fassung multifunktional programmiert werden können. Die so entstehenden Lichtungen in Form von respektvoll behandelten Biotopen und intensiv nutzbaren Pocket-Parks werden durch Säume aus klimaresilienten Baumarten ergänzt und in ihrer Ablesbarkeit dadurch gestärkt. Entlang des Säubachs werden durch die Ausformulierung von unterschiedlichen Ufersituationen spannungsreiche Orte erzeugt, welche den jeweils angrenzenden Nutzungen und Landschaftsräumen zugehören. Die Ausstellungsflächen sind relativ gleichmäßig über den Realisierungsteil und den Ideenteil angeordnet und bieten damit eine homogene Erlebnisdichte für die Gartenschau, welche allerdings keinen besonderen Spannungsbogen aufbaut. Die benötigten Ausstellungsflächen sind nachgewiesen. Die Belange des Umweltschutzes sind in weiten Teilen berücksichtigt, die Intensität der Wegeführung in den Waldflächen „Urbane Wildnis“ wurde diskutiert, insbesondere innerhalb der Kategorie Naturwald. Der Hochwasserschutz im Norden funktioniert problemlos, wohingegen aus Sicht der Wasserwirtschaft zu prüfen wäre, ob die östlich des Schwimmbades vorgesehenen Sportflächen und die angrenzende Wegeführung mit dem bestehenden Schutzwall funktionieren können. Das Durchlassbauwerk im Süden ist nicht im Plan dargestellt, die übergeordnete Erschließung des „Fast-Networks“ erscheint an dieser Stelle allerdings plausibel. Insgesamt liegt mit dieser Arbeit ein attraktives und schlüssiges Konzept für den Ausstellungszeitraum, sowie die zukünftige freiräumliche Stadtentwicklung Penzbergs vor.