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geladener Ideen- und Realisierungswettbewerb in einem kooperativen Verfahren | 11/2023

Innovationsquartier Frankfurter Ring in München

Blick auf den Platz

Blick auf den Platz

3. Preis / Realisierungsteil

Preisgeld: 58.000 EUR

asp Architekten GmbH

Architektur

TREIBHAUS Landschaftsarchitektur Berlin/Hamburg

Landschaftsarchitektur

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung

schlaich bergermann partner - sbp SE

Tragwerksplanung

Schnitzlein - Ingenieurbüro für Brandschutzplanung

Brandschutzplanung

asty studio

Visualisierung

MS Architekturmodelle

Modellbau

Erläuterungstext

Das Projekt FFR 227 am Frankfurter Ring stellt einen ganzheitlichen Ansatz dar, um einen ehemals industriell genutzten Standort in ein lebendiges, ökologisch nachhaltiges und architektonisch innovatives Stadtquartier zu transformieren.

Entwurfskonzept Hochhaus
Das Hochhaus wird als Solitär, zurückgesetzt vom Frankfurter Ring, an die Gartenfuge gesetzt und spannt mit dem Bestandsgebäude den Quartiersplatz auf.
Die Gliederung des Neubaus reagiert auf die unterschiedlichen Maßstäbe des Quartiers.
Den vertrauten Maßstab bildet das transparente Erd- und Mezzaningeschoss mit Ausstellungsraum, Café und Lobby, dem Bestandsbau, den kleinteiligen Nutzungen in den Nachbargebäuden, dem Quartiersplatz und lassen zusammen eine lebhafte Erdgeschosszone entstehen.
Der transparente Sockelbereich befindet sich innerhalb des „Tisches“, der in Anlehnung an die beiden Gewerbehöfe ebenfalls in Stahlbeton ausgeführt wird, um großflächige Nutzungen zu ermöglichen.

Das Sockelgeschoss oberhalb des „Tisches“ wird zum Platz hin, auf Höhe der Gewerbegebäude (25m) vorgezogen. Für die Nutzer*innen entsteht eine attraktive, begrünte Terrasse zum Quartierslatz. (Fallwinde zum Platz werden vermieden.)
Das Sockelgeschoss vermittelt zwischen Bestandsgebäude und Hochhaus und verbindet sich stadträumlich mit den Gewerbebauten. Nutzungen wie Coworking und Kultur im Sockelgeschoss und im angrenzenden Gewerbebau lassen ebenfalls eine funktionale Verbindung mit dem Nachbargebäude entstehen.

Das Hochhaus bilden mit 97,20m den Hochpunkt des neuen Quartiers. Der Baukörper wächst in seiner klaren Gestalt aus dem Sockel heraus. Zwei Sondergeschosse mit Fitness / Kultur markieren den Übergang vom Sockel zum Hochhaus. Die beiden letzten Geschosse werden etwas zurückgezogen und bieten dem Konferenzbereich und Restaurant eine besondere Terrasse mit Blick auf die Alpen.

Eine zusätzliche Terrasse befindet sich auf dem Dach des Hochhauses. Die durch ein hohes Glasgeländer geschützte Dachterrasse bietet den Besucher*innen ein außergewöhnliches Erlebnis. Extensive Begrünung, der Solarkamin und die PV-Elemente sorgen für eine nachhaltige Nutzung. Die Dachbegrünung ist ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität, verbessert das Mikroklima, hilft beim Energiesparen und wird ein Stück Stadtnatur.

Fassade
Die Fassade des Hochhauses besteht aus hochwärmegedämmten, elementierten Aluminium-Vorhangfassaden. Diese sind in großen, modularen Elementen konzipiert, die eine lebendige, gewebeartige Struktur schaffen und an die Farbigkeit alter Industriehallen erinnern. Die Elementfassade zeichnet sich durch eine hohe Wärmedämmung, eine effiziente Schalldämmung und eine filigrane, moderne Erscheinung aus.

Nachhaltigkeit in der Technischen Gebäudeausrüstung
Das Ziel ist es, eine Klimaneutralität durch die Reduktion von Energieverbräuchen und die Nutzung regenerativer Energiequellen zu erreichen. Passive Low-Tech-Maßnahmen, wie die Aktivierung thermischer Masse und die Nutzung natürlicher Lüftung, sind dabei wichtige Bestandteile. Optimierungen im Mikroklima und bauliche Verschattungen tragen zur Energieeffizienz bei.

Tragwerksbeschreibung des Hochhauses und der Gewerbebauten
Das Tragwerk des Hochhauses ist als leichter, nachhaltiger Holz-Hybrid-Skelettbau rund um einen aussteifenden Betonkern konzipiert. Die Decken werden als Holz-Beton-Verbundsysteme ausgeführt, und alle vertikalen Lasten werden über Kernwände und Holzstützen abgetragen. Für die umliegenden Gewerbe- und Büro-Neubauten ist ebenfalls ein nachhaltiger Holz-Hybrid-Skelettbau vorgesehen, wobei die unteren Geschosse als Betonsockel ausgelegt sind, um ein wirtschaftliches Tragraster zu ermöglichen.



Beurteilung durch das Preisgericht

Der rechteckige Baukörper im Westen an der Lilienallee mit seinen 25 Geschossen und einer Gebäudehöhe von ca. 97 Metern ist gut positioniert. Mit Hilfe einer räumlichen und gestalterischen Zäsur nimmt das Hochhaus Bezug zur Nachbarbebauung auf und fungiert damit als Mittler zwischen den verschiedenen Höhen.
Der Haupteingang ist mit einem gut dimensionierten Foyer im Süden angeordnet und kann mit einer klaren Adressbildung den Quartiersplatz beleben. Im Foyer ist neben einer „Quartier Expo“ und Gastronomie eine gut funktionierende Zugangssituation zu den Nutzungen in den oberen Geschossen – Büros, Konferenz, Fitness u.a. - vorgesehen. Den Abschluss bildet ein Restaurant mit Eventfläche und Dachterrasse, was als öffentlich zugängliche Fläche begrüßt wird. Die gewünschte Flexibilität und Unterteilbarkeit in unterschiedliche Büro- und Nutzungseinheiten wird nachgewiesen.
Ein kompakter Erschließungskern mit einem Schachteltreppenhaus und Aufzugsanlage erscheint ökonomisch umsetzbar; die Anforderung an einen eigenen Aufzug für die Gastro-Nutzung wird jedoch nicht eingelöst.
Die Fassade wird als Vorhangfassade mit hochwärmegedämmten elementierten Aluminiumpanellen ausgebildet und soll mit den „grünen Finnen“ an die Farbigkeit der alten Industriehallen erinnern. Dieser Anspruch, den ehemaligen industriellen Charakter mit der Gestaltung zu adressieren, wird nur bedingt eingelöst.
Die vorgeschlagene Holz-Hybrid-Skelettbauweise mit einem Stahlbetonkern wird gewürdigt. Das Energiekonzept mit einem Fokus auf Effizienz und Reduktion der Technik wird begrüßt. Eine wirtschaftliche Umsetzung scheint gegeben.

Insgesamt stellt das Hochhaus an dem gewählten Standort mit seiner Maßstäblichkeit und seiner Gestaltung einen diskussionswürdigen Beitrag dar.
Vogelperspektive

Vogelperspektive

Blick auf die Fassade

Blick auf die Fassade

Lageplan

Lageplan

Ansicht

Ansicht

Schnitt Hochhaus

Schnitt Hochhaus

Grundrisse

Grundrisse

Energiekonzept

Energiekonzept

Aufbau

Aufbau

Fassade

Fassade

Architekturmodell

Architekturmodell

Architekturmodell

Architekturmodell