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städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit hochbaulichen Ideenteil | 12/2023

Stadteingang Nord in Offenburg

ein 1. Preis

Preisgeld: 23.750 EUR

wittfoht architekten bda, Prof. Jens Wittfoht

Stadtplanung / Städtebau, Architektur

grauwald studio Gesellschaft für Architektur und Bild

Visualisierung

LUZ Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee des Entwurfs ist die Entwicklung eines städtebaulichen und architektonischen Akzents in einem heterogenen Umfeld. Dies gelingt durch einen ruhigen, durchgehenden Baukörper an der Okenstraße in der Flucht des Baukörpers der Bundespolizei, der durch zwei Hochpunkte am jeweiligen Ende abgeschlossen wird. Die durchgängig gestaltete Fassade als Holz-Skelettstruktur führt zu einem homogenen und eigenständigen Bild am Stadteingang-Nord.

Der Rücksprung des Gebäudes sowie des südlichen Hochpunkts an der Ecke Okenstraße/Englerstraße schafft einen neuen Vorplatz und damit auch eine gute Maßstäblichkeit für diese wichtige städtebauliche Situation.

Grundsätzlich werden durch die städtebauliche Struktur zwei großzügige Freiräume entwickelt: Ein baumüberstandener, urbaner Platz bildet den Willkommensgruß und bietet die gute Möglichkeit auch einladend und belebend mit Gastronomie bespielt zu werden. Auf der Ostseite entwickelt sich mit großen, erdgebundenen Bäumen ein einladender Gartenbereich, der sowohl gemeinschaftliche Fläche für die Benutzer des Areals als auch attraktiver Zwischenstopp für Passanten sein kann. Die Fassadenbegrünung zum Innenhof ist ausreichend dimensioniert und unterstützt den Gartencharakter mit hoher Atmosphäre.

Entlang der Okenstraße werden über das etwa 80m lange Gebäude mehrere Eingangssituationen geschaffen. Die Adressen über die Gebäudelänge könnten stärker akzentuiert werden. Gleichzeitig könnte auch eine Durchlässigkeit für Fußgänger geprüft werden. Mit etwa 20m werden die umliegenden Gebäudehöhen im Langhaus gut aufgenommen. Die Freiraum- und Grünstrukturen an der Okenstraße beschränken sich allerdings auf das verkehrsbegleitende Grün. Die Abwicklung wirkt damit ruhig, bietet aber auch nur bedingt weitere Aufenthaltsqualitäten.

Die beiden Hochpunkte mit 60 und 50m Gebäudehöhe bilden den jeweiligen Abschluss der langen Fassadenfront im Süden bzw. im Norden. Die beiden aufgehenden Hochpunkte sind unterschiedlich proportioniert und stehen damit nicht zwingend in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzen sich eher. Dies geschieht auch dadurch, dass die schmaleren Gebäudeseiten jeweils unterschiedlich ausgerichtet sind. Ob der Gebäudekomplex mit der Baumasse und den entstehenden Ansichtsflächen einen zu großen Maßstabssprung bedeutet oder angemessen für den Ort ist, wird kontrovers diskutiert.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Konzepts ist die Ausbildung einer Quartiersgarage in einem separaten Baufeld. Zum einen bietet es die Möglichkeit, die Pkw-Erschließung in einem Baufeld zu konzentrieren. Zum anderen bietet es eine gewisse Flexibilität in der Ausgestaltung der Größe der Garage, um auf den Stellplatzbedarf in Abhängigkeit von der tatsächlichen Nutzung zu reagieren. Die Lage der neuen Erschließung zur Okenstraße (Planstraße) führt allerdings auch dazu, dass geringe Abstände der Parkgarage zur Bundespolizei entstehen. Dies kann eventuell durch die Verlegung der Planstraße zwischen Bundespolizei und Parkhaus verbessert werden.

Grundsätzlich schwieriger gestaltet sich die Realisierung des Komplexes in mehreren Abschnitten, da die Gebäude gerade in der Gesamtheit ein harmonisches Bild bieten. Die Vermietung an unterschiedliche Nutzer scheint aufgrund der differenzierten Eingangssituationen grundsätzlich möglich. Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten Beitrag zu der gestellten Aufgabe dar und überzeugt insbesondere durch die Harmonie im Gesamten und die entstehende Freiraumstruktur mit Aufenthaltsqualitäten.
Lageplan

Lageplan

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Schnitt

Schnitt

Schnitt

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