Generalsanierung Ganztagesvolksschule REIC in Wien (AT)

Die bestehende Ganztagesvolksschule soll durch die Schaffung neuer Funktionsabfolgen und Raumlösungen im Bestand - aber vor allem durch die sinnvolle Ergänzung des Kopfneubaus in ihrer Qualität gestärkt werden und die Interpretation einer zeitgemäßen Schule in die Reichsapfelgasse (1150 Wien) bringen.

Ziel des Projektteams war die Weiterentwicklung der bestehenden Struktur und die Verbindung mit dem Neuen, zur Schaffung qualitativ hochwertigen Räume und multifunktional benutzbaren Bereichen für Schüler*innen und Pädagog*innen. Die Baukörper sollen in ihrer Verbindung und Gesamterscheinung eine zeitgemäße Antwort auf die Herausforderung der nachhaltigen Gebäudesanierung und -verdichtung darstellen.

Der Vorplatz, die Aula und die neue, großzügige Multifunktionszone beim Schulhof bilden ein räumliches Kontinuum, das bestmögliche Orientierung und Übersicht schafft. Es sind differenzierte Orte und Raumsequenzen zum Ankommen, Verweilen, Treffen, Spielen, Versammeln, Feiern und gemeinschaftlichen Lernen. Von der Aula gibt es einen schönen Sichtbezug zum Speisesaal und vom teilweise zweigeschossigen Aula-Bereich einen Blick zur Multifunktionszone im 1. Obergeschoss.

Die Bildungsräume sind clusterartig organisiert und haben Multifunktionsbereiche unterschiedlicher Größe. Den MUFUs zugeordnete Freiflächen schaffen attraktive Zusatzangebote für Freizeit und Unterricht. Die Verwaltung und Lehrerräume sind im 1. Obergeschoss des Neubaus geplant, sodass kurze Wege gesichert sind. Alle Freizeiträume sind über beide Stiegenhäuser erreichbar, ohne die Bildungsbereiche zu stören. Die windgeschützte Dachterrasse bietet Platz für eine Freiklasse und ist ein attraktiver Freizeitbereich.

Durch die Generalsanierung der Schule und die erforderliche Fassadenertüchtigung begründet, wird eine innovative, in Teilen vorgefertigte Außenhülle - als neues Kleid des Gebäudes entwickelt. Dieses soll in Elementen geliefert und montiert das zeitgemäße Erscheinungsbild der Schule prägen und durch seine grundsätzlich nachhaltigen, biogenen Werkstoffkomponenten den aktuellen Bildungsauftrag auch von außen ablesbar machen. Die Bestandsgebäude und der Neubau an der Ecke verschmelzen zu einem gestalterisch homogenen Gesamterscheinungsbild, mit gestalterischen Akzenten im Bereich des Neubaus. Die gleichmäßig ansteigende Höhenentwicklung an der Reichsapfelgasse, die Baukörperstaffelung des Neubaus an der Oelweingasse, mit logischen Höhenbezügen zum Bestand und das einheitliche Fassadenmaterial Weisstanne vorpatiniert, lassen ein zukunftsweisendes Ensemble in höchster ökologischer Qualität entstehen. Im dicht bebauten urbanen Umfeld ist die neue Volksschule ein belebendes Element in jeder Hinsicht.

Mit hellen Erschließungszonen, freundlichen Klassenzimmern und einer luftigen Aula mit Blickbeziehungen zu Speisesaal und MUFUs formuliert sich aus einer in die Jahre gekommenen, dunklen Schule mit einem neuen Zubau und der Adaptierung der Bestandsgebäude ein offenes Haus für zeitgemäßes Lernen. Der Innenausbau erfolgt unter Verwendung hochwertiger, ökologischer Materialien. Holz und Textilien in warmen Farbtönen schaffen dabei eine wohnliche Atmosphäre. In den Innenräumen dominiert der Werkstoff Holz, Eichenparkett in den Bildungsräumen, Möbel in den MUFUs und Holzverkleidungen an den Turnsaalwänden. Als Kontrast dazu stehen die Massivwände mit dem geplanten Lehmputz. Materialien wie Lehm und Holz sorgen für ein gutes Raumklima.

Eine nachhaltige Konstruktion, die vielen Generationen an Kindern Freude beim Lernen bereiten wird.