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Award / Auszeichnung | 12/2023

Materialpreis 2023

Texoversum – Neubau des Ausbildungs- und Innovationszentrums für den Arbeitgeberverband Südwesttextil

DE-72762 Reutlingen, Alteburgstrasse 150

Auszeichnung | Kategorie: Anwendung

FibR GmbH

Hersteller

allmannwappner

Architektur

Menges Scheffler Architekten

Architektur

Jan Knippers Ingenieure

Bauingenieurwesen

bwp Burggraf + Weber Beratende Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Kubus360

Projektsteuerung

GlĂĽck Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

hhpberlin - Ingenieure fĂĽr Brandschutz GmbH

Brandschutzplanung

MĂĽller-BBM Building Solutions GmbH

Bauphysik

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    4.112m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2021
    Fertigstellung: 07/2023

Projektbeschreibung

Als Teil eines Ensembles wurde das Texoversum, ein Lehr-, Forschungs- und Innovationszentrum der Querschnittstechnologie Textil, im Rahmen des Masterplanes für die Erweiterung des Campus Reutlingen entwickelt und umgesetzt. Der Neubau setzt sich als kraftvoller und gleichzeitig kommunikativer Baustein in das städtebauliche Gefüge der Hochschule.

Das Entwurfsthema textiles Bauen spiegelt sich sowohl strukturell in der internen Verwebung der Funktionen wider, als auch in der repräsentativen identitätsstiftenden Gebäudehülle. Die erstmalig so umgesetzte Fassade aus Kohlenstoff- und Glasfasern, repräsentiert die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit faserbasierter Werkstoffe und textiler Techniken. In einem robotischen Wickelprozess wird jedes einzelne Fassadenelement individuell an die Erfordernisse der Nutzung angepasst. Ausgehend von fünf Basismodulen, transformieren sich die Elemente entsprechend dem Sonnenverlauf und bilden ein einzigartiges, vielschichtiges Erscheinungsbild. Die Elemente sind komplett selbsttragend und benötigen keine unterstützende Tragstruktur. Ihre versetzte Anordnung erlaubt freie Durchblicke. Neben den funktionalen Anforderungen wie Absturzsicherung und außenliegendem Sonnenschutz, erfüllt die Fassade ästhetische und repräsentative Ansprüche.

Durchlässigkeit und Vernetzung als zentrale Elemente des architektonischen Konzepts, setzen sich in der Konzeption des Baukörpers fort. In der inneren Struktur ist das Texoversum als offenes, transparentes Gebäude mit Split-Leveln gestaltet. Die halbgeschossig versetzten Ebenen, die über das Atrium auch visuell miteinander verwoben sind, verbinden die unterschiedlichen Nutzungsbereiche miteinander und bilden ein räumliches Kontinuum, das in einer großzügigen Dachterrasse seinen Abschluss findet. In ihrem Erscheinungsbild sind sie geprägt von einem robusten Werkstattcharakter mit Industrieestrich- und Sichtbetonflächen sowie offen installierten Technikdecken. Das offene Raumkonzept schafft eine gemeinschaftliche Arbeitsatmosphäre für die unterschiedlichen Nutzergruppen und bietet Plattformen für lebendigen Austausch.

Beurteilung durch das Preisgericht

Diese Materialperformance ist nicht nur ressourceneffizient, sie ist auch mehr als beeindruckend. Die Carbonfaser zieht sich wie ein roter Faden durch die textile Fassade des Hochschulgebäudes für Textilforschung in Reutlingen. Sie manifestiert die konsequente Entwicklung der Fassade aus dem Inhalt heraus und ist identitätstragend. Materialeinsparung und Gewichtsreduktion, die durch den robotischen Fertigungsprozess generiert werden, sowie das simple Fügungsprinzip, bringen unbedingte Poesie und gebaute Zukunft zum Vorschein, die viel mehr Fassaden bespielen sollte.