Neubau Kindertagesstätte Krönerstraße in Leipzig

Städtebauliche Einbindung und Konzeption
Das Areal für den Neubau der Kindertagesstätte befindet sich an der Krönerstraße im Stadtbezirk Ost der Stadt Leipzig. Es liegt in unmittelbarer Nähe zum Leipziger Stadtzentrum und ist dennoch von einem hohen Anteil an Grünraum geprägt. Die umgebende Baustruktur setzt sich aus mehrgeschossigen Wohnungsbauten, sowie einem großen Areal einer Kleingartensiedlung zusammen. Die Erschließung erfolgt fußläufig und mit dem Rad über die Krönerstraße. Die Zufahrt zu den erforderlichen PKW-Stellplätzen erfolgt über die Mascovstraße, Ecke Krönerstraße.
Das Bestandsgebäude der Kindertagesstätte soll im Zuge der Baumaßnahme abgerissen werden. Der Außenbereich hingegen besitzt bereits jetzt eine hohe Aufenthaltsqualität und ist somit besonders schützenswert.
Der Neubau positioniert sich zweigeschossig parallel zu der Krönerstraße und bildet eine „L“ Form aus. Die Gebäudeform leitet sowohl die Besuchenden, die von der südlich gelegenen Mascovstraße kommen, als auch diejenigen, die von der nördlich gelegenen Hanns-Eisler-Straße oder der Unterführung über die Liselotte-Hermann-Straße im Osten kommen, zum Haupteingang an der Krönerstraße. An der NO Gebäudeecke springt der Baukörper zurück und leitet unter einem einladenden Vordach von beiden Seiten in das Gebäude.
Die Gebäudeform umschließt schützend den Spielhof und richtet sich dabei intern zum Grünraum aus. Durch die Positionierung auf dem Baufeld der ehemaligen Kindertagesstätte, sowie der versiegelten Fläche im Süd-Osten des Grundstücks, können die vorhandenen Sträucher und Bäume weitestgehend erhalten bleiben. Das Wirtschaftsgebäude im Nord-Westen des Gebäudes wird ebenso erhalten.
Die Anlieferung der Küche wird über die Mascovstraße, Ecke Krönerstraße, sichergestellt. Hier befinden sich auch die notwendigen PKW-Stellplätze, die von der Mascovstraße aus angefahren werden. Die große Fassadenverzierung am Außengerätehaus schirmt den Parkplatz vom Freibereich ab.

Gebäudekonzept
Ziel des Entwurfs ist es, ein Gebäude zu entwickeln, das sowohl die funktionalen Bedürfnisse der Kindertagesstätte optimal erfüllt als auch einen identitätsstiftenden Ort definiert.
Die Kita organisiert sich in zwei Geschossen und verfolgt dabei eine klare Gliederung. Im Erdgeschoss befindet sich die Krippe, sowie die Verwaltung. Im Obergeschoss befindet sich der Kindergarten. Das zentrale Foyer verbindet alle Bereiche über einen Luftraum mit offener Treppe miteinander und separiert gleichzeitig die Verwaltung von der Krippe.
Die Erschließung erfolgt wie bereits zuvor fußläufig von der Krönerstraße im Nord-Osten des Gebäudes. Über die großzügige Eingangsüberdachung mit angeordnetem Kinderwagenraum betreten die Besuchenden das Gebäude. Von hier gelangt man in das lichtdurchflutete, geräumige Foyer, das zum Zentrum des Gebäudes wird. Durch die direkte Bewegungsachse in den Freiraum wird die Ausrichtung in den Grünraum schon bereits beim Betreten des Gebäudes sichergestellt.
Angrenzend zum Foyer befindet sich die Verwaltung im Süd-Osten des Gebäudes. Neben den Büroräumen sind hier auch die notwendigen Räume für die Verteilerküche untergebracht.
Der nord-westliche Teil des Erdgeschosses wird von der Krippe bespielt. Sie bietet Platz für drei Gruppen, die alle einen direkten Zugang in den Freiraum erhalten.
Die offene Treppe im Luftraum des Foyers leitet das Obergeschoss und damit den Kindergarten ein. Das Obergeschoss ist als Riegel organisiert und hat eine klare Ausrichtung zum Freiraum, indem alle acht Gruppenräume einen direkten Zugang auf eine Außenterrasse und über zwei Außentreppen in den Garten erhalten. Somit ist eine direkte Verbindung mit dem Spielhof sichergestellt.
Die unter Denkmalschutz stehenden Fassadenverzierungen des Musikmärchens „Peter und der Wolf“ werden sowohl im Innen- als auch im Außenraum neu interpretiert und nehmen jeweils eine einleitende Funktion ein.
Das Lager für die Außenspielgeräte befindet sich im südlichen Teil der Freiraumfläche und grenzt die PKW-Stellplätze vom Spielhof ab. Es ist an der Bewegungsachse von dem Foyer in den Freiraum angeordnet und lässt sich zum Hof öffnen. Das große Mauerwerks-Relief befindet sich auf der Rückseite und leitet Besuchende, die von der Mascovstraße kommen und hier parken, ein. Das Konzept der Einleitung in bestimmte Bereiche durch ein Relief wird sich im Innenraum fortsetzen.