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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2023

Städtebauliche Entwicklung Hübschäcker in Radolfzell

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Preisgeld: 17.500 EUR

H|G Hähnig | Gemmeke Architekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB

Stadtplanung / Städtebau

Christiane Kolb Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt schlägt eine heterogene Bebauungsstruktur vor, die unterschiedliche Wohntypologien, Dachformen und Gebäudehöhen (zwei bis vier Geschoße) einem grundlegenden außenräumlichen Konzept folgend anordnet. Zentrales Element des Entwurfs ist die Ausbildung zweier Nachbarschaftsplätze, die über eine vom motorisierten Individualverkehr frei gehaltene Straße verbunden werden. Dieser öffentliche Raum bildet das Rückgrat des städtebaulichen Entwurfs.
Das gesamte Quartier soll frei von PKW-Parkplätzen bleiben. Die einzelnen Wohneinheiten sind aber zu Anlieferungszwecken anfahrbar. Die Parkierung erfolgt (mit Ausnahme der vier Doppel- und Einfamilienhauseinheiten in der südlichen Übergangszone zum Bestand) in den beiden „Parkscheunen“ am östlichen und nordwestlichen Rand der Siedlungserweiterungszone, sowie in drei zusätzlich vorgeschlagenen Tiefgaragen, die über den Wohnbereich im Süden oder Westen erschlossen werden sollen.
Die Tiefgaragen an den vorgeschlagenen Orten werden kritisch beurteilt. Sie widersprechen dem ansonsten klaren Grundsatz der Gleichrangigkeit aller Wohnformen und vermindern zudem die Qualität der Wohnstraßen über die sie erschlossen werden. Es wird empfohlen eine zusätzlich unterirdische Anordnung von Stellflächen in den Parkscheunen zu prüfen und damit die Tiefgaragen im Quartier zu vermeiden, sowie den PKW-Verkehr zu verringern.
Die östlich gelegene Parkscheune ist im südlichen Bereich um ein Gemeinschaftscafé / Bürgertreff und eine Fahrradwerkstatt ergänzt und bindet unmittelbar an den dort gelegenen Nachbarschaftsplatz an. Der Platz in dieser Kombination ist ein wertvoller öffentlicher Raum zur gemeinschaftlichen Nutzung und Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts. Allerdings lässt er eine bessere Verzahnung mit den Außenräumen seines baulichen Umfelds vermissen. Mehr Strahlkraft könnte er entfalten, wenn ihm anstelle puffernder Grünbereiche auch Eingänge in die einzelnen Gebäude zugewandt sind, die vielleicht sogar ohne private Vorzonen an den öffentlichen Raum anschließen.
Unabhängig des Grundkonzepts werden die verhältnismäßig hohe Bebauungsdichte, insbesondere im südlichen Übergangsbereich sowie am Ortsrand und die dort vermisste intensivere Auseinandersetzung mit einer angemessenen Siedlungsrandausbildung kritisch wahrgenommen. Momentan erscheint der Puffer zwischen Bebauung und Landschaft zu gering und die Punkthausbebauung zu hoch.
Das Gebäude vis-a-vis der Parkscheune an der östlichen Einfahrt entfaltet durch seinen geringen Abstand eine angemessene und gute Torwirkung, ist jedoch als Körper zu wuchtig ausgebildet.
Das überzeugende städtebauliche Grundkonzept einer heterogenen, maximal durchmischten und bestens durchwegten Bebauung mit hochwertigen Außenräumen ist sehr solide und bietet für eine vertiefte Bearbeitung die nötige Flexibilität und damit ein hohes Entwicklungspotential.
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Systemschnitt

Systemschnitt

Modellfoto

Modellfoto