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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2023

Städtebauliche Neuordnung Bahnhofstraße und Rathausviertel in Lehrte

Teilnahme

prosa Architektur + Stadtplanung | Quasten Rauh PartGmbB

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

JETZT IST LEHRTE AM ZUG! Das ist historisch eigentlich schon sehr lange so, entwickelte sich Lehrte durch den Anschluss an den Eisenbahnverkehr schon früh zu einer wirtschaftlich erfolgreichen Eisenbahnstadt. Doch mit der Zeit verblasste der Erfolg und der Eisenbahnverkehr wurden mehr zu einer städtebaulichen und optischen Hürde, der die Stadt in diverse Stadtteile aufspaltet. Mit dem Rückbau des alten Bahndamms und der Umfunktionierung zu einem Grünzug wurde der Stadt eine wichtige Qualität rund um das hist. Rathaus zurückgeben. Der Bahnhof als wichtigster Impulsgeber der Stadt – gerade entlang der Bahnhofstraße – zeigt jedoch nicht mehr den einstigen Glanz der Eisenbahnstadt. Hier setzt der Entwurf an und gibt dem Bahnhof ein attraktives Umfeld und der Bahnhofstraße sowie dem Rathaus-Umfeld ein neues Aussehen. Bei der Freiraum-Gestaltung wird Lehrtes Eisenbahn-Geschichte zum Thema und somit erlebbar. Denn JETZT IST LEHRTE AM ZUG!

ENTWURFSZIELE Die Identität als Stadt mit seiner bewegten Bahngeschichte wird durch die Aufwertung des Bahnhof- und Rathausumfelds gestärkt. Es gilt das selbst gesteckte Ziel, aus Gründen des Klimaschutzes alle vorhandenen Bäume zu erhalten, weshalb das Bebauungskonzept hier große Rücksicht nimmt. Dies gelingt nur an der Stelle der großen Quartiersgarage (QG) nicht. Hier müssen 5 Bäume gefällt werden, da die QG eine entsprechende Grundfläche benötigt. Weitere Ziele sind der Erhalt von erhaltenswerten Gebäudebestand sowie die Schaffung einer differenzierten Freiraum-Abfolge entlang der „Bahnhofstraße“.

STÄDTEBAULICHE EINBINDUNG Die straßenbegleitende Bebauung entlang der „Bahnhofstraße“ wird ergänzt; Freiräume lockern den Straßenraum auf. Das Eckgebäude gegenüber der VHS fungiert als Umlenker vom Rathausplatz in Richtung Bahnhof. Ein Hochpunkt markiert den Bahnhofsplatz, ein „Grünes Dach“ darüber schützt den Zugang zum Bahnhof sowie den kleinen Platz drumherum. Das Bestandsgebäude am Bhf.-Platz wird aufgestockt und aufgewertet; die Pavilion-Vorbauten werden hierzu zurückgebaut. Die Quartiersgarage wird weiter südlich errichtet, da dort ausreichend Grundstückstiefe vorhanden ist. Das Gebäude parallel zur „Gartenstraße“ bleibt erhalten und wird aufgestockt. Dahinter entsteht ein Wohnhof mit umliegenden Wohngebäuden. Eine kompakte Quartiersgarage ergänzt den Wohnhof. Die Rathauserweiterung I führt die städtebauliche Konfiguration des Rathauses fort, durch eine gläserne Brücke wird eine denkmalkonforme Verbindung mit dem Hauptgebäude geschaffen. Südlich davon öffnet sich der Rathausgarten. An der „Berliner Allee“, dem Berliner Platz, wird das eingeschossige Gebäude zugunsten eines höheren und markanten Gebäudes zurückgebaut. Dieses leitet – analog zum Hochpunkt am Bhf-Platz – stbl. in das aufgewertete Rathaus-Viertel. So bekommt das Gebiet sowohl nach NW als auch nach SO einen städtebaulichen Anfang/Abschluss.
FREIRAUMKONZEPT Von Nord nach Süd erstreckt sich ein Band aus Freiräumen mit unterschiedlichen Nutzungen und Qualitäten: Der Bahnhofsplatz mit Außengastronomie fungiert als Auftakt des aufgewerteten Quartiers mit optimierter Anbindung des Bahnhofs und des „Astronatuenwegs“. Die Lärmschutzwand wird in Teilen durchsichtig ausgestaltet, um den Blickbezug zum hist. Bahnhofgebäude sowie zur „Neuen Mitte“ zu ermöglichen. Der Bahn-Erlebnispark & Spielplatz am Ende der Bindestraße dient der Freizeit und Erholung. Das Motiv der Eisenbahn findet sich hier mit einer lebensgroßen Holz-Spiel-Lokomotive, einen Ausblick-Hügel, der den Blick auf den Eiesenbahnverkehr sowie auf die andere Seite der Bahn freimacht sowie mit Info-Tafeln zur Geschichte der Lehrter Eisenbahn wieder. Rund um das Rathaus fungiert der aufgewertete Rathausplatz als Drehkreuz. Die Attraktivität des Rathausplatz wird mit Elementen wie einem Wasserspiel und einer neuen Pflasterung, die sich auch in der Bahnhofstraße und auf dem Berliner-Platz fortsetzt, gesteigert. Die Anbindung der Berliner Allee für Radfahrer wird durch eine breite Rampe anstelle der bisherigen gemischten Treppen-/Rampen-Lösung optimiert. Der Platz wird autofrei, sodass die Außengastronomie mehr Raum bekommt. Beim alten Bahndamm wird ebenfalls die Bahn-Geschichte sichtbar gemacht. Hier werden die alten Bahnschienen als landschaftsarchitektonisches Element entlang der alten Trassenführung wieder eingesetzt. Südlich vom Übergang Berliner Platz / Rathausplatz findet die historische Dampflokomotive auf jenen Gleisen ihren neuen Platz. Durch die Nähe zu den Plätzen und Wegen wird die dann restaurierte Lok ein Wahrzeichen der Stadt und erhält einen prominenten Ort. Auf der Rückseite des Bahnhofs entsteht der Rathaus-Garten mit Freifläche für Mitarbeiter*innen für Pausen und internen Veranstaltungen. Der bestehender Baumbestand wird durch dichten Baumbestand (Tiny Forest) ergänzt. Der Wohnhof bietet einen halböffentliches Quartiersplätzchen als Treffpunkt für die neuen Bewohner*innen. Dazu kommen rund um die Gebäude Flächen für gemeinschaftlich genutzte Gärten.