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Mehrfachbeauftragung | 11/2023

Stadtteilentwicklung Ortsmitte Faurndau in Göppingen

Visualisiserung

Visualisiserung

1. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf findet eine eigenständige Antwort auf die besonderen Merkmale des Plangebietes, indem er zwei städtebauliche Typologien verbindet: Entlang der Hildenbrandstraße entwickelt sich ein eher kleinmaßstäbliches Quartier mit gut geschnittenen Wohnhöfen, die die Bestandsbebauung von Faurndau in Form und Kubatur adäquat weiterführen und optimal mit dem städtebaulichen Umfeld korrespondieren. Die „Terrassenhäuser“ an der Fils hingegen präsentieren sich als Gruppe linear aneinandergereihter Wohngebäude, die als Punkthäuser bzw. kurze Zeilen eine städtisch wirkende Ortskante zur Filsaue formulieren. Die Bebauung wird trotz ihrer Membranwirkung als sehr dicht und kaum rhythmisiert wahrgenommen. Von den inneren Freiräumen bieten sich nur geringe Durchblicke von zur Fils an. Im Preisgericht wird in Frage gestellt, ob Geschossigkeit und Typologie dem Ort angemessen sind. Zudem ist die Breite des Kleemannwegs an der Fils für einen komfortablen Geh- und Radweg unzureichend und der Abstand zur Bebauung zu gering. Hier wird die Möglichkeit zur Entwicklung einer attraktiven Uferpromenade verschenkt.

An der Schnittstelle dieser prägnanten, aber auch gegensätzlich anmutenden städtebaulichen Temperamente entstehen zwei schmale Anger, die an ihren Endpunkten optimal mit je einer Quartiersgarage besetzt sind. Dadurch entsteht eine klare Wegeführung von der Stiftskirche, durch das neue Quartier bis hin in den Freiraum des „Unteren Wasen“ mit der Verbindung zum Brunnenbach – ein sehr schön herausgearbeitetes städtebauliches Motiv dieses Entwurfs. Im Bereich der erhaltenswerten Bausubstanz wird eine „Grüne Mitte“ vorgeschlagen, die mit dem vorhandenen prägnanten Baumbestand einen gelungenen Übergang zur Bebauung der Hildenbrandstraße herstellt. Westlich schließt ein Stadtplatz an, der über eine Treppenanlage zu einem Holzpodest an der Fils führt; dieser Brückenkopf wirkt in seiner Gestaltung zu urban.

Am Ende der langgestreckten Produktionshalle setzt der Entwurf durch einen sechsgeschossigen Baukörper auf kleinem Grundriss einen markanten Endpunkt, der allerdings nicht an einem Platz steht, sondern sich vor der Parkscheune wiederfindet. Die Kita am Südrand hingegen wirkt etwas gedrungen.

Das Mobilitätskonzept wird als angemessen und gelungen angesehen; die Quartiersgaragen sind gut positioniert. Die Verbindungen zwischen den Wohngebäuden und den Quartiersgaragen sind selbsterklärend und führen durch attraktive Freiräume.

Insgesamt gelingt dem Verfasserteam ein tragfähiger städtebaulicher Entwurf, der die schwierige Disposition des Plangebiets in eine prägnante städtebauliche Konfiguration überträgt, allerdings mit der Gebäudereihe an der Fils und mit dem schmalen Uferweg auch Schwächen aufweist.
Visualisierung

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Lageplan

Lageplan